Senf der Woche #11 – METAL UND POLITIK

Jawoll, SILENCE goes cuisine! Wer seine Pommes nicht nur Schranke, sondern auch mal mit den Variationen des Granum Sinapis veredelt wissen möchte, ist hier genau richtig. Senf in seinen urigsten und verspieltesten Varianten und zu den unterschiedlichsten Gerichten serviert, dargeboten von der SILENCE-Crew.


Thema heute: Metal und Politik – passt das zusammen? Muss sich eine Band klar politisch positionieren? Oder sollte Metal gänzlich unpolitisch sein?

Julian meint:

Eieiei, schwierige Sache, jetzt muss man sich hier auch noch mit seriösen Themen auseinandersetzen. Wer hat sich denn das einfallen lassen?

Okay, genug des Mopperns. Tja, Metal und Politik…da müsste man sich ja eigentlich erstmal fragen, wofür Metal und Politik überhaupt stehen. Ist Politik Werbung für bestimmte Parteien, Verbände oder Personen, oder ist in diesem Begriff auch noch das Gesellschaftlich-Soziale eingebunden? Steht Metal nur für „Sex, Drugs & Rock ´n´ Roll“, Drachen, Schwerverbrechen und Krieg – wobei, ist Krieg dann nicht auch schon wieder Politik?

Ich weiß, mein Gelaber klingt bestimmt ziemlich verwirrend, aber hey, kein Wunder bei dem Thema! Man könnte auch sagen, ich kann mich einfach nicht recht entscheiden, ob Metal jetzt politisch sein darf oder nicht. Jeder Künstler und jede Band hat das Recht zu ihrer freien Entfaltung und sollte sich mit den Themen befassen dürfen, die sie für wichtig hält. Von mir aus sollen Bands gerne die gesellschaftlichen und politischen Missstände ansprechen. So werden vielleicht auch Menschen darauf aufmerksam, die sich nicht mit solchen Themen auseinandersetzten. Was ich aber auf keinen Fall will, ist eine politische Botschaft im Metal. Politische Werbung oder Propaganda, egal welcher Partei oder sonstigem, hat im Metal nichts zu suchen. Wir wollen doch vorrangig alle nur eins: Gute Musik. Hau, ich habe gesprochen!


Jonas findet:

Musiker dürfen ihre politische Einstellung gern in ihren Texten und ihrem Auftreten ausleben. Nichts kotzt mich mehr an als diese infantilen Kommentare unter politischen Statements von Bands. Sie sagen immer das Gleiche: weg mit der Politik aus meiner Musik! Gerade in Metal, Rock und Hardcore verwundern mich solche Aussagen immer wieder. Schließlich haben die Urväter von Thrash & Co. schon allem, was ihnen nicht in den Kram passte, den Mittelfinger gezeigt.

BLACK SABBATH, METALLICA und NAPALM DEATH wetterten in den 70ern und 80ern des vergangenen Jahrhunderts gegen Krieg und Unterdrückung. Und dieser Trend setzte sich im Mainstream-Rock und -Metal mit SYSTEM OF A DOWN, RAGE AGAINST THE MACHINE und bestimmt hundert anderen Bands fort. Ein Musikstil, der einst am Rand der Gesellschaft lebte, hat den Anspruch, mehr zu sein als die Befriedigung von Riff-hungrigen Saufköpfen.

Fast schon biedermeierartige Züge bezüglich des politischen Lebens sind in unserer globalisierten und vernetzten Welt immer mehr zu erkennen. Dadurch, dass Politik und jedes Ereignis auf der Welt so greifbar werden, wächst der Wunsch nach einem Rückzug in das Privatleben. Der sei jedem gegönnt, aber bitte versucht dann nicht Bands zu verbieten, eure Seifenblase platzen zu lassen. Wer ein Problem mit zu viel Politik und dem Leiden in der Welt hat, ist wahrscheinlich nicht geeignet für ein Leben auf dieser Erde.

Ihr kennt noch mehr Beispiele? Dann her damit!



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