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No Filler Just Killer – Asteroid im Interview

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Mit „III“ sind ASTEROID nach 6 Jahren Stillstand unerwartet stark zurückgekommen. Mittlerweile ärgere ich mich, dass ich dem Album bei meinem Review „nur“ 8 von 10 Punkten gegeben habe. Seit nun mehr als einem Monat läuft die Scheibe bei mir hoch und runter und ich ziehe schon genervte Blicke von meiner Freundin auf mich, sobald sich der Tonabnehmerarm Richtung Schallplatte begibt.
Ich habe mich mit Johannes, seines Zeichens Bassist und Sänger der Schweden, unterhalten und ihm ein paar interessante Fakten aus dem Ärmel gezogen.

ENGLISH VERSION BELOW!!!


Hey Jungs, schön, dass ihr endlich wieder auf der Bildfläche seid!

Hey, danke, es fühlt sich gut an, zurück zu sein!

Wie kam es zu der Trennung eurer Band und wann war der Punkt erreicht an dem ihr wusstet, das ASTEROID wieder auferstehen muss?

Wir haben für fast eine Dekade sehr intensiv Shows gespielt und sind durch Europa getourt. Dabei lebst du ziemlich nah beisammen und ich glaube, wir haben einfach Mal eine Pause voneinander gebraucht. Außerdem, wie du vielleicht weißt, hat sich die letzte Veröffentlichung sehr unpersönlich angefühlt und wir brauchten ein paar neue Einflüsse, wenn wir etwas Neues veröffentlichen wollten. Also haben wir direkt nach der Trennung weitergemacht mit dem musizieren, nur getrennt voneinander. Elvis und ich spielten eine Art „Dark Black Forest Metal“ in Mörkla (und tun dies immer noch ab und zu), während Robin mit THE SUN, THE MOON & THE WITCH’S BLUES eine 7“ spielte und veröffentlichte, zusammen mit unserem zukünftigen Drummer Jimmi Kohlsheen.

Wir trafen uns während der Jahre sporadisch und nach einer Weile hatten wir das Gefühl, dass die Zeit gekommen war, wieder miteinander zu spielen. Es fühlte sich natürlich an und die Kreativität war wieder da. Wir fühlten auch die herzliche Reaktion unserer Zuhörer und Fans aus der ganzen Welt und das hat die ganze Sache dann besiegelt.

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Neue Spielfreude am Schlagzeug mit Jimmi Kohlsheen

Seit 2003 existieren ASTEROID nun und ihr habt sicher schon einiges erlebt. Was war die wichtigste Erfahrung, die ihr zusammen erfahren durftet?

Das ist vielleicht nicht die unterhaltsamste Antwort, aber wenn du danach fragst, was die Band zu dem machte, was sie ist, dann sind es doch all die Live-Shows zusammen. So viel wie wir gespielt haben, kann man eine ganz vernünftige Live-Band werden. Es ist wie beim Sport, du brauchst die 10000 Stunden Übung, um gut darin zu werden.

Aber darüber hinaus, wenn du für ein Jahrzehnt zusammen spielst, musst du auch an den sozialen Bindungen innerhalb der Band arbeiten. Sonst kann das Leben im Tour-Bus die ganze Sache eventuell beenden. Wir sind nicht nur drei Musiker in einer Band, sondern enge Freunde. Da ist es eine ziemlich große Sache, ein Bandmitglied auszutauschen, was wir ja über die Jahre auch getan haben. Da haben wir nicht einfach einen x-beliebigen neuen Drummer eingestellt, sondern nach einem passenden Freund gesucht, der zufällig auch wissen sollte, wie man Schlagzeug spielt.

Und nicht zu vergessen sind all die wirklich tollen Freunde, die wir über die Jahre in Europa getroffen haben. Es war schon immer sehr wichtig für uns, dass wir nur mit Leuten arbeiten- Promoter, Booker, Fans etc. – die dir den gleichen Respekt erweisen wie du ihnen.

In 13 Jahren Bandbestehen bringt ihr es auf 3 Alben. So manch eine andere Band bringt in dieser Zeit das dreifache raus. Wie kommt es, dass man von euch relativ wenig zu hören bekommt?

