Senf der Woche #21 – Das nervt auf Konzerten

Jawoll, SILENCE goes cuisine! Wer seine Pommes nicht nur Schranke, sondern auch mal mit den Variationen des Granum Sinapis veredelt wissen möchte, ist hier genau richtig. Senf in seinen urigsten und verspieltesten Varianten und zu den unterschiedlichsten Gerichten serviert, dargeboten von der SILENCE-Crew.


Thema heute: Schlechter Sound, rücksichtslose Arschlöcher, Ticket-Abzocke – was nervt dich so richtig, wenn du zu einem Konzert gehst?

Jonas meint:

Wie läuft ein Konzert denn ab? Ich komme viel zu früh an, damit ich auch die Vorbands erleben darf. Dann beobachte ich verwundert, dass sich der Saal erst bei den Headlinern füllt. Das wäre die erste Sache, die mich nervt. Jeder muss die Möglichkeit haben, die Vorbands sehen zu können.

Natürlich kann es keine wirkliche Lösung sein, immer nur an Wochenendtagen zu spielen, weil es ja immer noch Leute gibt, die aufgrund der Arbeitszeiten nicht früher kommen können. Dann kann ich aber wenigstens genau zwischen Musikfans und Fans der Headliner unterscheiden. Hoffentlich kommentiert hier keiner, dass die Vorbands für ihn Zeitverschwendung sind. Diese Stunde der Lebenszeit sollte es wert sein, tolle Gruppen entdecken zu können. Wer was anderes behauptet, ist wahrscheinlich ein Arschloch.

Den meisten Arschlöchern reicht das aber auch nicht. Das eigene Wohlbefinden scheint für einige Personen so sehr im Vordergrund zu stehen, dass sie andere zahlende Konzertbesucher einfach vergessen. Bei einem Konzert kotzen nicht nur inhumane Spielzeiten an sondern auch die rücksichtslosen Raucher. Versteht mich nicht falsch, wer sich draußen die Lunge zerstört und drinnen nur stinkt, hat sich das mit seinem eigenen Geld wohl „verdient“. Macht das bloß bitte nicht in einem geschlossenen Raum. Wenn ihr euch selbst vergessen wollt, geht zum Ballermann, aber bleibt Clubkonzerten fern. Danke!

Sarah findet:

Tief in mir drin steckt ein kleiner Choleriker. Deshalb gibt es auch auf Konzerten Dinge, die mich einfach auf die Palme bringen.

Als allererstes: Schlechter Sound! Machen wir uns nichts vor, die meisten Bands sieht man nicht allzu oft in seinem Leben. Dann ist es umso ärgerlicher, wenn das Konzerterlebnis von schlechtem Sound geprägt ist. Manchmal muss man sich echt fragen: „Ist der Tontechniker taub???“

Das zweite Ärgernis, was mein Blut zum Kochen bringt, sind sehr angeheiterte Menschen, die gerne in Nähe des Mischpults anfangen, ausgelassen zu headbangen und zu pogen. Leute, wenn ihr anderen eure Körperteile und Haare ins Gesicht werfen wollt, dann bitte an Stellen im Club, wo Gleichgesinnte sind! Ich hatte schon einmal das Vergnügen, einen schwungvollen Arm mit meinem Gesicht abzubremsen. Das möchte ich nicht nochmal erleben …

Top 3 der Nervtöter ist für mich das kaum vorhandene Ladies-Merch. Wenn du mit Vorfreude und 50 Tacken in der Tasche auf ein Konzert gehst und dann zum Entsetzen feststellen musst, dass das Einzige, was du dir kaufen kannst, ein Patch für 5€ ist, finde ich das mehr als traurig. Da hilft auch nicht, wenn du vom Merch-Guy zu hören bekommst: „Kauf dir doch die S vom Herrenshirt.“ Ja, das kannste schon so machen, aber dann ist es halt kacke …

So, genug gemeckert, ich muss erst einmal tief Luft holen und eine Valium-Tablette nehmen.

Nina sagt:

Yeah, Rant-Time! Da weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll …

1. Tickets! Ich hasse Ticketanbieter, die für Print@Home-Tickets eine Pauschale von bis zu 2,50 € erheben. Das ist bei kleinen Konzerten, die 10 € kosten, schon ein dreister Aufschlag. [Anm.: Laut Beschluss des OLG Bremen darf Eventim (!) keine zusätzliche Gebühr mehr dafür erheben. Auch andere Verkaufsstellen wurden abgemahnt.]

2. Lokalität! Ich bin eine kleine Prinzessin, was die Erreichbarkeit von Clubs angeht. Schlechte Anbindung an den ÖPNV, vor allem, wenn man nicht in seiner Heimatstadt unterwegs ist und nachts wieder nach Hause fahren muss, macht mal so gar keinen Spaß. Daneben: Schlechte Belüftung, Nebelmaschinen, Blinder, uvm. Hass, Hass, Hass!

3. Menschen! Dumme Arschlöcher generell – Personal, Techniker, Musiker, Gäste. Und: Wenn ich als Fotomensch unterwegs bin und Konzertgäste keinerlei Rücksicht nehmen. Ich denke nur an die teure Technik (Mimimi!) und meine fehlende Aufmerksamkeit für den nötigen Selbstschutz, wenn mir mal wieder so ein Stahlkappenschuh-tragender 120-Kilo-Koloss entgegenfliegt.

Außerdem: Wenn andere Bands meiner Band das Backstage-Bier wegsaufen (ich hasse euch!) und ich deswegen mein Aftershow-Bier selbst bezahlen muss. Gleiches gilt für Essen. Und an die Veranstalter: Nein, Nudeln mit Ketchup oder Brot mit Butter ist KEIN adäquates Catering, ihr faulen Schweine!

4. Musik! Scheiß Sound (auf oder vor der Bühne) und unmotivierte Musiker. Wenn ihr keinen Bock habt, dann lasst es doch einfach bleiben!


Ihr kennt noch mehr Beispiele? Dann her damit!


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