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Senf der Woche #8: KOMMA RUNTER!

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Jawoll, SILENCE goes cuisine! Wer seine Pommes nicht nur Schranke, sondern auch mal mit den Variationen des Granum Sinapis veredelt wissen möchte, ist hier genau richtig. Senf in seinen urigsten und verspieltesten Varianten und zu den unterschiedlichsten Gerichten serviert, dargeboten von der SILENCE-Crew.


Thema heute: Das innere Feuer mit Feuer bekämpfen oder es lieber verrauchen lassen – welche Musik bringt dich wieder runter, wenn du gerade voll im Aggro-Modus bist?

Jonas mit Jalapeño meint:

Kennst du diese Situation? Du sitzt im Bus, der sich plötzlich mit Schulkindern füllt. Mit einem verzweifelten Blick auf die Uhr stellst du fest, dass es ein Fehler war, die Überstunden am Freitag abzubauen, um früher nach Hause gehen zu können. Du zwängst dich an schätzungsweise einhundert kleinen Trend-verseuchten Longshirt-Kindern vorbei und kannst erst aufatmen, als du endlich an der Tür angekommen bist. Bevor sich der letzte Assi in Adidas-Trainingsjacke vom Eingangsbereich entfernt hat, muss ein genervtes Räuspern her, was du selbst durch deine voll aufgedrehten Kopfhörer nicht hören kannst.

Wie komme ich nach sowas wieder runter? Erst brauche ich eine ordentliche Portion Riffage, um auch den letzten verstörten Blick der eindeutig erzkonservativen Kirchenomas im Bus zu vergessen. Diese Aufgabe erledigen WHILE SHE SLEEPS mit „Be(lie)ve“, „Love At War“, „Hearts Aside Our Horses“ und „Life In Tension“. Letzteres enthält den passenden Text: „Hope you know, hope you know, this music is our therapy“. Danach gebe ich mir CATTLE DECAPITATION, um mich daran zu erinnern, dass nicht die gesamte Menscheit dumm und egoistisch ist. „How can you look me in the eyes and tell me you’re proud of what you’ve done within this life?“ („Not Suitable For Life“), summe ich in mich hinein, bevor ich ins traute Heim trete. Dort erledigen RAGE AGAINST THE MACHINE auf dem Plattenteller den Rest meiner Therapie.

Sascha extra scharf meint:

Wenn ich einmal richtig schlechte Laune habe und  ziemlich im Aggro-Modus bin, gibt es im Regelfall zwei Devisen, wie ich mich mit Musik wieder runterbringen kann. Die ruhigere Variante ist mit melancholischem, ruhigen Melodeath à la INSOMNIUM. Dabei kann ich mich gern ins Bett legen, und mir einen Song wie „While We Sleep“, „The Promethean Song“ oder „One For Sorrow“ reinhauen. Das kann teilweise eine echt meditative Wirkung haben. Die Jungs können aber auch härtere Sachen, wie zum Beispiel „Ephemeral“, der dann eher zu meiner zweiten Kategorie passt.

Diese ist nämlich die altbekannte Aggro-Variante. Wenn ich wütend bin, brauche ich manchmal eben auch treibende Musik – und ich denke, das geht nicht nur mir so. Da kann ich mich auch gerne mal über FIVE FINGER DEATH PUNCH (vor allem ihre ersten beiden Alben) und DEVIL YOU KNOW freuen. Oder wie wäre es mit ein paar Songs von TRIVIUM? Wichtig ist nur, dass es fetzt. (Naja gut, außer Grindcore vielleicht. Damit kann ich echt nichts anfangen!)

Es muss also nicht immer Musik sein, die einen drauf vorbereitet, jemandem gleich eine reinzuhauen, sein Schlafzimmer zu zerlegen oder seinen Teddy gegen die Wand zu schmeißen. Manchmal kann ich mich auch mit ruhigeren Tönen runterbringen, aber manchmal braucht es eben auch Aggro-Mucke zur Aggro-Stimmung.

Robert al arrabiata meint:

Wenn der Puls auf 180.000 ist, die Pumpe geht und ich so richtig angepisst bin, dann hilfts mir oftmals, Feuer mit Feuer zu bekämpfen. Obwohl diese Platten in den Diskographien der jeweiligen Bands wohl ziemlich geächtet sind, greife ich häufig zu „St. Anger“ oder „God Hates Us All“. Man kann besonders über erstere viel Negatives sagen. Was für mich aber außer Frage steht, ist, dass ich selten eine so ehrlich abgefuckte und ungeschönt aggressive Platte gehört hab. Kathartisch.

