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SCIMITAR – Parodie oder todernst?

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SCIMITAR – „Shadows of Man“

Veröffentlichungsdatum: 23.08.2019
Länge: 48:57 min
Label: Self-Release
Genre: Folk/ Melodic Death


 

Ich muss zugeben: Ein bisschen schmunzeln musste ich ja schon, als ich das Bandfoto von SCIMITAR gesehen habe. Und ich war mir nicht ganz sicher, ob die Jungs das ernst meinen oder ob sie eher eine Parodie auf die altbekannten Folk- und Pagan Metal Bands darzustellen versuchen. Aber letztendlich zählt ja nicht das Bandfoto, sondern die Musik- und die hat mich überrascht!

Gleich der erste Song „State of Nature“ fängt, zumindest für meine Hörgewohnheiten, sehr ungewöhnlich an – nämlich mit Vogelgezwitscher und einer Westerngitarre! Mit Flöten oder Streichinstrumenten hätte ich ja gerechnet, aber Western? Auch wenn sich wenig später noch E-Gitarre und Schlagzeug dazugesellen, es bleibt ein verhältnismäßig ruhiger, „naturbelassener“ Song. Und er kommt, bis auf vereinzelte growls, komplett ohne Gesang aus.

Ganz im Gegensatz zum zweiten Track, „Knights Collapse“. Hier gibts ordentlich Gesang, unter anderem den Folk-typischen Chorgesang. Der klingt auch wirklich gut, was man leider von dem, was der Sänger da alleine ins Mikrophon krächzt, nicht wirklich behaupten kann. Das ist mir zu sehr runtergerattert. Dadurch versteht man kaum ein Wort, und das obwohl die Kanadier von SCIMITAR auf Englisch singen. An sich hätte die schnellen Gesangspassagen gut reingepasst, aber die Umsetzung ist wieder so ein Fall von „gewollt und nicht gekonnt“.

Experiment gescheitert?

Zum Glück sind die folgenden Songs von diesem Problem nicht betroffen, und ich erwische mich beim dritten Titel „Flayed on the Birch Rack“ das erste Mal beim Mitnicken. Ganz so schmissig wie bei ENSIFERUM sind die Songs fast alle nicht, aber die Kombination aus Folk-Elementen und bösem Gesang geht schonmal in die Richtung. Kaum verwunderlich, sagen SCIMITAR doch selbst, musikalisch vorallem von den Finnen von ENSIFERUM inspiriert zu worden zu sein.

Mein persönlicher Favorit ist übrigens erst gegen Ende des Albums zu finden, und zwar „Shadows of Man II_ Cataclysm“. Das ist eine Qualität, wie ich sie gerne zu Hören bekomme. Melodisch, geht gut ins Ohr und der (auch hier überzeugende) Brüllgesang sorgt dafür, dass das Ganze nicht zu „dudelig“ wird. Dieser Song bekommt auf jeden Fall einen dicken Pluspunkt und ist eine Hörempfehlung!

Autorenbewertung

6
Was kann ich also zusammenfassend sagen? "Shadows of Man" ist ein experimentierfreudiges, erfrischendes Album, das mir vorallem der Abwechslung wegen gefallen hat. Gleichzeitig denke ich, dass da fürs nächste Mal noch Luft nach oben ist. Auf jeden Fall aber hoffe ich, dass die Jungs dranbleiben!
ø 4.7 / 5 bei 5 Benutzerbewertungen
6 / 10 Punkten

Vorteile

+ Abwechslung, sowohl beim Gesang als auch bei den musikalischen Elementen
+ lädt zum Mitnicken ein
+ "Shadows of Man II_ Cataclysm"

Nachteile

- noch nicht alles so sauber (zB. der Gesang in "Knights Collapse")
- irgendwie fehlt das gewisse Etwas

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1 Kommentar

  1. Wolfgang Span
    21. August 2019 bei 23:32 — Antworten

    Nachdem ich Knights collapse zugehört hatte, konnte ich der Rezension nicht mehr zustimmen. Die Vocals und Heavy Gitarren sind sehr kraftvoll. Vielleicht kann ich den Gesang ein bisschen besser verstehen, weil ich in Amerika gelebt habe.
    Sehr neugierig auf die Folk-Parts, sobald das Album veröffentlicht ist.
    Danke, dass du eine neue Band zeigst.

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