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OCEAN OF GRIEF – Easy Listening für schwere Gemüter
OCEAN OF GRIEF – „Nightfall’s Lament“
Veröffentlichungsdatum: 26.01.2018
Länge: 46:08 Min.
Label: Naturmacht Productions/Rain Without End Records
Genre: Melodic-Doom/Death Metal
Schön! Ein Debüt-Album! Die nehme ich doch immer ganz besonders gern unter die Lupe. Diesmal von den Griechen OCEAN OF GRIEF, die nun vier Jahre nach Bandgründung mit „Nightfall’s Lament“ ihren ersten Longplayer unter die Leute bringen.
Normalerweise droht bei einer sechsköpfigen Band, die gleich zwei Gitarren, einmal Keys und Bass zu verzeichnen haben, immer ein Soundwust zu entstehen. Überlagern von Frequenzen und das gleichzeitige Untergehen der einzelnen Melodielinien – wenn solche überhaupt auskomponiert sind – gilt es da unbedingt zu vermeiden. Das gelingt leider nicht allen Bands. Umso mehr bin ich positiv überrascht, wie aufgeräumt OCEAN OF GRIEF klingen. Die Gitarrenläufe und -riffs sind klar voneinander zu unterscheiden und der Bass nimmt – zu meiner Freude – eine ganz selbständige und auch hörbare Rolle ein. Er fügt sich sound- und melodietechnisch hervorragend in das Gesamtbild ein, ohne von den restlichen Instrumenten erdrückt zu werden.
Da hat jemand sein Handwerk verstanden!
Die Keys stützen die Atmosphäre hintergründig. So, wie es sich meiner Meinung nach auch gehört. Erwartbar rauer und düsterer Gesang liegt obenauf. Tief und mächtig, aber dennoch melodisch leitet er durch die eingängigen Songmotive. Verwunderlich: Diese sind so einprägsam, dass sie glatt für Kinderlieder (wäre ich böse, würde ich „Popmusik“ schreiben…) herhalten könnten. Nervig werden sie dank ihrer vielschichtigen Verarbeitung aber nicht.
Mit einer Dreiviertelstunde Spielzeit ist auf diesem Album alles gesagt, was es zu sagen gilt. Ich empfinde es sogar als relativ kurz. Momentan lasse ich es ganz gern neben der Arbeit laufen und bin jedes Mal überrascht, wenn es endet. Für so richtig intensives und entdeckendes Hören ist es mir ehrlich gesagt noch zu wenig vertrackt und „speziell“. Das heißt nicht, dass ich nicht dennoch fußwippend und nickend davor sitze. Ja, das ist natürlich dem Genre geschuldet, handelt es sich hier doch um Death/Doom und nicht um Tech-Death, ich weiß. Was mich – neben der soliden Bassarbeit – aber außerdem sehr reizt, sind die fantastischen Läufe der Leadgitarre. Die lassen mich gern mal aus dem Arbeiten heraus aufhorchen, da sie wirklich schön auskomponiert sind.
Zum warm werden, hier der Opener-Song des aktuellen Albums mit einem durchaus sehenswerten Video:
Bleib auf dem Laufenden! OCEAN OF GRIEF findest du auf Bandcamp, wo du dir unter anderem „Nightfall’s Lament“ zu Gemüte führen kannst, und natürlich auch auf Facebook.
Autorenbewertung
Vorteile
+ eingängige und vielschichtige Komposition
+ trotz dichter Instrumentierung kein überladenes Album
Nachteile
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