Startseite»Lifestyle»Kolumnen»Senf der Woche #18 – BIS ZUM ERBRECHEN

Senf der Woche #18 – BIS ZUM ERBRECHEN

0
Geteilt
Folge uns auf Pinterest Google+

Jawoll, SILENCE goes cuisine! Wer seine Pommes nicht nur Schranke, sondern auch mal mit den Variationen des Granum Sinapis veredelt wissen möchte, ist hier genau richtig. Senf in seinen urigsten und verspieltesten Varianten und zu den unterschiedlichsten Gerichten serviert, dargeboten von der SILENCE-Crew.


Thema heute: Welche Metal-Klassiker sind dermaßen totgespielt, dass sie völlig ihren Reiz verloren haben? Oder sind solche Songs immun gegen Abnutzungserscheinungen?

Hannes meint:

„Ich kann es nicht mehr hören!“, schallt es irgendwie immer aus einer Ecke. „Könnt ihr nicht mal einen anderen Song von denen anmachen?“. Und ich muss gestehen, recht hat er/sie! So gerne ich auch Songs wie „Run To The Hills“ oder „Ace Of Spades“ höre, die Rock/Metal-Dinosaurier
haben nicht umsonst so viele Alben rausgebracht. Da gibt es genügend zu entdecken, manchmal auch einen verkannten Klassiker. Ganz schlimm ist das bei Coverbands, die nur die gleichen Schoten zocken.

Andererseits sollten wir vielleicht auch ein wenig Nachsicht walten lassen, am Ende ist man doch froh, wenn auf einer Party wenigstens „Paranoid“ oder „Smoke On The Water“ zwischen dem ganzen Müll ertönt. Wie oft habe ich Abende erlebt, wo zwar neue Metalbands im Hintergrund liefen, jedoch keine von ihnen etwas Nennenswertes veröffentlicht hat. In diesen Momenten wünsche ich mir dann einfach einen Klassiker.

Ich habe auch regelmäßig Wochen, in denen nur solcher Kram läuft. Das Live-Album „No Sleep Til Hammersmith“ von MOTÖRHEAD zum Beispiel. Eine der besten Compilations, die es im Live-/Best-Of-Sektor zu finden gibt. Davon kann ich nie genug kriegen. Oder die ersten fünf bis sechs BLACK SABBATH-Alben. Da juckt es mich in keinster Weise, wenn die Gassenhauer gespielt werden.

Julian findet:

Stellt euch vor, ihr sitzt in der Kneipe eures Vertrauens, habt eigentlich schon genug Kaltgetränke gezischt und dann kommt euer Kumpel noch mit einer letzten Runde Jägermeister. Natürlich müsst ihr den dann auch noch kippen. Nachdem ihr das getan habt, fühlt ihr euch genauso, als wenn ihr einen Song in Dauerschleife hört. Richtig, ihr kotzt ihn irgendwann wieder aus.

Zugegeben, bei mir setzt dieser Zustand wesentlich schneller bei nicht-metallischer Musik ein. Aber gibts eigentlich auch im Metal Songs, die man nach einer Zeit irgendwann nicht mehr hören kann? Klar gibts die! Nichts gegen SABATON, aber wenn z.B. den ganzen Abend nur „Gott mit uns!“ aus den Boxen trällert, bekomm ich einfach zu viel. Ein, zwei Mal das Ganze, ist ja ganz lustig, aber dann ist auch gut damit.

Für mich gibts generell eine Obergrenze, ab wann ein Titel durchgenudelt ist. Aber das ist songunabhängig. Jedes Lied ist nach maximal drei Wiederholungen am Tag für mich verbrannt. Egal, ob Klassiker wie IRON MAIDEN„Fear Of The Dark“„Imaginations From The Other Side“ von BLIND GUARDIAN oder gar METALLICA.

Im Prinzip ist die ganze Sache doch so: Je besser man aufpasst, dass ein Song nicht zu oft gespielt wird, desto langsamer ist er ausgebrannt – fertig.

Renè sagt:

Klar gibts auch im Rock/Metal absolute Nerv-Songs, wie in jedem anderen Genre auch. Ob das jetzt „The Final Countdown“, „We Are The Champions“ oder ähnliches Gekröse ist, was zu jedem passenden oder unpassenden Moment seit Jahrzehnten rauf und runter gedudelt wird, so muss man schon zwischen echten Klassikern und kommerzieller Verramschung unterscheiden.

Kein Song, oder sehr wenige zumindest, wurden mit dem Vorsatz komponiert, ein Klassiker zu werden. Wenns dann einer wird, um so besser!

Selbstverständlich nerven unzählige Wiederholungen, aber hier isses halt wie beim Alkohol: auf die Dosis kommt es an! Oder noch besser: der Cantina-Band-Effekt. Die ersten fünf Minuten sind durchaus lustig, wenns dann länger dauert, bekomm‘ ich Gewaltfantasien


Ihr kennt noch mehr Beispiele? Dann her damit!


Du liest diesen Beitrag, weil unsere Autoren lieben, was sie tun - wenn du ihre Arbeit liebst, kannst du uns, wie andere schon, unterstützen. Wie? Mit einem kleinen monatlichen Beitrag über silence-magazin@patreon Patreon
letzter Artikel

Deutschland, deine Festivals - #11.4: Nordrhein-Westfalen IV (Spätsommer)

nächster Artikel

Reflektieren in der endlosen Weite! – CRY MY NAME

1 Kommentar

  1. TheRedTower
    7. Juni 2017 bei 8:36 — Antworten

    Da fällt mir doch noch der unvermeidliche Painkiller von Priest ein, ein Standard, der ständig als Hintergrundbeschallung bei Metal-Konzerten zu laufen scheint. Hat zwar meiner Meinung nach seinen Reiz nicht verloren, aber wird wohl zu oft gespielt. Stattdessen könnte man ja auch mal die Cover-Version von Death anbieten, wo Chuck alles aus seinen Stimmbändern rausholt.
    Da freut es einen doch, wenn auch mal Unbekannteres gespielt wird. War Ende letzten Jahres in einer kleinen, feinen Location in Ulm und der Soundmensch überraschte dann auf einmal mit Tengger Cavalry (war aber auch ein Folk Metal-Abend). 🙂

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert