Du liest diesen Beitrag, weil unsere Autoren lieben, was sie tun - wenn du ihre Arbeit liebst, kannst du uns, wie andere schon, unterstützen. Wie? Mit einem kleinen monatlichen Beitrag über
POLARIS – ein (un)sterbliches Debüt?
POLARIS – The Mortal Coil
Veröffentlichungsdatum: 03.11.2017
Länge: 42:17 Min.
Label: Sharptone Records
Stil: Metalcore
Australien: das Land in dem man statistisch von jedem zweiten Tier umgebracht, oder zumindest vergiftet werden kann. Herrlich! Aber auch ein Land, in dem sich einige, absolut hörenswerte Acts versammeln. Nach 2 EPs (2013 & 2016), welche mich sehr interessiert zurückgelassen haben, veröffentlichen POLARIS dieser Tage nun ihr Debütalbum, welches auf den Namen „The Mortal Coil“ hört. Da ich mich schon sehr lange auf dieses Release freue, starte ich nun gespannt meinen ersten Durchlauf.
EIN FLIEßENDER EINSTIEG
Das Album beginnt mit „Lucid“, welches kurz vor Release noch als Video ausgekoppelt wurde und mich nach 2 vorangegangen Singles bereits auf den Hypetrain hat aufspringen lassen. Ein entfernt wirkendes Drumsolo startet hier die Nummer und langsam aber sicher brennen sich bereits die Shouts von Jamie ins Hirn. Fette Gitarrenwände und flinke Beats gipfeln dann in den klaren Refrain. Der Einstieg stimmt mich sehr zuversichtlich.
„The Remedy“ wurde auch als Vorbote ausgesendet. Ein Song, welcher einen direkt zu Beginn rhythmisch mit den Gliedmaßen zappeln lässt. Fängt mich sofort ein. Der Track zeigt eigentlich am Besten, welche Qualitäten die Shouts und die clean vocals haben, weshalb er auch eine gute Wahl für eine Vorabsingle war. Sänger und Bassist Jake zeigt im Refrain eindrucksvoll, was er mit seinen Stimmbändern hinzaubern kann. Auch die Melo überzeugt.
Song Nr. 3 „Relapse“ beginnt sofort mit einer klasse eingespielten Melodieführung. Das macht neugierig und lässt mich im Kopf schon mal einen Chorus zurechtspinnen. Bis dieser aber auftaucht, gibt es wieder traumhaft geschriene Passagen. Die perfekte Rezeptur für einen eingängigen Core-Song. Und genau so soll es auch sein, denn der erwartete Hauptteil verarbeitet das Intro gekonnt zu einem Ohrwurm.
„Consume“ war die erste Single in Vorrausschau auf das Album. Diese wurde nicht allzu weit hinter der letzten EP „The Guilt & The Grief“ nachgelegt und ließ erahnen, dass die Herren aus Sydney durchaus fleißig sind und ihre Fans nicht lange auf ein Debüt warten lassen. Zum Glück! Die Single stand der hohen Qualität der EP in nix nach und im Gesamtbild des Albums glänzt sie besonders.
ZERBRECHLICH? KEINESFALLS!
Auch wenn der folgende Song das im Titel andeutet, so ist „Frailty“ eher das musikalische Gegenteil. Das Intro bohrt sich langsam ins Ohr, um sich dann dort explosionsartig zu entladen. Jamies Stimme hat es mir total angetan. Irgendwie sehr aggressiv, aber dann auch wieder angenehm. Schwer zu beschreiben. Das kommt besonders gut zu Geltung, wenn sie zwischen die klaren Parts gestreut wird, so wie hier. Großartig!
Nach dem äußerst atmosphärischen Zwischenstück „In Somnus Veritas“ mit seinen kurzen, aber treffenden Vocals, folgt mit „Dusk To Day“ eine Art Ballade (weil eigentlich auch nicht) der härteren Art. Gefällt mir richtig gut, da es eine Stimmung erzeugt, welche kaum in Worte zu fassen ist. Schwermütig, schleppend, aber mitreißend. Ein Highlight des Albums.
„Casualty“ ballert dann wieder richtig nach vorn. Der klanggewordene Moshpit. Ab der Hälfte wirds hier so wild, dass man fast die Übersicht verliert. Könnte dem ein oder anderen eventuell zu unstrukturiert sein. Der wieder herausragende Refrain beruhigt dann aber das Gemüt.
VERFALL UND SCHIEFE BAHNEN
Harmonie trifft Shouts: so lässt sich „The Slow Decay“ wohl am ehesten beschreiben. Hier verzichtet die Band fast gänzlich auf Klargesang, zieht dafür aber nochmal ordentlich an der Melodischraube. Eine willkommene Abwechslung und auch eines meiner Highlights auf „The Mortal Coil“. Es muss ja nicht immer klar sein.
Wo wir gerade von Highlights sprechen: meine Nummer 1 kommt an vorletzter Stelle. „Crooked Path“ ist ein absolutes Brett! Ein großartiger Song, welcher nicht nur ein sehr geiles Tempo vorlegt, sondern auch sämtliche Stimmvarianzen der Band abdeckt. Hier hat man eigentlich alles, was man für den perfekten Ohrwurm braucht. Clevere Idee, so einen Hit nochmal kurz vors Ende zu packen.
Das tatsächliche Ende bildet „Sonder“, welches ein wirklich treffendes Schlusslicht darstellt. Der Song führt das Album zu einem nahezu epischen Abschluss. Fängt relativ gediegen an, baut sich aber Stück für Stück zu einem heftigen Finale auf. Plötzlich ist da ein Schrei, und ich bin durch.
POLARIS auf Facebook
Dies ist ein Beitrag von Noch-Gastautor: Daniel
Autorenbewertung
Vorteile
+ herausragende Stimmen
+ sauber produziert
Nachteile
Du liest diesen Beitrag, weil unsere Autoren lieben, was sie tun - wenn du ihre Arbeit liebst, kannst du uns, wie andere schon, unterstützen. Wie? Mit einem kleinen monatlichen Beitrag über