Das hängt wahrscheinlich mit dem Prozess zusammen, wie wir damals neue Musik kreiert haben. Wir ließen uns all die Zeit, die wir brauchten. Viel Hin- und Hergejamme, um die Songs zu dem Gefühl zu bringen, das wir erreichen wollten. Wir haben die Songs in der Regel auch live gespielt, bevor wir sie aufgenommen haben, wahrscheinlich entgegen dem was die meisten Bands tun. Das haben wir gemacht, da wir das Live-Gefühl gegenüber allen Zuhörern zum Ausdruck bringen wollten, egal ob diese es live sehen oder eben über ihre Anlage hören. Darüber hinaus haben wir nie einen „Lückenfüller“ aufgenommen. Alle Songs auf den Alben sind aus einem bestimmten Grund da. Wir haben einige Songs über die Jahre geschrieben, die es nie auf ein Album geschafft haben. Und sie sind aus einem guten Grund ausrangiert worden und werden auch nicht irgendwann auf so einem lahmen „B-Seiten-Album“ erscheinen.

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Euer neues Album ist jetzt seit einem Monat auf dem Markt. Wie ich mitbekommen habe, kam es bis jetzt richtig gut an. Was war das seltsamste Feedback, welches ihr zu „III“ bekamt?

Ja! Die Reaktion war wirklich … fabelhaft, das ist ein tolles Wort! Leute aus aller Welt mögen es richtig! Und über die Jahre haben wir gelernt, dass viele unserer Zuhörer und Rezensenten wirklich Hardcore-Musik-Fans sind. Nicht nur von ASTEROID, sondern ganz allgemein, was Musik angeht!

Und bei solchen Hardcore-Fans weißt du halt nie, wie sie emotional reagieren, besonders gegenüber Reunion-Bands oder -Alben. Eine der emotionalsten Reaktionen kam aus Italien. Dieser Kerl hasste es wirklich, dass wir uns wiedervereinigt haben, mit einem Gefühl auf die Art „wenn etwas beerdigt wurde, soll es auch so bleiben“. Das ist eine Reaktion, die wir verstehen können und wir haben ja selbst auch einige schlechte Reunions über die Jahre beobachten können. Aber ich denke, mit alledem im Hinterkopf, hatten wir einen ganz anderen Zugang zu dem Album. Es sollte einfach ein weiteres ASTEROID-Album sein und wir haben keinen Gedanken an die Geschichte oder so verschwendet.

Wie entsteht ein Song bei euch normalerweise? Gibt es durch den Besetzungswechsel am Schlagzeug grundlegende Änderungen bei der Herangehensweise des Songwritings?

Also erst einmal, und ich denke wir hätten damit schon früher klarer werden sollen, es ist immer noch Elvis Campbell auf „III“. Sowohl was das Anfertigen als auch das Aufnehmen der Songs angeht. Wir haben viele Reviews gesehen, in denen steht, dass der neue Drummer Jimmi Kohlsheen auch auf dem Album sei. Ich glaube es war auch verwirrend, da wir ja mit Jimmi seit Juni getourt sind!

Aber es gibt ein paar Dinge zu sagen über die Art wie wir Musik für das neue Album geschrieben haben. Der Prozess war ein ganz anderer als früher, als wir die Songs sich noch über längere Zeit entwickeln ließen. Dieses Mal haben wir uns dazu entschieden, das neue Album spätestens ein Jahr nach unserer Reunion zu veröffentlichen. Und ich denke, den Plan haben wir eingehalten. Wir schrieben Songs schneller und einige Parts sogar im Studio. Es war in vielen Hinsichten eine neue Erfahrung und stressiger, aber wir sind trotzdem immer noch sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

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Ich würde euren Sound als „alt“ aber gleichzeitig auch modern bezeichnen. Zählt ihr euch selbst zur immer größer werdenden Retrorock-Szene und wie steht ihr zur Wiedergeburt des Retrorocks?
Mit deiner Beschreibung triffst du genau ins Schwarze. Unser Fundament liegt in der Old-School-Classic-Rock-Szene, mit Bands aus den späten 60ern und frühen 70ern. Aber wir würden und nicht als „retro“ bezeichnen, um in dieser Hinsicht wie etwas Altes klingen zu wollen. Wir werden von allen möglichen Musikstilen beeinflusst, wie vom amerikanischen Blues der alten Schule, schwedischem Folk, Progressive Rock und „Schlag-ins-Gesicht-Stoner- Rock“. Und der Sound, den wir versuchen hinzubekommen, sollte eher als Ansammlung all dieser Stile und Traditionen gesehen werden, als eine Zelebration nur eines Einzelnen davon. Wenn sich mehr Leute der Retro-Rock-Szene annehmen, ist das natürlich toll. Aber ich halte alle neuen Bands und Musiker dazu an, etwas tiefer zu graben und zu versuchen, alle historischen Phasen auf denen ihr Genre aufbaut, zu verstehen.

