RIVERS OF NIHIL – Ein Albtraum für Puristen
RIVERS OF NIHIL – „Where Owls Know My Name“
Veröffentlichungsdatum: 16.03.2018
Länge: 56:38 Min.
Label: Metal Blade Records
Genre: Progressive Death Metal
Das Quintett aus Pennsylvania ist mit neuem Schlagzeuger, neuem Album und neuem Selbstbewusstsein zurück!
Die spärlich, aber wahrnehmbar gesäten progressiven Auswüchse der vergangenen RIVERS OF NIHIL-Alben haben hier nun endgültig Blüten getragen und verwandeln das dritte Album, das sich nach Frühling und Sommer nun thematisch mit dem Herbst beschäftigt, zu ihrem erwachsensten Werk bis dato. Zum einen bedeutet das, dass die Death Metal-Elemente mit einer wahnsinnig fokussierten Präzision dargeboten werden, zum anderen, dass sich die Band zunehmend in neue Bereiche vorwagt. Das wird mit ziemlicher Sicherheit nicht jedem gefallen, sorgt es doch auch dafür, dass „Where Owls Know My Name“ aufgrund seiner Vielschichtigkeit mehr Beschäftigung erfordert als seine Vorgänger. Da wären beispielsweise die vertrackten Djent-Gitarren plus 80er-Jahre-Keyboard in „Subtle Change (Including The Forest of Transition And Dissatisfaction Dance)“, welche an die letzte HAKEN-Platte erinnern. Oder das vielmals geschickt eingesetzte Saxofon („The Silent Life“!!!), das bereits bei Acts wie IHSAHN die Atmosphäre anzureichern wusste.
Kurzum bewegen sich RIVERS OF NIHIL immer weiter vom reinen Death Metal weg und versuchen dem Genre ein Prädikat zu verpassen, das es bislang nur selten erhalten hat: intelligent. Hier und da mit ein paar Längen, hier und da mit nicht ganz so revolutionären Ideen, wie man zunächst meint, an anderer Stelle wiederum unangenehm an neuere BETWEEN THE BURIED AND ME erinnernd, denen langsam die Ideen auszugehen scheinen.
So höre ich vereinzelt deutlich raus, wo sich die Jungs bedient bzw. haben inspirieren lassen, wobei ich ihnen unbedingt zugutehalten will, dass sie versuchen, die Komfortzone zu verlassen.
So stellt „Where Owls Know My Name“ nur vielleicht eines der besten Alben des Jahres dar, für die Band und die Szene aber unzweifelhaft einen enorm wichtigen Schritt, um überholte Szenekonventionen endlich auszumerzen.
In der Hoffnung, dass die Band die genrefremden Elemente noch organischer und origineller in ihren Sound zu integrieren lernt, sehe ich dem Abschluss des Jahreszeitenzyklus mit dem kommenden Winteralbum mehr als freudig und gespannt entgegen!
Autorenbewertung
Vorteile
+ experimentelle Neuerungen im Sound
+ Perfektion der Death Metal-Elemente
Nachteile
- Ideen könnten noch souveräner eingebaut und umgesetzt werden
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