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PALLBEARER – ich raste vollends aus!
PALLBEARER – Heartless
Veröffentlichungsdatum: 24.03.2017
Dauer: 59:59 Min.
Label: Nuclear Blast
Mit dem dritten Album so sagt man, steht oder fällt eine Band. Wie kann also eine Truppe, welche bereits 2 geniale Outputs veröffentlicht hat, das noch toppen? Ganz einfach. In dem sie sich weiterhin auf ihre Stärken besinnt und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten festigt. „Heartless“ bestätigt das vollends und kann ohne Zweifel mit den zwei Vorgängern mithalten.
Der Fünfer aus Little Rock, Arkansas, schafft es erneut sich neu zu erfinden, ohne dramatische Änderungen vorzunehmen. Das brachte immerhin einen Deal bei Nuclear Blast ein. Jetzt schreien sicherlich einige von euch „Kommerz!“ oder „Hype!“, doch ich finde, das ist nur der gerechte Lohn für das erstklassige Schaffen von PALLBEARER. Es macht mir, im Gegensatz zu manch anderer Band, nicht das Geringste aus. Diese Band hat es verdient, bei den ganz Großen mitzuspielen. Und wenn ich groß meine, dann spreche ich hier von Meilensteinen wie WARNING, SOLITUDE AETURNUS oder gar CANDLEMASS. Da gibt es keine Widerrede.
Mit schmerzender Brust und zittrigen Fingern
Da bereits der Opener „I Saw The End“ und sein Nachfolger „Thorns“ bereits der breiten Masse zugänglich gemacht wurde (ersteres bekam ein hochwertiges Musikvideo spendiert), und einen ersten exquisiten Vorgeschmack auf den Rest des Albums präsentierte, war meine Erwartungshaltung dementsprechend groß.
Ich meine, habt ihr schon mal so was Schönes und Trauriges wie die Leadmelodie von „I Saw The End“ oder
die wuchtigen Akkorde in Verbindung mit einem vor Herzblut überquillenden Solo von „Thorns“ gehört?
Ganz großes Kino!
Ihr könnt euch schon denken, dass mich dieses zeitlose Stück Musik völlig kirre macht. Dabei müsst ihr euch mal vor Augen halten, dass kein Song unter 5 Minuten auskommt, manchmal ufert das sogar bis zu 12 Minuten aus!
PALLBEARER legen den Fokus auf Härte und Eingängigkeit zugleich
Und das ungekünstelt und unverkrampft. Ich raste aus, ist das geil! In den ruhigen Momenten glänzt das Quartett mit schönen Tonfolgen, nur um sich majestätisch in voller Kraft zu entfalten („Lie Of Survival“). Da schimmern auch ab und an Classic-Rock-Einflüsse durch („Dancing In Madness“), die meine Schmelzsicherung im Hirn nur noch mehr zum Zerfließen bringt. Passend hierzu gibt es verhallten Gesang, der auch bei BLACK SABBATH gut zur Geltung kommen würde. Zu meiner Überraschung wartet der Track im letzten Drittel hingegen mit für PALLBEARER untypisch hartem Gesang auf. Ungewöhnlich, aber nicht schlecht.
Doom dich HIER in schiere Glückseligkeit
Dieser Pfad findet seinen Höhepunkt in „Cruel Road“, wo die gesamte Saitenfraktion das Mikrofon bedienen darf. Das ganze Konstrukt wirkt dennoch erfrischend anders, als der Rest von „Heartless“. Bei diesem Titel kommt eine moderne Seite von PALLBEARER zum Vorschein, die komplett auf der harten Schiene fährt.
Und schon sind wir beim Namensgeber an vorletzter Stelle angelangt, obgleich „Heartless“ alle Trademarks der Band ohne Umschweife auf den Punkt bringt, ist der Drops noch lange nicht gelutscht. Mit „A Plea For Understanding“ haben die Amis den wohl anmutigsten und gleichzeitig ergreifendsten Song seit Langem geschrieben. Wie ein vertonter Sonnenaufgang/Sonnenuntergang. Dafür habe ich jetzt keine Worte mehr, außer das ich wohl die nächsten Tage mit einem heftigen Schlafdefizit zu kämpfen habe. Diese Platte raubt mir den Atem!
Autorenbewertung
Vorteile
+ Melancholie pur
+ würdiges Erbe von Szene-Urgesteinen
+ prächtiges Cover
+ trotz Länge nicht eine Sekunde zu lang
Nachteile
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