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Senf der Woche #10 – BESSER GEHTS NICHT

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Jawoll, SILENCE goes cuisine! Wer seine Pommes nicht nur Schranke, sondern auch mal mit den Variationen des Granum Sinapis veredelt wissen möchte, ist hier genau richtig. Senf in seinen urigsten und verspieltesten Varianten und zu den unterschiedlichsten Gerichten serviert, dargeboten von der SILENCE-Crew.


Thema heute: Welche Alben verdienen deiner Meinung nach 10/10 Punkten, also das Prädikat „perfekt“?

Luc meint:

10/10, ist das überhaupt legal? Darüber könnten wir stundenlang diskutieren, oder aber wir betrachten einige Anwärter für die Höchstnote! Einleitend werfe ich BLIND GUARDIAN mit „Imaginations From The Other Side“ in den Raum. Ein Album voller Klassiker, das am besten als Gesamtwerk funktioniert – packend ab der ersten Sekunde, nicht zu verkopft, und auch beim tausendsten Durchlauf ist das Besondere noch spürbar.

Mit der Höchstnote verbinde ich auch Langlebigkeit, weshalb ich gerade nach Scheiben suche, die mich länger begleiten. Eine solche wäre „Billy Talent II“ von BILLY TALENT, wo ich jeden Song als teuflischen Ohrwurm empfinde. Dennoch ist die Angelegenheit auf Albumlänge schön ausgewogen und nutzt sich einfach nicht ab.

Persönlich glaube ich, dass auch viel Glück mitspielt, um ein Album zum absoluten Meilenstein zu machen. Manchmal entwickelt sich durch die Anordnung der Lieder eine unvorhergesehene Sogwirkung, andererseits kann eine nervige Bagatelle beim Sound ein ansonsten überragendes Werk abwerten. Umso mehr Respekt habe ich für PAIN OF SALVATION, die mit „Remedy Lane“ und „The Perfect Element (Part I)“ gleich zwei Anwärter für die Höchstnote gezimmert haben. Ok, über den Sound kann man streiten, andererseits gewöhnt man sich schnell dran, und langfristig sind die Scheiben überragend. Nur darf ein Album mit einem offensichtlichen Makel die Höchstnote einfahren? Wir wären wieder am Anfang dieses Abschnitts …

Nina meint:

Wow, geile Aufgabe, seine 10/10-Alben aufzulisten – das geht ja ganz schnell und einfach! Davon habe ich nämlich nur drei! … nicht. Eins vorweg: Ich habe versucht, mich auf das zu beschränken, was mir dazu zuerst in den Kopf fällt, denn die Musikgeschichte ist prall gefüllt mit vollkommenen Alben. Deswegen möchte ich auch gleich mal ein Stück in die Vergangenheit reisen und „Mirage“ von CAMEL sowie „Voyage of the Acolyte“ von STEVE HACKETT ins Feld führen. Beide stehen hier nur als Stellvertreter einer ganzen Reihe großartiger Prog-Alben der 70er-Jahre.

Näher am Heute und dennoch schon zum älteren Eisen gehörend habe ich OPETHs 2001er-Veröffentlichung „Blackwater Park“ und PORCUPINE TREEs 2005er „Deadwing“ auserkoren. Merkbar: Ich huldige in diesem Senf eindeutig dem Prog. Um mit dem Prinzip zu brechen, und weil ich mich erst gestern mit Robert darüber unterhielt, noch ein Ausreißer zeitlicher und stilistischer Natur: Mathcore in Form der „One Wing“ von THE CHARIOT. Die perfekte Länge und das perfekte Maß an Chaos haben die Amis um den ehemaligen NORMA JEAN-Sänger 2012 noch kurz vor ihrer Auflösung auf Scheibe gepresst.

Wofür mir an dieser Stelle die Zeichen fehlen, sind eine Reihe an Melo-Death- und Metalcore-Alben aus der Zeit um 2005, die vielleicht nicht unbedingt aus musikalischer Sicht, sondern vielmehr aus Nostalgiegründen Bestnote erreichen.

yt meint:

„10/10“ oder: „nee is klar…“

Gibt es denn Bands, die für mich 100% bzw. 10/10 erfüllen?! Ein einzelnes Album losgelöst zu bewerten, fällt mir schwer – aber: Senf aufs Brötchen (ohne Butter), nachgedacht und los!

OPETH „Damnation“ (99,9%)

Ein Album, das immer wieder über den Player geht … Ob als Gedudel im Hintergrund, Wohlfühl-Mucke oder einfach nur der „alten Zeiten“ Willen. OPETH hatte damals, noch mit Lopez an den Drums, einen Meilenstein für mich gesetzt. Ein Album, das einfach nicht altern will! Oder kann?!

IN FLAMES – „Come Clarity“ (99,5%)

Ebenso ein Klassiker aus Skandinavien. Viele Elemente verschiedener Richtungen. Hart bis poppig, dabei immer auf hohem Niveau geschrieben und gespielt. Seitdem gings für die Band nicht nur vorwärts („Das ist vielleicht deine Meinung, Mann …“), aber das Album ist ein Party-Dauerhit.

KATATONIA – „Viva Emptiness“ (99,7%)

… muss einfach rein. Ich bin Fanboy durch und durch und höre gern die alten Black-Metal-Scheiben, aber auch das neue Material. Hier leben Band wie Alben jedes Mal neu auf. Ich sehe, höre und fühle gern noch die Songs dieser Scheibe live. Meilenstein? Ja vielleicht …

Conclusio: Ein Album braucht bei mir. Eine 10/10 bin ich wohl erst nach einigen Jahren zu vergeben bereit. Perfekte Alben reifen, im Schrank wie im Kopf/Herz. Für eine Liste mit Alben dieses Jahres, 2027 erneut fragen!

