Du liest diesen Beitrag, weil unsere Autoren lieben, was sie tun - wenn du ihre Arbeit liebst, kannst du uns, wie andere schon, unterstützen. Wie? Mit einem kleinen monatlichen Beitrag über
Senf der Woche #26 – LEGENDEN? NA UND!
Jawoll, SILENCE goes cuisine! Wer seine Pommes nicht nur Schranke, sondern auch mal mit den Variationen des Granum Sinapis veredelt wissen möchte, ist hier genau richtig. Senf in seinen urigsten und verspieltesten Varianten und zu den unterschiedlichsten Gerichten serviert, dargeboten von der SILENCE-Crew.
Thema heute: Jeder kennt sie, doch nicht jeder mag sie – mit welchen „großen“ Bands kannst du so gar nichts anfangen?
Hannes meint:
Oh, wo soll ich da nur anfangen? METALLICA und MEGADETH geben mir rein gar nichts. Auch wenn größtenteils gute Musiker dahinterstecken, empfinde ich bei den Songs absolut nichts. Wenn es um guten Thrash Metal geht, dann höre ich lieber NIHILIST, INFANT DEATH (Black Thrash) oder auch mal MANTIC RITUAL (leider aufgelöst).
Auch bei den großen Heavy-Metal-Göttern IRON MAIDEN muss ich passen (mit Ausnahme der ersten zwei Scheiben). Stattdessen höre ich lieber METAL INQUISITOR oder DAWNBRINGER, weil hier noch nicht alles glatt gebügelt klingt.
Im Death Metal langweile ich mich bei CANNIBAL CORPSE und SIX FEET UNDER. Auch hier gilt wieder: gute Musiker, Songs jedoch belanglos. Alternativen sind hier für mich LIFELESS, TEITANBLOOD, COFFINS und TRIUMVIR FOUL. Ich fühle ich im Black Metal seit Jahren sehr wohl, doch auch hier verstehe ich den Hype um BATUSHKA und NARGAROTH nicht. Ersatzdrogen sind hier CULT OF FIRE, EVILFEAST oder auch seit neuem TCHORNOBOG, die aus verschiedenen Genres einen Prototyp geschaffen haben, den sonst nur THE RUINS OF BEVERAST entwickeln konnten.
Beim Doom Metal hingegen fallen mir kaum Bands ein, die ich öde finde. Vielmehr ödet mich diese Musikrichtung seit Jahren an, weil gefühlt 80% der Bands in den ewig gleichen Bünden durch die Landschaft riffen. HYMN und FUNERALIUM sind da eine schöne Ausnahme.
Don Promillo findet:
Oha, große Bands, mit denen ich wenig bis nichts anfangen kann, gibt es tatsächlich so einige. Fangen wir doch gleich mal mit der wahrscheinlich größten an: METALLICA – die Band, mit der die meisten von uns zum Metal gekommen sind. Ich jedoch nicht. Schon seit Jahrzehnten wird deutscher- und Bay Area-Thrash im Hause Promillo gefeiert, aber dann doch eher EXODUS und KREATOR.
Im Black Metal konnte ich noch nie sehr viel mit der Musik, geschweige denn dem missratenen Typen von BURZUM anfangen. Was man BURZUM aber nicht absprechen kann, ist, dass sie MAYHEM zu dem gemacht haben, was sie heute sind. Ich bin mir nicht sicher, wie sich ihr Werdegang ohne Herrn Vikernes gestaltet hätte.
Nun aber zum größten Rätsel der modernen Musikgeschichte. Es gibt kaum ein Musikblatt, welches nicht monatlich von ihnen berichtet und doch gehen sie mir komplett am Hintersten vorbei. Die Fans gröhlen mit, obwohl der Sänger eine Ausstrahlung wie ein Steuerberater hat. Das kann nur eine Band sein. Richtig, BLIND GUARDIAN. Ich werde aus dieser Musik einfach nicht schlau. Mir überbringt sie null Energie und hinterlässt nichts als Fragezeichen. Und bevor die Frage aufkommt: Ja, ich habe/musste sie mir schon mehrmals live anschauen!
Sebastian sagt:
Große Bands, kleine Wirkung. Irgendwie bekommt man ständig von allen anderen vorgesagt, welche Band groß, sprich musikalisch ganz toll und bedeutend ist. Die eigene Meinung dazu kann oft ganz anders sein.
Beim Überlegen, bei welchen Gruppen mir das so geht, denke ich auch, dass ich da wohl auch selektiv höre. Es kann ja sein, dass ich von Band XY aus besagter Kategorie vielleicht nur zwei Songs gut finde, den Rest aber nicht. Die Band an sich ist mir damit immer noch relativ egal. Man kann trotzdem ihren musikalischen Verdienst respektieren. Nennt es Rosinenpickerei, aber macht das nicht jeder irgendwo?
Eine Band, um deren Stellenwert ich mir durchaus bewusst bin, und die ich auch schon ein paar mal live gesehen habe, ist JUDAS PRIEST. Die Band hat einen guten Sound, liefert live toll ab und unterhält auf jeden Fall immer noch gut ihr Publikum. Und zu Rob Halford muss man auch nichts mehr sagen. Trotzdem, die Musik berührt mich nicht, trotz ihrer Brillanz. Letzten Endes ist dies auch nicht ihre Aufgabe. Das ist nicht schlimm, sie stehen damit auch lange nicht allein. Bei SAXON ist es ganz ähnlich.
Mir stellt sich nun jedoch die Frage, welche Band der NWBHM ohne Probleme als „klein“ bezeichnet werden kann. DEF LEPPARD fand ich immer sehr interessant, mit einem eigenen Stil. Ihre direkte Spielweise und der klare Sound kam immer besser an bei mir. Aber letzten Endes muss jeder selbst wissen, wo er die Genregrenzen zieht und was ihn anspricht. Nur entschuldigen sollte man sich nicht dafür.
Du liest diesen Beitrag, weil unsere Autoren lieben, was sie tun - wenn du ihre Arbeit liebst, kannst du uns, wie andere schon, unterstützen. Wie? Mit einem kleinen monatlichen Beitrag über