Das Jahr 2016 ist nun bald rum. Was waren eure persönlichen Highlights und was können wir 2017 von euch erwarten?

2016 drehte sich natürlich hauptsächlich um die Reunion und all die Arbeit, die damit einherging. Es war auch ein sehr turbulentes und stressiges Jahr im Großen und Ganzen, weil ja alles auf einmal passieren musste. Wir fingen sofort an, neue Musik zu schreiben, mit der Planung für die Aufnahmen und Release-Daten und so, aber gleichzeitig mussten wir uns auch für vorgebuchte Shows in Athen, London und Berlin vorbereiten. Es lief richtig klasse, aber irgendwo dazwischen realisierte Elvis, dass er nicht so richtig Bock auf all das hatte und erinnerte sich vielleicht auch daran, warum das so ist. Er wollte sich mehr auf seine eigene Musik fokussieren und auch auf sein Hauptinstrument als ein begabter Gitarrist. Er entschied sich dazu, ASTEROID zu verlassen, weshalb wir inmitten all dieser Ereignisse begannen, mit Jimmi für all die kommenden Shows und die Europa-Tour zu proben.

Also ist das Ende mit unserem engen Freund Elvis und das Treffen und Jammen mit Jimmi ein persönliches Highlight dieses Jahres für mich. Und da wir uns auf das Jahr 2017 zubewegen, würde ich sagen, dass der Hauptfokus darauf liegen wird, neue Musik und einen neuen Sound mit neuen Konstellationen zu kreieren. Und natürlich werden wir uns auch immer darauf konzentrieren, weiterhin live zu spielen!

Vielen Dank für deine Offenheit und lasst uns bitte nicht nochmal 6 Jahre auf eine neue Veröffentlichung warten!

Nein, Dank dir, mir bei all dem Abgeschweife zuzuhören. Ich kann natürlich nichts versprechen und sollte das auch nicht mit den paar Alben, die wir bisher veröffentlicht haben, aber wir haben gerade einen großartigen Lauf und fühlen uns sehr kreativ. Und wir wollen eben auch etwas mit Jimmi veröffentlichen, also können wir hoffentlich eher früher als später ein neues Album ankündigen.

ASTEROID bei Facebook
Neues Album schon bestellt? Dann aber flott zu FUZZORAMA!

Hey guys,
good to have you back!

Hey. Thanks, it feels great to be back!

What lead to the break-up of the band and when did you reach the point where you knew ASTEROID had to rise from the dead?

We had played very intensely for almost a decade, playing shows and toured across Europe. Doing that you are living really close together, and I guess we kinda needed a break from each other. Besides, as you know the last release felt very distant, and we needed some new influences if we were to release something new. So after the split up, we continued to play right away, just separated from each other. Me and Elvis played some dark black forest metal in Mörkla (and still play occasionally), while Robin played and released a 7” with THE SUN, THE MOON & THE WITCH’S BLUES, together with drummer-to-be Jimmi Kohlsheen.

We met sporadically during the years and after a while we felt the time had come to start playing again. It felt natural and the creativity were there. We also felt the warm response from our listeners and fans all over the world, which sort of closed the deal.

ASTEROID has existed since 2003 and I guess you guys have experienced a lot together. What was the most important experience you went through as a band?

Maybe not the most fun response, but if you asking for what made the band what it is, it’s all of the live shows combined. Playing as much as we did, you will eventually be a decent live band. It’s like in sports, you need the 10000 hours of practicing to get good at it.

But furthermore, if you play for a decade, you’ll have to work with your social bonds as a band. Being in that tour bus will eventually end you otherwise. We’re not just three musicians in a band, we are close friends. And the opposite, changing a member, which we have during the years, it’s a really big thing. We didn’t just hire a random new drummer, we searched for a fitting person and friend who also happen to know how to play drums.

