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Raum Kingdom – Sturmfahrt ins Unbekannte

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RAUM KINGDOM – „Everything & Nothing“

Veröffentlichungsdatum: 01.06.2018
Länge: 59,37 min.
Label: Self-Released
Genre: Progressive Metal

Dunkelheit. Eiseskälte. Angst. Meterhohe Wellen peitschen gegen den Schiffsrumpf, der Kapitän versucht mit aller Kraft, gegenzulenken, um das Schiff sicher zurück in seinen Heimathafen zu führen.
So unversehens wie der Sturm gekommen ist, beruhigt er sich auch wieder. Für einen Moment hört der Schiffsführer nur noch die Regenfäden, die langsam ins Meer fallen. Ein zarter Hoffnungsschimmer, der nicht von Dauer sein wird.
Diese Bilder schwammen durch meinen Kopf, als ich „Everything & Nothing“, das Debut-Album der irischen Band RAUM KINGDOM, zum ersten Mal hörte.

Versteht mich nicht falsch, das hier ist keineswegs fröhlich-betrunkener Piratenmetal, diese Platte ist durchaus ernstzunehmen. Und sie hat es in sich: Sehr düster und schwer, zeitweise absurd ruhig, jedoch von vereinzelten psychedelischen Ausbrüchen durchzogen, markiert durch Disharmonien, Gewummer und Gewimmer.

Seit 2013 arbeiten die vier Herren aus Dublin als Band zusammen, kurze Zeit später folgte die erste Europa-Tour. Die Formation versteht sich selbst als eine Verschmelzung aus NEUROSIS und TOOL. Sie bilden einen Kompromiss, dessen unverkennbarer Dark Rock– bis Post Metal-Sound nur so strotzt vor scharfkantiger Melancholie.

Tiefgründige Lyrics hingegen hat diese Scheibe wenig zu bieten, da die Instrumentalparts überwiegen. Außerdem verschwimmt leider  auch die Stimme des Sängers, der zwischen Klargesang und Growls wechselt, hinter den Instrumenten. Ist man aber bereit, sich darauf einzulassen, kann dies durchaus einen besonderen Charme in sich bergen.

Bild mit freundlicher Genehmigung von Irish Metal Archive

Autorenbewertung

7
Eine Seefahrt, die ist gruselig. So auch "Everything & Nothing", die sich zwar durchgängig schwer anhören, aber dennoch Abwechslung zu schaffen wissen. RAUM KINGDOM sind eine Empfehlung für jene, die sich einmal etwas aus dem Nichtschwimmer-Bereich des klassischen Heavy Metal herausbewegen und langsam ihre musikalische Comfort Zone erweitern möchten.
ø 4.1 / 5 bei 1 Benutzerbewertungen
7 / 10 Punkten

Vorteile

+ mitreißend
+ klare Festlegung auf musikalischen Stil
+ unverwechselbare Stimme des Sängers
+ Gruselfaktor

Nachteile

- wenig Variation
- lange Instrumentalparts können schnell ermüdend wirken

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2 Kommentare

  1. 1. Juni 2018 bei 22:55 — Antworten

    Was genau das mit Piraten und Seefahrt zu tun hat, erschließt sich mir zwar absolut nicht (gut in einem Song kommt das Wort „Water“ vor), aber fesselnd ist der düstere Post-Metal der Herren allemal! Übrigens bereits auf den Vorgängern (Split und der EP) 😉

    • 3. Juni 2018 bei 22:37 — Antworten

      Mit Piraten rein gar nichts, das habe ich ja geschrieben 😉 Aber ich habe die Platte beim Hören so empfunden, als wäre ich auf einer stürmischen Seefahrt. Alles also rein metaphorisch.
      Cool, wenn dir die Band schon länger gefällt, für mich waren sie absolutes Neuland!

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