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Nightwish – Live in Berlin

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Zugegeben, ich hätte nicht damit gerechnet, dass das mal passiert. Auch noch jetzt. NIGHTWISH standen schon lange auf meiner Liste, sie mal live zu erleben. Ja, es gibt sie noch, diese großen Bands, die ich bisher noch nicht live gesehen und gehört habe. Jetzt, am 25. November 2022 ist es passiert. Die Hyäne durfte NIGHTWISH in der Max-Schmeling-Halle in Berlin sehen und sogar vom Graben aus fotografieren. Ich warte ja immer noch auf den Tag, dass mir jemand sagt, dass das alles nur ein ironischer Scherz war und ich jetzt wieder heim gehen soll. Dass du sowas wirklich glaubst, machen zu können, du Trottel!

Aber von Anfang an. Bis kurz vorher stand noch gar nicht fest, wie sicher die Tour ist. Floor Jansen hatte eine, glücklichwerweise gut verlaufene, Krebsoperation. Die Band ist gerade vielleicht eine Woche wieder auf Tour. Wow!

Nachdem ich bei dieser riesigen Halle (ja, ich weiß, für Großstädter wahrscheinlich normal. Ich komm vom Land, sorry) die Abendkasse gefunden und meinen Photo-Pass geholt habe, stelle ich mich an. Echt viele Leute hier. Aber der Einlass geht fließend und unkompliziert. Scheinbar finden hier drin neben Konzerten auch größere Sportveranstaltungen statt. Für viele ist das hier gerade nichts neues. Für eine Band von der Reichweite von NIGHTWISH macht es aber Sinn, hier aufzutreten. Es ist gut voll, vielleicht 7.000 Leute. Nagelt mich bitte nicht drauf fest. Mathe und ich sind nie gute Freunde gewesen.

Statt zwei tritt heute jedoch nur eine Vorband auf. Gegen 19:30 Uhr entern BEAST IN BLACK die Bühne. Ein quirligges Quintett mit einem lustigen Mix aus Power Metal mit Elektro-Einschüben. Zugegeben, auch diese Band habe ich vorher noch nie gesehen. Auch wenn ich sonst nie einen Fokus auf soetwas lege und es eigentlich auch keinen echten Parameter dafür gibt, finde ich die Mitglieder der Band optisch sehr unterschiedlich und man würde teilweise auch eine andere Musik von ihnen erwarten. Aber vielleicht sollte ich bei sowas meinen Kopf lieber ausschalten. Oder an, je nachdem. Sie blasen ihr Set in einer ernstzunehmenden Lautstärke auf das Spielfeld und kündigen sich für eine Signing-Session nach der Veranstaltung an, wenn jemand Bock hat. Sie haben es auf jeden Fall. So muss eine Liveshow aussehen!

Nach einer Umbaupause geht es dann los. Die Fotografen sind vorher schon unterwiesen worden, dass wir nicht sofort vorgehen dürfen, da nach dem gefallenen Vorhang noch Pyro am Bühnenrand abgeschossen wird. Ok. Trotz ca. 15 Meter dazwischen (Hyäne und Mathe…) merkt man beim letzten Kracher trotzdem noch die Druckwelle. Cool.

Und, was soll ich sagen, es war eine musikalisch einwandfreie Show, was auch sonst. Klar, das sind professionelle Musiker, auch Floor hat gut abgeliefert und hatte sichtlich Spaß auf der Bühne. Ihr merkte man am Ehesten noch an, dass ihr ein wenig der Wumms, die Kraft in der Brust fehlte und sie aus ihrer Stimme noch mehr herausholen kann. Aber wer will es ihr verübeln. Das Publikum ging von Anfang an mit, auch auf den Rängen oben. Das ist beeindruckend genug, und beweist, dass die Band es kann.

Diese an sich ist auch trotzdem weitestgehend sehr zurückhaltend über das Konzert hinweg. Floor nutzt den vorderen Bereich voll aus, nimmt Kontakt zu den Leuten auf und interagiert mit ihnen. Der Rest der Band bildet quasi eine Linie im hinteren Bereich der Bühne und konzentriert sich voll auf das Spiel. „Nur“ Bassist Jukka Koskinen und Gitarrist Emppu Vuorinen laufen ab und zu mal die Bühne ab. Das ist cool, gerade Emppu ist ja ein kleiner, feiner Mann, der so großartige Melodien und Soli aus seinem Instrument herauszaubert. Dennoch wirkt die Bühne teils fast leer. Einzig die dezent eingesetzten Feuerwerkskörper und die Animationen auf den Leinwänden, die als Backdrop dienen, untermalen die Musik.

Am Schluss ist aber auch Schluss. Die Band hat einen recht großflächigen Querschnitt durch ihr Repertoire gespielt und sich wirklich auch darauf konzentriert. Floor und Troy Donockley haben sich mit den Ansagen abgewechselt, waren aber grundsätzlich zurückhaltend damit. Bandchef Tuomas Holopainen hat hinter seinen Keys residiert und war einfach nur in die Musik versunken. Nach gefühlt zu kurzer Spielzeit, nicht ganz zwei Stunden, ist es rum und die Hyäne tanzt hinaus in die Dunkelheit, vor den anderen davon. Danke, NIGHTWISH! Gerne mal wieder.

www.nightwish.com

Bild mit freundlicher Genehmigung von SEBASTIAN ROSCHE

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