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Ohrwürmer mit Defiziten – Cities Of Mars

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CITIES OF MARS – Celestial Mistress
Veröffentlichungsdatum: 04.11.2016
Dauer: 27:13 Min.
Label: Suicide Records
Genre: Science Fiction Doom Metal

So, nachdem Big Boss sich ja die Mühe gemacht hat, 407 Metal-Genres aufzulisten, wird er jetzt von mir ausgekontert und kriegt hinterrücks Genre Nummer 408 übergebraten! CITIES OF MARS, 3 Jungs aus Göteborg, die seit 2014 zusammen musizieren und mit „Celestial Mistress“ nun ihre zweite EP auf den Markt gebracht haben.

In 1971, the Soviet Union landed a secret agent on Mars.
After her initial reports she vanished without a trace. The mission files and communications reports disappeared and all knowledge of the mission was buried.
Until now.

Aha, die Jungs sind einfallsreich und haben sich eine kleine Story ausgedacht. Nicht übel! Was ich denke, was mich jetzt erwartet? Ich gehe davon aus, dass mir abgefahrener Space Rock um die Ohren flattern wird. Vielleicht noch gepaart mit dem ein oder anderen slawischen Beat. Fehlanzeige!

bw-wide

Anstatt freakige Samples auf einem schwebenden Gitarrenteller, bekomme ich „nur“ zornig brummenden Doom aufs Trommelfell geknallt. Die Anführungsstriche, weil es echt nicht schlecht gemacht ist. In bester SLEEP-Manier wird der knapp 9-minütige Opener „Gaze Of Leviathan“ runtergeschrubbt. Einzig der Sound bereitet mir etwas Sorgen. Gerade im Doom finde ich es wichtig, dass das Soundkonstrukt ordentlich differenziert und druckvoll klingt. Leider liegt mir der Sound der Schweden nicht schwer genug auf der Brust. Schade eigentlich, da mir der Aufbau der Songs eigentlich richtig gut gefällt. Das Riffing erinnert schon ziemlich an MONOLORD, was wohl daran liegt, dass mit Bassist und Sänger Danne Palm ein ehemaliges Mitglied eben jener Kapelle das Zepter bei CITIES OF MARS in der Hand hält.
„Beneath A Burning Sun“ geizt auch nicht gerade mit Abwechslung. Von ruhigen Passagen mit eingängigen Riffs bis hin zu Parts mit fast schon hypnotisierender Wirkung wird mir hier eigentlich alles geboten, was ich mir unter einem starken Doom-Album vorstelle. Doch wieder wird mir meine Atmung zu wenig eingeschränkt.
Ich will nicht sagen epochal, aber mit einem wahnsinnig stimmigen und atmosphärischen Riff startet der titelgebende Track „Celestial Mistress“. 3 Minuten werde ich einfach nur von der Musik mitgerissen, ehe Danne Palm mit dem Gesang einsetzt. Diesen möchte ich an dieser Stelle auch noch positiv erwähnen. Vom tief Monotonen bis hin zum hohen Klargesang deckt er hier das komplette Spektrum locker ab.

Nach „Celestial Mistress“ sehe ich mich in meiner Meinung bestätigt, dass hier eine durchgängig starke EP entstanden ist, die allerdings noch Defizite im Sound aufweist. Aber genau dafür ist ja auch eine EP da. Um Wartezeiten zu verkürzen und zu experimentieren! Also Jungs, bitte auf eurem Debütalbum mehr Mühe geben!

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CITIES OF MARS bei Bandcamp

Bild mit freundlicher Genehmigung von Cities Of Mars

Autorenbewertung

6
Die 3 Songs der EP halten das Niveau überdurchschnittlich hoch. Allerdings ist mir der Sound zu drucklos. Ein paar mehr Bar dürfen es dann doch schon auf dem Kessel sein. Nachdem ich jetzt noch ein paar Live-Videos der Band gesehen habe, muss ich sagen, dass mich die Musik noch mehr fesselt und ich auf ihr Debütalbum extrem gespannt bin. Ich hoffe, dass sich was an den Reglern bewegt!
ø 0 / 5 bei 0 Benutzerbewertungen
6 / 10 Punkten

Vorteile

+ Songstrukturen
+ Abwechslung
+ Cover
+ stimmgewaltig

Nachteile

- zu wenig Druck
- zu kurz (aber was will man bei ´ner EP sonst auch erwarten?)

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