Startseite»Lifestyle»Kolumnen»Senf der Woche #6

Senf der Woche #6

0
Geteilt
Folge uns auf Pinterest Google+

Jawoll, SILENCE goes cuisine! Wer seine Pommes nicht nur Schranke, sondern auch mal mit den Variationen des Granum Sinapis veredelt wissen möchte, ist hier genau richtig. Senf in seinen urigsten und verspieltesten Varianten und zu den unterschiedlichsten Gerichten serviert, dargeboten von der SILENCE-Crew.


Thema heute: Zwischen Corpsepaint, Mönchskutte und Kunstblut: Was haltet ihr von extravaganten Bühnenoutfits?

Lukas al arrabiata meint:

Dem Auftritt guter Bands zu lauschen ist per se schon ziemlich geil. Ein optischer Leckerbissen durch auffällige Bühnenoutfits allerdings ist für mich wie das Sahnehäubchen beim Treiben auf der Bühne. Eine einheitliche, farbliche Bemalung wie bei VARG und TURISAS, oder das schwarz-weiße Corpsepaint vieler Bands im Black Metal, wirkt bereits wie eine eigene Tracht und hebt die Musiker von der Metal-Version des Otto-Normal vor der Bühne ab. Wie eine Kriegsbemalung, mit der sich die Künstler in die Schlacht stürzen.

Noch besser wirds, wenn sich auch die einzelnen Bandmitglieder gegeneinander abgrenzen. Steigender Beliebtheit erfreut sich beispielsweise GLORYHAMMER, die mit grünem Panzer, Magierrobe und Kettenhemd ihre fantastischen Abenteuer darbieten. In ähnlicher Manier kleiden sich auch die Schweden von TWILIGHT FORCE, die noch zwei Paar spitze Ohren obendrauf legen. Warum auf Menschen beschränken, wenn auch Elfen die Instrumente schwingen können?

Ebenfalls zum Thema der Musik passende Outfits haben sich beispielsweise die GRAILKNIGHTS zugelegt: Wer Superheld sein will, muss sich auch so anziehen! Natürlich gibt es auch Einzelfälle, in denen ein krasses Outfit gar nicht mehr notwendig ist. Sieht Johan Hegg von AMON AMARTH nicht schließlich ohnehin schon aus wie der Vorzeige-Wikinger schlechthin?

Ist ein ausgefallenes Bühnenoutfit also notwendig, um sich in Szene zu setzen? Sicher nicht, denn vordergründig zählt die Musik. Bonuspunkte in der B-Note gibt es für einen solchen Augenschmaus aber trotzdem.

Julian flambiert meint:

Wie, verkleiden? Ist denn schon wieder Karneval? Eigentlich nicht, aber irgendwie doch, wenn man bei Konzerten und Festivals mal einen Blick auf die Bühne wirft. Meine Fresse, da haben die Künstler ja zum Teil echt urige Klamotten am mehr oder weniger bekleideten Leib! Aber hey, warum nicht?

Wenn auf der Bühne eine Band in Mönchskutten und düsterem Facepaint (*hust POWERWOLF, *hust GHOST) ihr Set runter zockt, dann macht das doch atmosphärisch viel mehr aus, als wenn die Jungs mit freiem Oberkörper auf der Bühne stehen! Ich finde, Live-Auftritte leben nicht nur von der Musik an sich, sondern auch von der Bühnenshow und der Atmosphäre im PublikumSILPKNOT beispielsweise polarisieren ohne Ende. Und warum? Ja, wegen ihrer verrückten Show, ihren Masken und den Outfits. Man muss ja die Musik nicht mögen, aber ich muss zugeben, das fetzt ohne Ende!

Metal ist immer noch eine Form der Rebellion und genau deshalb ist es doch geil, wenn die Bands ihre Musik, ihre Songs und ihren Stil leben. Wenn’s zur Mucke passt, warum nicht? Aber je nach Genre ist weniger auch mehr! In diesem Sinne: plündert die Schminkvorräte eurer weiblichen besseren Hälfte und schmiert euch Kajal und sonst was ins Gesicht! Das verbindet euch mit eurer Lieblingsband auf besondere „Art“ (schlechtes Wortspiel) und Weise.

Sebastian im Schlafrock meint:

Musik ist für mich eine Kunstform, die für sich alleine stehen kann, dies jedoch nicht muss. Der Aspekt, dass sie nicht nur als Emotionsträger (Arien und Co.) fungieren, sondern auch lediglich als Teilbereich einer größeren Inszenierung stehen kann, lässt sich auch auf Metalbands anwenden. Reich verkleidet entern sie die Bühnen und Musikvideos, um ihre Kunst an den Mann zu bringen.

Nur, muss das wirklich sein? Hilft das irgendjemandem? Ob die Band damit ihre Performance ausweiten und verbessern oder nur von ihren musikalischen Leistungen ablenken will, muss man von Fall zu Fall entscheiden.

Grundsätzlich finde ich es in Ordnung, zum musikalischen noch ein paar optische Anreize geboten zu bekommen. Vor allem, wenn man merkt, die Band hat sich damit auseinandergesetzt, es gibt ein klares und nachvollziehbares Konzept und es wurde gut umgesetzt. Eine Pferdemaske aus Latex ist natürlich lustig und taugt für den kurzen Gag, ein ständiges Element sollte es aber nicht werden. Zwar ist auch das eine Frage der Philosophie der Band, aber ich habe so meine Probleme mit Maskenbands. Mir wird da die Grenze zwischen „kindisch“ und „ernst gemeinte Kunst“ nicht klar.

Dann doch lieber Themenbands (Mittelalter, Piraten, Folk, Dark/Goth) mit ihren Kostümen und Corpsepaint. Über die volle Authentizität kann man sich natürlich auch da streiten, aber das ist zumindest wirklich seriös. Mag sein, dass ich mit dieser Meinung etwas eng denke, aber ich lasse mich auch immer gerne eines Besseren belehren.


Ihr kennt noch mehr Beispiele? Dann her damit!


Du liest diesen Beitrag, weil unsere Autoren lieben, was sie tun - wenn du ihre Arbeit liebst, kannst du uns, wie andere schon, unterstützen. Wie? Mit einem kleinen monatlichen Beitrag über silence-magazin@patreon Patreon
letzter Artikel

Sei vorsichtig mit dem, was du dir wünschst ... - ASEETHE

nächster Artikel

Ein Festival sie zu knechten - Brutal Party in Berlin

Keine Kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert