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Noch gar nicht mal so Heavy

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HEAVYDEATH – In Circles We Die
Veröffentlichungsdatum: 04.11.2016
Dauer: 63:43 Min.
Label: Aftermath Music
Genre: Death/Doom Metal

HEAVYDEATH – wem wäre dieser Bandname nicht aufgefallen? Ja, auch ich gebe zu, dass ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte, als ich neulich unsere aktuelle Promo-Liste nach neuem Zeug durchforstete. Was kam mir als erstes in den Sinn, als dort der an Kitschigkeit kaum schlagbare Bandname auftauchte? Ich hätte einiges erwartet, nur nicht das!

HEAVYDEATH is Heavy Metal of Death and Doom.

Mit diesen Worten bewerben die 3 Schweden ihren gespielten Musikstil. Bei den Musikern handelt es sich auch keinesfalls um irgendwelche Unbekannten. Viel mehr konnte man das Dreigespann schon in Kapellen wie KATATONIA, RUNEMAGICK oder NECROCURSE auf den Bühnen Europas bestaunen. Was man den Jungs keinesfalls vorwerfen kann, ist Faulheit. Seit ihrer Gründung 2013 veröffentlichten sie ganze 10 (!) Demos (allerdings nur 2 Alben). 1 1/2 Jahre nach „Eternal Sleepwalker“ steht nun mit „In Cirles We Die“ der nächste Streich in den Plattenregalen.

4

So, mal schauen was der „Heavy Metal of Death and Doom“ so kann. Eröffnet wird die Platte von „As We Foretold“. Sofort wird mir klar, dass hier ziemlich wenig auf das „Heavy“ im Bandnamen zutrifft. Langsamer, atmosphärischer Death Metal schallt mir durch die Gehörgänge. Ich kann mich kaum auf die Musik konzentrieren, da mir verschiedene Gedanken durch den Kopf schwirren. „Wird das ganze Album so schwerer Death Metal sein?“ ,“Kann man nach dem ersten Durchlauf die Songs überhaupt noch gut differenzieren?“ ,“Werde ich mich zum Ende hin langweilen?“ – all diese Vorahnungen lassen mich nicht mehr los. 
Meine Vorahnungen scheinen sich auch zu bestätigen, als die ersten Töne von „Slumbering Monolith“ erklingen. Wenn das Album mit Höhepunkten glänzt, dann auf keinen Fall mit irgendwelchen abnormal schnellen Passagen. Viel mehr versucht die Truppe, mit kräftigen, sich immer wiederholenden Riffs zu punkten. Bei mir punktet vor allem der Mittelteil des Songs mit einem fetten Solo, bei dem auch mal der Schlagzeuger seine Fesseln ablegen kann.
„Bleak Future“ schlägt dann genau in die Kerbe, die ich auch erwartet hatte. Obwohl ich ein riesiger Doom-Fan bin, finde ich diesen Song schlicht und ergreifend ziemlich lahm. Weder musikalisch noch gesanglich kann mich dieser Track auch nur ansatzweise überzeugen. Da reicht auch ein kleiner Taktwechsel zum Ende des Titels nicht aus. Auch das darauffolgende „In Circles We Die“ zündet überhaupt nicht. Ich muss feststellen, dass langsamer Death Metal einfach nicht mein Ding ist. Wenn man schon kräftige Bremsen einsetzt, dann muss wenigstens irgendwas Innovatives in die Musik mit einfließen. Nehmen wir doch mal das Beispiel NECROS CHRISTOS. Auch ihr Death ist weder extrem schnell, noch sehr atmosphärisch. Dennoch können die Berliner mit der Mystik, die sie in ihren Songs und Zwischenspielen versprühen, eine irrsinnige Magie entfachen, die den Hörer einfach nicht mehr loslässt. 
Ich möchte nicht mehr jedes Lied auseinandernehmen, da ich mich damit nur wiederholen würde. Es gibt trotzdem in nahezu jedem Song Passagen, wo ich merke, dass die Jungs es eigentlich draufhaben und doch nur mäßig umsetzen. Einzig „The Few Remains“ macht mir noch ordentlich Spaß, da einem hier wenigstens mal ein Hauch von Abwechslung geboten wird, die ja ansonsten sehr rar gesät wurde. Stimmlich als auch musikalisch zeigt sich die Band hier von ihrer besseren Seite.

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Bild mit freundlicher Genehmigung von Heavydeath

Autorenbewertung

4
HEAVYDEATHs Zweitling kann mich in seiner Gesamtheit kaum überzeugen. Nahezu jedes Lied klingt ähnlich und am Ende des Albums habe ich keine Ahnung mehr, wie der erste Song nun klang. Dass gute Ideen und Potenzial vorhanden sind, wird von den Musikern partiell eindrucksvoll bewiesen. Nun bleibt abzuwarten, wie sich die Band weiterentwickelt.
ø 2.7 / 5 bei 3 Benutzerbewertungen
4 / 10 Punkten

Vorteile

+ Sound
+ Härte
+ starke Riffs

Nachteile

- Albumlänge
- zu ähnlich klingende Songs
- Cover
- das vorhandene Potenzial kaum umgesetzt

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