PARKWAY DRIVE – „Darker Still“ und Tourauftakt in Leipzig!
PARKWAY DRIVE – „Darker Still“
Veröffentlichungsdatum: 09.09.2022
Länge: 46:39 Min.
Label: Epitaph / Indigo
Genre: Modern Metal(core)
Mit „Ire“ wurde der Weg bereits geebnet, mit „Reverence“ noch weiter ausgebaut und nun gibt es also „Darker Still“. Die bisher veröffentlichten Singles ließen Langzeit-Fans von PARKWAY DRIVE natürlich schon aufhorchen, aber wie klingt der Sound nun auf Albumlänge? Ich bin gespannt…
KONSEQUENTES ÄLTERWERDEN
Wenn man sich den Vorgänger aus 2018 anhört, was ich zugegebenermaßen immernoch oft tue, sollte eigentlich schon ersichtlich sein, dass die heftigen Metalcore-Zeiten der Australier aus Byron Bay der Vergangenheit angehören. Ich kann verstehen, dass viele Fans gehofft haben, man kehrt dahin zurück, aber ich hab eigentlich nicht damit gerechnet. Dieser Wandel hat nämlich auch reichlich neue Fans auf den Plan gerufen, was man zum Beispiel an den Shows der letzten Jahre sehen konnte. Ich kann dazu auch nur den Film „Viva The Underdogs“ empfehlen, in dem auch die persönliche Entwicklung der Band und ihrer Mitglieder beleuchtet wird. Winston und Kollegen sind halt auch einfach nicht mehr die „Surferboys“.
Die erste Single „Glitch“ empfand ich als absolut gelungenes Gesamtkunstwerk. Der Text, kombiniert mit dem Video war einfach klasse umgesetzt. Obendrauf gibt’s auch noch einen wundervoll knallenden Breakdown, welcher genau richtig platziert wurde. Darauf folgte dann „The Greatest Fear“, das mich irgendwie in eine Fantasywelt entführt hat, und mich mit seinen mystischen Klängen und den Chören regelrecht gefangen genommen hat. Hier werden neue Wege beschritten, auch wenn es am Ende doch nochmal etwas scheppert. Was dann folgte war der Titeltrack zum Album. „Darker Still“ zeigt PARKWAY DRIVE von ihrer ruhigen, melancholischen Seite. Ein regelrechtes Monstrum von Song, das seine knapp 7 Minuten auch verdient hat, um seine gesamte Magie zu entfalten. Wow!
DIE PERFEKTE VORBEREITUNG
Diese 3 Songs wurden meiner Meinung nach sehr gut gewählt, um dem Album die Bahn frei zu machen. Denn sie zeigen das breite Spektrum, das auf die gesamte Länge abgedeckt wird. Die Band schafft es hier nämlich, einen Spagat zwischen „alten“ PWD und deren Entwicklung hinzulegen. „Ground Zero“ ist dabei ein spannender Introsong, der mich vom Aufbau an „Wishing Wells“ vom Vorgänger erinnert, eben wegen dem ruhigen Start. Allerdings macht er auch direkt zu Beginn schon eine Sache deutlich: ich nenne es mal den gefundenen „Signature Sound“ von PARKWAY DRIVE. Da haben wir zum Beispiel die markant gesungenen Refrains, sowie den Gitarrensound, der für mich mittlerweile unverkennbar ist. Nahezu jede Melodie auf „Darker Still“ ist von diesem geprägt. Und das finde ich ausgesprochen gut, denn diese sind allesamt stark und bleiben oft lange im Ohr kleben. Warum aber nun Spagat? Es gibt hier definitiv auch Songs, die sich auch auf „Ire“ hätten finden können. Allen voran sicherlich „Soul Bleach“, bei dem man regelrecht erschrickt, sobald es beginnt, oder auch „Land Of The Lost“. Ich finde, so etwas hat es auf „Reverence“ in der Härte nicht gegeben. Dazu gesellen sich garantierte Live-Granaten, bei denen ich die Masse jetzt schon springen sehen kann. Beispiel hierfür wäre „Imperial Heretic“. Einen Überraschungsmoment stellt auch „If A God Can Bleed“ dar, der Song wirkt wie eine musikgewordene Geschichte, die mit Spannungsmomenten ausgeschmückt wird. Ich möchte da gar nicht zu viel verraten. Über all dem schwebt eine Produktion, die sich als wirklich herausragend und druckvoll bezeichnen lassen kann.
FAZIT
Ja, PARKWAY DRIVE sind nicht mehr die Metalcore-Vorzeigeband, müssen sie in meinen Ohren aber auch nicht sein. Wir werden doch alle älter, oder? Zumal der „Nachwuchs“ ja reichlich vorhanden ist. Dafür sind sie aber die Vorzeigeband in Sachen musikalischer Entwicklung. Ich höre mittlerweile auch nicht mehr nur Core, und ich fand auch „Reverence“ schon großartig, ebenso wie die alten Sachen. Diese Entwicklung find ich aber auch nicht bei jeder Band gut, die ich mal sehr geliebt habe. So ist das nunmal. Die Jungs aus Byron Bay machen mit „Darker Still“ aber alles richtig, ich werde den Weg definitiv weiter mit ihnen gehen! Und geile Breakdowns gibt es dennoch zu entdecken. Wer offen für das alles ist, bekommt mit diesem Album ein garantiertes Highlight 2022!
TOURSTART PASSEND ZUM RELEASE
Als wundervollen Bonus zum Albumrelease am 9.9. startet auch noch die ausgedehnte Tour dazu. Passenderweise auch in Leipzig! Als ob das nicht schon schön genug wäre, werden PARKWAY DRIVE von WHILE SHE SLEEPS und LORNA SHORE begleitet. Besonders über Letztere freue ich mich gar sehr. In freundlicher Zusammenarbeit mit Starkult Promotion werde ich diesem Tourauftakt beiwohnen und euch hinterher natürlich berichten, wie sich die neuen Songs live schlagen. Ich bin zuversichtlich 🙂
Ticktes verlinke ich euch unten.
Autorenbewertung
Vorteile
+ sehr abwechslungsreich und überraschend
+ gefundener "Signature Sound"
Nachteile
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