 


Ihr kennt noch mehr Beispiele? Dann her damit!


 


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9 Kommentare

  1. Carina
    18. April 2017 bei 14:27 — Antworten

    Puh… echt schwer zu sagen…

    Hämatom – Wir sind Gott
    Nach einem Jahr „Wir sind Gott“ nach wie vor das geilste Album und die perfekte Mischung aus „Gesellschaft wach ma auf“ „Halli Galli Drecksauparty“ und „Fast schon zu melancholisch“. Wirklich alles wurde in dieses Album gepackt und ich war zu Release sofort polarisiert (Danke an Alex für das geile Interview btw 😉 )

    ApRon – Auf dem Ponyhof. Ebenfalls ein neues Album einer doch zurecht unbekannten, deutschen Band. Es steht für Party und nicht grad für wenig Party. Perfekt also um mal alle Sorgen des Alltags zu vergessen und auf den Putz zu hauen.

    Darüber hinaus: Sabaton – Heroes. Es klingt zwar anmaßend aber es ist mal ein etwas anderes Sabaton Album. Es werden keine Geschichten über ganze Schlachten besungen, sondern die Helden an sich werden genannt. Eine Glanzleistung gegenüber der Menschen und deren Geschichten.

  2. kalkwiese
    14. April 2017 bei 18:22 — Antworten

    Wow, tatsächlich Deadwing? Das überrascht mich etwas. Viele scheinen das Album sehr zu mögen, aber bei mir haben bisher eigentlich nur Lazarus und Arriving gezündet. ^^ Gerade das Titellied finde ich sogar ziemlich langweilig.
    Vielleicht sollte ich dem Album noch ein paar Umdrehungen gönnen. o:

    • 15. April 2017 bei 7:37 — Antworten

      Es lohnt 😉 hab mich auch arg zurückhalten müssen Porcupine Tree nicht mehrfach zu nennen – das hat ja zum Glück Nina dann gemacht 😉

    • Nina
      15. April 2017 bei 9:44 — Antworten

      Ich mag tatsächlich eine gute Hand voll der Porcupine Tree Alben sehr gern, weswegen mir die Entscheidung auch ziemlich schwer fiel.
      Allein die stilistische Entwicklung im Verlauf der Jahre macht das Projekt – für mich zumindest – so spannend und setzt die einzelnen Alben in einen (hörenswerten) Kontext. Jetzt setzt sich das vornehmlich in Wilsons Soloprojekten fort.
      Aber auch bei dem würde mir eine Auswahl sehr schwer fallen. Deswegen habe ich ihn einfach komplett raus gelassen 😉

  3. Vicer Exciser
    11. April 2017 bei 16:11 — Antworten

    Ich finde es ziemlich schwierig, so eine Frage objektiv zu beantworten, weil es natürlich immer Alben gibt, zu denen man ein besonderes Verhältnis hat, weil es Einstiegsalben waren oder man mit einzelnen Songs bestimmte Erinnerungen verbindet. Außerdem hat jeder andere Sachen, die er wichtiger findet, ich mag zum Beispiel Alben, bei denen es ein klares Konzept oder eine klare Thematik gibt und das dann auch das ganze Album durchgezogen wird. Wenn ich mich entscheiden müsste, wären es wahrscheinlich die folgenden Alben:
    Breakdown of Sanity – Perception
    Caliban – I Am Nemesis
    The Faceless – Autotheism
    Feed Her to the Sharks – Fortitude
    Havok – Time Is Up
    Heaven Shall Burn – Deaf to Our Prayers
    Nile – Those Whom the Gods Detest
    Oceano – Contagion
    Paradise Lost – Tragic Idol
    Parkway Drive – Deep Blue
    Rings of Saturn – Dingir
    Whitechapel – Our Endless War

    • 15. April 2017 bei 7:39 — Antworten

      Guter Punkt… grade Einstiegsalben sind glaub ich einfach in einer Sonderstellung…
      Nette Liste übrigens – erinnert mich daran mal wieder davon ein paar rauszuholen aus dem Schrank.

  4. Christian
    11. April 2017 bei 11:12 — Antworten

    Wenn es überhaupt so etwas wie 10-Punkte-Alben gibt, so sind mir derer bisher genau zwei über den Weg gelaufen:

    Watershed von Opeth und
    King von Fleshgod Apocalypse

    sehr dicht an der Bestnote rangiert meiner Meinung auch Mariner von Cult of Luna… Und dann gibt es natürlich noch eine ganze Reihe von 9,5 Alben 😉

    • Nina
      14. April 2017 bei 11:45 — Antworten

      Fleshgod Apocalypse’s „King“ war bei mir auch in der engeren Auswahl.
      Die würde ich allerdings noch ein paar Jahre reifen lassen, ehe ich mich dazu durchringe, dafür eine 10/10 zu vergeben. Abgesehen vom Zeitfaktor ist sie für mich allerdings schon ganz, ganz nah an der Bestnote dran.

  5. Julian
    11. April 2017 bei 10:54 — Antworten

    Eine relativ junge Liste an Alben:
    Empyrium – Weiland (2002)
    Wehmut – s/t (2008)
    Aquilus – Griseus (2011)
    Kauan – Sorni Nai (2015)

    Bei Coldworlds Melancholie und Alcests Ecailles de Lune bin ich stark am überlegen, aber ich belasse es mal bei den Vieren

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