RECKLESS LOVE – mit Turboboost in die 80er!
RECKLESS LOVE – „Turborider“
Veröffentlichungsdatum: 25.03.2022
Länge: 35:21 Min.
Label: AFM Records (Soulfood)
Genre: Sleaze Rock / Synthwave
Mein Musikgeschmack ist teilweise so wirr, dass ich mich oft selbst davor erschrecke. Neben dem, was ich mit Silence verbinde, besitze ich zum Beispiel auch eine ausgeprägte, elektronische Ader. Was in dieser allerdings nicht fließt ist Synthwave. Der Hype um das Genre hat mich irgendwie nie gepackt. Allerdings bin ich ein Kind der 80er und der damit verbundenen, großartigen Musik. Ihr merkt schon, alles sehr verwirrend. Was aber, wenn eine Rockband sich nun den Synthwave schnappt, ihn mit ihrer -sowieso schon traditionell angehauchten- Musik verknüpft und sich zum Ziel setzt, die 80er damit wieder aufleben lassen? Genau das tun RECKLESS LOVE mit ihrem Album „Turborider“. Nach den ersten Singles dachte ich mir schon, dass ich da mal genauer hinhören muss…
BUNT IN BILD UND TON
„Turborider“ war der erste Song, den ich gehört hab. Sven hatte ihn in ’nem Musicfriday, und da dieser nicht nur für euch, sondern auch für uns gut ist um neue Musik zu entdecken, hat das schonmal gut funktioniert. Jedenfalls fand ich den Song irgendwie total cool, eben wegen seinem extrem starken 80er Einfluss. Also hab ich direkt nach mehr geschaut. Und siehe da: „Outrun“ hat mich total überrollt! So ein unfassbar heftiger Ohrwurm! Und dass er so heißt, wie ein gewisses, legendäres Racing-Game, ist sicher auch kein purer Zufall. Das alles dann noch kombiniert mit dem Style und den zugehörigen Musikvideos, wer da keine Vice City Vibes bekommt…
Nun gab es zu dem Zeitpunkt nur die beiden Songs und die dritte Single „Eyes Of A Maniac“, welche nicht weniger Spaß macht und fast noch eine Spur elektronischer daherkommt. Also hab ich mir mal älteres Material von RECKLESS LOVE angehört und festgestellt, dass das nun wieder überhaupt nicht mein Fall ist. Umso mehr freue ich mich nun, auch den Rest von „Turborider“ zu entdecken. Und was soll ich sagen? Die ziehen das wirklich komplett durch! „Kids Of The Arcade“ zum Beispiel ist der Soundtrack zu dem Foto hier oben. Also schaut euch das Bild an und ihr könnt euch vorstellen, wie der Song klingt. Dann hätten wir da die neue Single „Bark At The Moon“, der man einfach anmerkt, welchen Spaß die Band daran hatte, den guten alten Ozzy zu covern. Dezentes Lachen inklusive. „Like A Cobra“ oder auch „Future Lover Boy“ liefern den perfekten Stoff, um auf einer 80er-Motto-Party für Stimmung zu sorgen, und das mit herrlich scheppernden Riffs unterlegte „Prodigal Sons“ hat beinahe schon hymnischen Charakter und bildet am Ende des Albums nochmal ein absolutes Highlight. Dass das alles natürlich nicht für tiefgreifende Gefühle oder finstere Gedanken sorgen kann, sollte klar sein. Bei „’89 Sparkle“ wird der Bogen zum Pop für meine Begriffe auch überspannt und auf das instrumentale, kurze Intro zu „Like A Cobra“ hätte ich auch verzichten können.
Es ist aber einfach die Mischung mit den Synthwave-Sounds und das Feeling generell, welches dieses Album so besonders macht und mir (auf die leider recht kurze Länge) ein Dauergrinsen beschert. Überall blitzt dieser Charme einer Ära durch, welchen RECKLESS LOVE auch so auf den Punkt genau einzufangen wissen. Und mit der Deluxe-Box zu „Turborider“ setzen die Finnen dem Ganzen noch die Krone auf. Darin ist nämlich ein kleines Handheld enthalten, das gleich noch das passende Game zur Musik liefert. Zu der Zeit hat man das glaub ich noch „Telespiel“ genannt. Ich kann nur sagen: Knipst eure Neonbeleuchtung an, schnappt euch ’nen Cocktail und fühlt euch zurück in die goldenen 80er!
Weil mir „Outrun“ einfach nicht mehr aus dem Ohr will, musste ich den jetzt auch als Anspieltipp einfügen. Lasst euch infizieren!
Autorenbewertung
Vorteile
+ jede Menge Ohrwürmer
+ Gute Laune Faktor garantiert
Nachteile
- ein Song übertreibt's ein bisschen
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