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RANTANPLAN – Im rebellischen Rudel unterwegs

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Rantanplan – „Stay Rudel – Stay Rebel“

Veröffentlichungsdatum: 25.01.2019
Länge:
31 Minuten
Label:
Hamburg Records / Drakkar
Genre:
Punk/Ska/Indie

Mit Pauken Posaunen und Trompeten

Jo, RANTANPLAN bringen ein neues Album raus. Heimspiel für den Punk-Hörer, der macht das mit links, der kennt ja sicher die anderen Alben auch alle und ist da Dauergast.

Genauso hätte ich das auch von mir vermutet, muss allerdings zu meiner Schande eingestehen, dass die Jungs zwar schon ewig auf meiner Liste stehen und ich auch schon mehrfach aufgefordert wurde, Konzerte zu besuchen. Das habe ich bisher aber sträflicherweise völlig vernachlässigt.

Es wird also mal wieder Neuland, wenn auch wenigstens in bekannten Regionen!

Wer spielt denn hier?

Die 5-köpfige Truppe wurde 1995 in Hamburg gegründet und hat damit also fast 25 Jahre auf dem Buckel. In dieser Zeit sind bereits einige Mitglieder ausgetauscht wurden, 2 ehemalige Mitglieder gründeten die durchaus bekannten KETTCAR. Und auch für 10 Studioalben hat es bisher gereicht, inklusive dem neuen Werk „Stay Rudel – Stay Rebel“. Und ja, das ist kein Schreibfehler, es heißt wirklich so.

Die Bandbesetzung ist nicht ganz alltäglich, neben Gitarre, Schlagzeug und Bass sind hier nämlich auch Trompete und Posaune vertreten, was den Kenner sicher richtig vermuten lässt: Hier geht es in Richtung Ska!

Erschienen ist das neue Album als schicke Vinyl, als CD und als limitierte Sonder-Box. Und nebenbei gibt es auch noch 10 neue Stücke auf die Ohren.

Auf ins Album…

Und schon muss ich das erste mal lachen, denn den klassischen Szene-Slogan „Stay Rude – Stay Rebel“ haben die Jungs im Opener direkt zu „Stay Rudel – Stay Rebel“ umgewandelt, einer Ode an die vierbeinigen Freunde. Herrlich! Das schafft irgendwie spontan Sympathie.

Deutlich böser geht es dann mit „Foodporn“ weiter. Hier geht es äußerst gesellschaftskritisch mit Selfies, Essen und dessen Wertigkeit und  Präsentation auf sämtlichen sozialen Plattformen ins Gericht. Macht etwas betroffen, soll es aber auch!

Insgesamt ist die Musik eben die erwartete Mischung aus Punk, Ska und ein wenig Rock. Das passiert, ohne dabei ein Genre besonders hervorzuheben, eine lockere Mischung. Kein krawalliger Deutschpunk und kein überdominant gespielter Ska, sondern eben genau so ausgeglichen, wie es zu den Tracks passt. Und die Mischung macht Spaß!

Und das zeigt sich besonders im folgenden Track „Maschine“, der ebenfalls gesellschaftskritisch mit Fließbandarbeit und Arbeitsdruck umgeht, aber vor allem ein unglaublicher Ohrwurm ist, den ich nicht mehr loswerde! Richtig stark. Auch „An/Aus“ hat viel Charme und beschäftigt sich mit dem Wegrennen vor Problemen, dem „Ausgehen auf der Suche nach Glück“.

Nicht ganz mein Geschmack ist „Nachtzug nach Paris“. Nicht, weil es ein im Grunde schlechter Song ist, aber für mich Kunstbanausen ist er zu jazzig, damit tu ich mich ein wenig schwer. Mit „Partytrick“ kommt dann noch ein Ska-Brett und mit „Rudegirl from outta space“ ein richtig schönes Oldschool-69er-Ska-Reggae-Lied. Gefällt mir ebenfalls sehr gut!

Mit „Kill den Spiegel“, werded ich wieder nicht so richtig warm. Und dann folgt thematisch passend zum Opener das letzte Stück „The Rudel“, in dem Kneipenromantik und das Rudel Rudeboys und die Freundschaft besungen wird. Ruhig, aber eingängig und irgendwie sehr authentisch.

Fazit

Das Album gefällt mir , denn es bietet eine abwechslungsreiche Kombination aus Gute-Laune-Ska und vielen Textstellen zum Nachdenken. Und es zeigt außerdem, das Punk nicht nach Stereotyp funktioniert, sondern unglaublich vielseitig sein kann, auch in den Themenfeldern, die berührt werden. Auch wenn ich hier lange kein Ohr riskiert habe, hat mich das Album animiert, mir auch die vorherigen Werke anzuhören. Außerdem gefällt mir das Cover zum Album gut, passend zu der Rudel-Thematik. 

Autorenbewertung

6
Das Album ist eine ordentliche Mischung aus Ska und Punk., wobei der Punk sich hier eher in den Texten bemerkbar macht als direkt in der Musik. Die Mixtur aus Gute-Laune-Musik und Texten zum Mitdenken gefällt mir auf jeden Fall mächtig gut.
ø 4.5 / 5 bei 1 Benutzerbewertungen
6 / 10 Punkten

Vorteile

+ abwechslungsreich
+ mehrere Tracks, die im Ohr bleiben

Nachteile

- mit 10 Tracks für mich wieder zu kurz
- "Nachtzug nach Paris“ passt für mich nicht ganz in das Album
- kein wirklicher Punk

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