Not to mention all of the really great friends all over Europe we’ve met during the years. It has always been very important for us to only work with people – promotors, bookers and fans etcetera – who show you the mutual respect as you show them.

In 13 years of band history you’ve created three albums, while other bands have created a lot more in this timespan. How does it come that we don’t hear more from you?

It’s probably linked with the process of how we made new music back in the days. We let it take all the time we needed. A lot of jamming back and forth to let the songs get the feel that we wanted. We also usually played the songs live before recording them, probably in opposite as many other bands. That’s because we want to express the live feel to all listeners, regardless if you watching live or listening on your stereo. Besides that, we have never recorded a “filler”. All the songs on the albums are there for a reason. We have a bunch of songs over the years that never made it to the album. And they’re discarded for good and will not re-appear on some lame “B-sides”-album later on.

Your new album has been released almost one month ago. I got to know that the response to it was fabulous. What was the strangest feedback that you got to ‚III‘?

Yeah! The response is really…fabulous, that’s a great word! People from all over the world are really digging it! And throughout the years we’ve learned that many of our listeners and reviewers are really hardcore music fans. Not only of Asteroid, but of music in general!

And with hardcore fans, you never know how they will react emotionally, especially to reunion bands and albums. One of the most emotional response was from an Italian review. That guy really hated that we reunited in the first place with the feeling that “if it’s buried, keep it that way”. It’s a really understandable reaction and we’ve seen a couple a really bad reunions over the years ourselves. But with that in mind we had a completely different approach to the album I guess. It’s supposed to be just another Asteroid album and we didn’t give history any thought what so ever.

How do you usually create songs? Were there any basic changes in songwriting when you got your new drummer?

First of all, and I guess we should have been clearer on that earlier on, it’s still Elvis Campbell that’s appearing on ‘III’. Both in making the songs and recording them. We’ve seen a lot of reviews stating that new drummer Jimmi Kohlsheen is also on the album. I understand it could be confusing, since we’ve been touring with Jimmi since June!

But there are a few thing to say about the way we wrote the music for the new album. The process was completely different than earlier, when we let the song evolve over time. This time around we decided to release the new album within a year after we reunited. And I guess we kinda followed that plan. We wrote the songs quicker and some parts even in the studio. It was in many ways a new experience and more stressful, but we’re still very satisfied with the outcome.

I would describe your sound as old-school and modern at the same time. Do you count yourself to the quickly growing Retrorock-scene and what do you think about the resurrection of Retrorock?

Your description is very spot on. We have our foundation in the old school classic rock scene, with bands from the late 60’s and early 70’s. But we wouldn’t describe us as retro, in the regard that we want to sound like something old. We’re also influenced by all kind of music, like old school American blues, Swedish folk, progressive rock and ‘punch-in-the-face stoner rock’, but the sound we’re trying to do should be seen as a cumulative build of all these mixes and traditions rather than a celebration of any of them. But if more people start to embrace the retro rock scene it’s awesome of course. But I really urge all new bands and musicians to dig deeper and try to understand all of the historical layers of music that your genre is built upon.

The year 2016 is almost over now. Tell me about your personal highlights of the year and what we could expect from you in 2017.

2016 has been surrounded with the reunion of course and all of the work related to that. It has also been a very turbulent and stressful year as a whole, since everything had to happen all at once. We started to write the new music right away and scheduling for the recording and release details and all, but at the same time prepare for a few pre booked shows in Athens, London and Berlin. It turned out really great, but somewhere in there Elvis realized, and maybe remembered why, he wasn’t really up for it in the end. He wanted to focus more on his own music and also focus on his main instrument as an amazing guitarist. He decided to leave Asteroid, so in the midst of all this we started rehearsing with Jimmi for all of the upcoming shows and a European tour.

So ending with our close friend Elvis and meeting and jamming with Jimmi is a personal highlight of the year for me. And moving forward to 2017 I would say doing new music and creating the new sound with this new constellation will be the main focus. And of course continue playing live, we will always focus on that!

Thank you for your open-mindedness and please don’t let us wait another six years ‚til your next record release! You get to have the final words!

No, thank YOU for listening to me rambling about. I can’t promise anything of course, and with our track record of releasing few albums, I shouldn’t. But we have a great flow right now and are feeling very creative. And we also want to release something with Jimmi, so hopefully we can confirm a new release sooner rather than later.

 

Bild mit freundlicher Genehmigung von Nina T. Photography

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