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SATYRICON die zweite – Anekdoten aus Köln

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Den großen Bericht zu SATYRICON hattet ihr schon. Ihr Konzert in Dresden war fulminant. Wir hatten das Glück, das selbe Package – SATYRICON und SUICIDAL ANGELS – auch in Köln genießen zu dürfen. Hier, in der Essigfabrik, nur ohne nette Begleitung, durfte sich der fürchtige Redakteur ebenfalls von der Liveherrschaft der dunklen Lords überzeugen.

Wie auch in der schönen Stadt im Osten läuft hier ein ziemlich durchmischtes Publikum herum. Alt und jung, groß und klein, Männlein und Weiblein. Und alles dazwischen. Auch die Bandshirts sind verschieden, man sieht KYLESA neben SLIPKNOT und BEHEMOTH. Und SATYRICON natürlich. Ein weiteres Indiz dafür, aus welchen Ecken der heutige Hauptact die Hörer anzieht.

Als SUICIDAL ANGELS die Bühne betreten, sind bereits viele Besucher im Saal. Allerdings sind hier die Fans, ähnlich wie in Dresden, sehr passiv. Das wundert mich, da die Band wirklich gut abliefert, sehr motiviert ist und ein wirklich gutes Set abliefert. Gitarrist Gus Drax und Bassist Angel Lelikakis rennen ständig quer über die Bühne, um die Plätze zu tauschen, und Sänger Nick Meliddourgos nimmt sich zwischen Gesang und Headbangen auch kaum Zeit zum atmen. Als er das Publikum zu einer Wall of Death auffordert, kommt aus dem Publikum nur verunischertes Lachen. Hat er das gerade wirklich gesagt? Als die Musik dann einsetzt, passiert  – nichts. Ein einsamer Metalhead flitzt durch die Menge. Mir tut die Band wirklich leid. Da haben sie wirklich mehr verdient.

Zum Main-Act wird es dann voll vor der Bühne. Es sind eben doch alle hauptsächlich gekommen, um Satyr und Frost zu sehen.  Als diese die Bühne betreten, ertönt lauter Beifall. Trotz spürbarer Euphorie im Publikum bleiben alle stehen, johlen und klatschen zwar, lassen sich aber nicht zu größeren Bewegungen hinreißen. SATYRICON hingegen steigen gleich voll ins Set ein. Satyr steht meist wie ein Businessprediger an seinem gehörnten Mikroständer, bevorzugt sonst meist kurze Wege auf der Bühne.  Die ganze Band vermittelt einen sehr konzentrierten Eindruck, die Musik ist sehr auf den Punkt. Dadurch entsteht eine sehr sphärische Stimmung, welche nur durch wenige Ansagen zwischen den Songs unterbrochen wird. Das stört aber nicht. Es ist wie eine Zeremonie. Eine Zeremonie der Musik.

Durch die Art, wie sich die Band hier präsentiert, wie der Fokus wirklich auf der Musik, und nicht auf Unterhaltung liegt, scheint bei SATYRICON die Zurückhaltung des Publikums auch angebracht. Wie bei meinen lieben Kollegen in Dresden scheinen hier ebenfalls alle in die Musik abzutauchen, es entsteht zeitweise wirklich eine Art Blase, in der es nur noch das Konzert gibt. Ganz ehrlich, das ist es doch, was man im besten Fall erreichen kann.

 

Fazit

Ich jedenfalls gehe mit dem Gefühl aus der Essigfabrik, eine neue Lieblings-Liveband gefunden zu haben. Zwar zelebrieren andere Bands andere Großtaten auf der Bühne, welche ebenfalls ruhmreich sind, aber allein mit der Musik und mit vergleichsweise wenig Theater eine solche Atmosphäre und Bindung zum Publikum zu schaffen, gelingt nur wenigen. Daher mein Fazit: SUICIDAL ANGELS sind leider nicht gebührend behandelt worden, SATYRICON haben aber wirklich gezaubert.

 

 

 

 

 

 

Bild mit freundlicher Genehmigung von

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