RED RAVEN DOWN – Kurzweiliger Höhenflug
RED RAVEN DOWN – „Phantoms“
Veröffentlichungsdatum: 15.12.2017
Dauer: 15:08 min
Label: Inverse Records
Genre: Metalcore
Statistiken sind etwas Feines. Vor allem wenn sie aufzeigen, welche Künstler und Songs im Jahr 2017 besonders oft den Druck auf den Play-Button zu spüren bekommen haben – oder eben auch nicht. Umso mehr freute ich mich, dass Spotify wieder mit der Möglichkeit, den eigenen Musikkonsum ein wenig zu verdeutlichen, um die Ecke kam. Laut meiner persönlichen Statistik ist der meistgehörte Song diesen Jahres „Boneyards“ von PARKWAY DRIVE. Dies trug wahrscheinlich auch maßgeblich dazu bei, dass mein meist gehörtes Genre Metalcore lautete. Und genau um diesen soll es nun gehen. RED RAVEN DOWN sind ins Haus geflattert und kommen mit ihrer 15-minütigen EP „Phantoms“ direkt aus Finnland in meine heimischen Gefilde. Aus den vier Nordlichtern sticht dabei vor allem Sänger Jani Korpela heraus, welcher bei The Voice of Finland mit seinem Cover von SLIPKNOTs „Psychosocial“ große Aufmerksamkeit erlangte. Ob auch die eigenen Kreationen überzeugen?
DER VOGEL HEBT AB
Das „Intro“ erregt, zumindest meine, Aufmerksamkeit als Instrumentalstück, ganz im Stile der oben genannten australischen Metalcore-Größen. Während sich die akustischen Gitarrenklänge langsam mit denen ihrer auf Strom angewiesenen Variante vermischen, wächst die Vorfreude auf die ersten Töne des von der Internetgemeinde gefeierten Sängers.
Diese brechen mit dem zweiten Track „Ashes“ herein und werden ab der ersten Sekunde aller lobenden Worte gerecht. Während die nächste, dich in ihren Sog ziehende Melodie bereits im Hintergrund marschiert, drücken dich die kraftvollen Vocals endgültig in den Song. Der vielversprechendste Track der EP.
Auch das Titelstück „Phantoms“ hält den erzeugten Orkan am Leben, indem er noch einmal ein paar Windstärken in Form von Blastbeats hinzufügt. Diese ergeben, in der Mischung mit den groovigen Riffs der Zwischenspiele, einen mitreißenden Sturm. An die Energie von „Ashes“ reicht er jedoch trotzdem nicht heran.
Den krönenden Abschluss der kurzen, aber knackigen EP von RED RAVEN DOWN bildet „Rotten“. Downtuned Gitarren und die überzeugenden stimmlichen Fähigkeiten des Frontmanns reichen jedoch nicht, um das leichte Gefühl von Generik zu verscheuchen. Dieses entsteht vor allem durch den ähnlichen Aufbau der Gitarrenmelodien, welche wie eine Kombination der vorangegangen Tracks klingen.
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Autorenbewertung
Vorteile
+ hervorstechende stimmliche Leistung
Nachteile
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