Wenns ruhigere Töne sein sollen, um die Seele noch mehr baumeln zu lassen, als zu „St. Anger“, dann greife ich zu BOHREN UND DER CLUB OF GORE. Wie soll man noch gestresst sein, wenn hier nur 15 bpm laufen? Mein Favorit „Sunset Mission“ ist außerdem der perfekte Soundtrack zu nächtlichen Autofahrten im Regen. Tempoüberschreitung ausgeschlossen.

Darüber hinaus gehen auch Soundtracks immer. Favoriten hierbei: MICHAEL MCCANN, ELENI KARAINDROU, HANS ZIMMER, DAFT PUNK und CLINT MANSELL. Wenn auch das nicht hilft, dann kommt sogar melancholische, vorwiegend skandinavische Popmusik zum Einsatz. JENNIE ABRAHAMSON, ANE BRUN, LONDON GRAMMAR und AGNES OBEL sind hier nur einige Namen.

Besondere Nennungen: PETER FOX, PETER GABRIEL, LES DISCRETS, KAUAN, NEST, R.O.M.E., PINK FLOYD, SWANS, MY SLEEPING KARMA, TOUNDRA und sicher noch hunderte mehr …


Ihr kennt noch mehr Beispiele? Dann her damit!


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4 Kommentare

  1. Marko Berger
    30. März 2017 bei 0:52 — Antworten

    Ich bin auch eher der Vertreter der Gattung: „Mach kaputt, was dich kaputt macht.“.
    Somit höre ich dann zum runterkommen Aborted oder The Black Dahlia Murder.
    Um mich emotional zu erden tun es dann wiederum Katatonia oder Ghost Brigade. Wichtig ist nämlich meiner Meinung nach nicht das man nur die Aggression abbaut, sondern auch die Emotionen neu sortiert.

  2. LochNess
    28. März 2017 bei 15:50 — Antworten

    Ich empfinde das tatsächlich als Situationsbedingt!
    Bin ich beim Sport oder unterwegs und Aggro, muss ich mir auch ordentlich was auf die Ohren hauen. Hauptsächlich SIKTH, THY ART IS MURDER, PARKWAY DRIVE und UPON A BURNING BODY.
    Liege ich dagegen zu Hause in der Hängematte und bin Aggro lasse ich doch lieber die Melancholiewelle von DREDG oder KATATONIA über mich schwappen!

  3. Vicer Exciser
    28. März 2017 bei 13:58 — Antworten

    Wenn ich grade wegen irgendwas im Aggro-Modus bin, kann ich eigentlich nur aggressive Musik hören, wie aggressiv ist allerdings unterschiedlich. Wenn es richtig schlimm ist, gehe ich meistens auf entsprechende Youtube-Kanäle und zieh mir eine ordentliche Portion Brutal Death/Slam/Grindcore rein, sonst ist es eher alles, was in Richtung Thrash/Death/Core geht. Von Songs, die ich oft höre, um Stress abzubauen, hier mal eine kleine Auswahl:
    Black Tongue – Coma
    Caliban – Another Cold Day
    Cannibal Corpse – Make Them Suffer
    Chelsea Grin – My Damnation
    Despised Icon – The Aftermath
    Dying Fetus – Ethos of Coercion
    Emmure – Solar Flare Homicide
    Feed her to the Sharks – Burn the Traitor
    Havok – I am the State
    Heaven Shall Burn – Combat
    I Declare War – March On
    Job for a Cowboy – Entombment of a Machine
    Lamb of God – Now you’ve got something to die for
    Meshuggah – I am Colossus
    Obituary – Visions in my Head
    Oceano – Slow Murder
    Oceans ate Alaska – High Horse
    Origin – Saligia
    Parkway Drive – Mutiny
    Rings of Saturn – Senseless Massacre
    Six Feet Under – Murdered in the Basement
    Skinless – The Optimist
    Suicide Silence – No Pity for a Coward
    Thy Art is Murder – No Absolution
    Walking Dead on Broadway – Sleeping Titans
    Warbringer – Shellfire
    Whitechapel – Mono
    Ich geb zu, es ist ziemlich core-lastig, aber wenn man sich vorstellt, wie man jemanden am Kopf packt und sein Gesicht an einer Backsteinmauer zu Brei matscht, passt dazu meistens nichts besser als ein ordentlicher Breakdown.

    • Andreas
      29. März 2017 bei 14:49 — Antworten

      Brutaler Scheiß! \m/

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