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NIGHT – Ein Floß, das jeden rettet
NIGHT – Raft Of The World
Veröffentlichungsdatum: 01.09.2017
Dauer: 42:56 Min.
Label: The Sign Records
Stil: NWOBHM
Die Woche war anstrengend und die Nächte kurz. Überall offene Rechnungen, und Stress mit irgendwem ist sowieso gegeben. Ich brauche eine Ablenkung von all dem. Ein Ventil, oder etwas, das mich aufbaut und die genannten Probleme für eine kurze Zeit zu den Akten legt. Eine Art Floß, was mich auf dem unruhigen Gewässer namens „Leben“ in Sicherheit wiegt. Und mit dem neuen Album von NIGHT habe ich dafür eine passende Lösung gefunden. Der gute alte Heavy Metal aus der britischen Schmiede leistet mir dafür bestens Gesellschaft. Er strahlt auf „Raft Of The World“ wie zu Zeiten der 80er. Frisch und unverbraucht ist dieses Album geworden.
Gesang, der ab und zu an DIO erinnert, und eine simple Instrumentierung sorgen da für gedankenverlorenes cruisen im Auto. Das Quartett aus Linköping, Schweden, schafft auf seinem dritten Album schon in den ersten 10 Minuten das, was sonst nur die ganz großen Fische im Heavy Metal bewerkstelligen. Die Laune steigt, der Kopf wird frei von bösen Gedanken. Und das durch einfache, handgemachte Musik.
NIGHT wissen wie man Songs schreibt
Als Paten für NIGHT stehen hier ganz klar die großartigen ENFORCER oder sogar SAXON, das hört man zu jeder Sekunde deutlich heraus. Feierlicher Gesang („Under The Gallows“) trifft auf lässig gezockte Soli, treibender Rhythmus vermischt sich mit warmem Bassspiel. Ach, eigentlich ist diese gesamte Platte tiefenentspannt und aufbauend (trotz düsterem Cover), denn jeder Song besticht durch eigenen Charakter. Sei es ein kurzes Zwischenspiel wie „Omberg“, oder auch die westernartige Nummer „Coin Of A Fountain“.
Das darauf folgende Doppel „Time“ und „Strike Of Lightning“ zum Beispiel greift alten Hard Rock mit nachdenklichen Akkorden auf. Durchaus melancholisch und etwas dramatisch, aber durch geschickte Einarbeitung von energiegeladenem Drumming nicht zu traurig. Gerade diese zwei Lieder bieten eine tolle Unterstützung zum Cover.
HIER treiben lassen
NIGHT brauchen keine Gitarren, die ein B-Tuning aufweisen. Hier schreit niemand die Mikrofonmembran kaputt. Stattdessen bekommt ihr eine Lehrstunde in Proto-Heavy-Metal, also wie es noch zu Anfangszeiten dieser Musikrichtung aussah. Wer bei Granaten wie „Winds“ nicht Gänsehaut bekommt (S-O-L-O !!!), der hat den Heavy Metal verpennt. NIGHT klingen ehrlicher als die meisten Kitschkapellen mit ihren Plastikschwertern und Spielzeugpanzern, hier wird noch geklotzt und nicht gekleckert.
Also greift nach „Raft Of The World“, als wäre es eine Art Rettungsleine, die euch entgegengeworfen wird. Mir hat dieses Album viel Spaß gemacht und es wird noch viele Runden bei mir im Player drehen.
Autorenbewertung
Vorteile
+ warme Produktion
+ jedes Stück besticht durch eigenen Charakter
+ hohes Niveau beim Songwriting
Nachteile
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