Silence Musicfriday #246
Herzlich willkommen zum Wochenendeinklang, hier, beim Magazin eures Vertrauens. Beim Musicfriday geben wir euch an besagtem Wochentag einen kleinen Überblick über die erschienen Singles, Musikvideos oder Alben, die unsere Autoren bewegen. So soll es hier nicht darum gehen, ALLES zu präsentieren, was so in der Metalwelt und knapp daneben veröffentlicht wurde, auch wird sicher nicht jede Woche für jeden etwas dabei sein, aber vielleicht stolpert ihr durch unsere Redaktion ja über das ein oder andere Schätzchen, das ihr sonst nicht entdeckt hättet? Viel Spaß bei Ausgabe Nummer 246!
Alle Songs des Musicfridays findet ihr auch in der zugehörigen Playlist bei Spotify. Und wenn ihr Bock habt mit uns zu quatschen, könnt ihr auch gern im Silence Discord vorbeischauen.
REDAKTIONS FREITAG
Auch bei uns ist der Tod der Metal Legende OZZY OSBOURNE, am 22.07.2025 im Alter von 76 Jahren, nicht spurlos vorbei gegangen. Wir haben natürlich in der Redaktion Erinnerungen und Gedanken dazu ausgetauscht und überlegt wie wir den Tod des Prince of Darkness einbauen und was liegt da näher als unser Silence Musicfriday! So stellt jeder von uns einen Song aus der Musik Historie von John Michael „Ozzy“ Osbourne vor, zu dem er einen Bezug hat, egal ob als Teil von BLACK SABBATH oder Solo. In diesem Zuge sprechen wir auch der Familie, seinen Freunden und allen Fans unser Beileid aus – und wünschen ihnen viel Kraft! Rest in Peace, OZZY!
DANIELS FREITAG
SVENS FREITAG
Klar, es gibt viele Hits, die man im Auge haben könnte. Egal ob aus wirklich alten Tagen oder aus der neueren Zeit. Für mich ist es „Crazy Train“ aus dem Jahre 1980. Hierbei handelt es sich um OZZYS Solo Debut! Warum dieser Song? Ich kannte ihn bis in die 2020er tatsächlich nicht. Zumindest nicht bewusst. Erst als CHRIS HERMSDÖRFER, Gitarrist von BEYOND THE BLACK, diesen als Sound für seinen Hypetrain-Alert auf Twitchnutze, habe ich ihn kennen und lieben gelernt. In den Streams von Chris wurde ich das erste Mal Twitch-Mod und habe diesen Sound daher recht häufig gehört. Seitdem hat sich viel für mich verändert und deshalb habe ich „Crazy Train“ für meinen SMF gewählt. Solo Debut von OZZY OSBOURNE und mein Debut als Twitch-Mod. Rest in Peace, Prince of Darkness.
Wenn wir schon BEYOND THE BLACK erwähnen, dann natürlich auch ihre Single in dieser Woche. „Break The Silence“ ist der Titel, mit dem die Formation um Frontfrau Jennifer Haben ihr gleichnamiges Album in den Vorverkauf schicken. Am 09.01.2026 wird es erscheinen. Aber man hat es nicht einfach mit dem Single Release vorgestellt. Nein, auch mit einem kleinen Multiple-Choice-Rollenspiel auf ihrem Instagram Account, in welchem man einer jungen Frau auf der Flucht in einer dystopiechen Welt folgte. Ich würde mich freuen, wenn das für die weiteren Singles fortgesetzt wird. Gleichzeitig machten sie damit Werbung für ihren WhatsApp Kanal und man kann schon vorab das neue Album vorbestellen. Mit dem Song selbst sind sie recht weit entfernt vom Symphonic Metal vergangener Tage. Rockig ist die Nummer dennoch und macht Laune.
Weiterhin fleißig auf der ELECTRIC CALLBOY Disco-Spaß-Metal-Welle reiten die Jungs von STESY mit ihrem „M.O.N.E.Y“. Stellenweise gibts hier auch THE PRODIGY Vibes! Die Hauptrolle im Video spielt IRRSINN Frontmann Chris, den man auch als BRAINDAMAGE auf Youtube mit Musiknews findet.
„The Duelist“ von SABATON ist seichte ruhige Kost, die ein wenig an einen Mix aus altbekannten SABATON Melodien erinnert. Vor allem Joakims Stimme gefällt mir hier. Ansonsten fehlt dem Song die Eigenständigkeit und Power. Aber so zum Hören ist der schon geeignet.
Ebenfalls veröffentlichen SABATON den Song „Lightning At The Gates“. Im Grunde genommen die selbe Kritik auch hier. Wobei dieser Song dann doch mehr Power hat. Auch dieser Song klingt wie ein Konglomerat aus Versatzstücken alter Tracks.
ALESTORM haben diese Woche ebenfalls, ….
Moment mal, das sind ja gar nicht die Schotten? Das sind ja unsere Lieblingspiraten aus dem karibischen Osnabrück! Für ihre neueste Single „All Hail The Captain“ haben sich MR. HURLEY & DIE PULVERAFFEN mit den WARKINGS zusammen getan. Und ja, der Song klingt melodisch 1:1 wie von ALESTORM. Auch der englische Text lässt diesen Eindruck nicht verblassen. Und ja, er gefällt mir dennoch. Aber eben mehr als Hommage an die Piraten aus Schottland und nicht als Song der PULVERAFFEN.
Ein wenig Poprock mit Folkeinfluss gibt es diese Woche von TIMSEN (Bekannt als Teil der Band SANTIANO). Für einen Song in Plattdeutschem und Mannheimer Dialekt hat er sich mit dem Metal Comedian BÜLENT CEYLAN zusammengetan. Der Song wirkt an der einen oder anderen Stelle leicht gewollt, aber da bin ich eben ein Fan deutscher Dialekte bin und als Nordlicht erst recht des Plattdeutschen, komme ich hier definitiv auf meine Kosten. „Das muss lauder“ macht wirklich Laune.
Auch DIE APOKALYPTISCHEN REITER haben diese Woche einen neuen Track für uns und sprengen damit dreimal den Rahmen des Spotify-Algorithmus. Fast 11 Minuten lang ist der Song „Der Freiheit Vaterland“, in dem die Jungs eine Welt nach ihren Maßstäben besingen. Natürlich ist bei einem so langen Song die Gefahr immer sehr groß, dass er irgendwann monoton klingt und sich selbst wiederholt. Doch dem ist hier nicht so. Wir haben richtige Schredder Parts, wir haben viele ruhige Parts, viel Klargesang mit ein paar Growls und dennoch eine gewisse Grundmelodie. Im November gehen die Jungs auf Tour, Daten findet ihr hier. Der Name der Tour lautet: Freie Republik Reitermania.
HAPPY RELEASE DAY, heißt es heute für SALTATIO MORTIS und ihr 5 CDs umfassendes Best-of Werk! 50 Songs, davon einige neue interpretiert. Natürlich darf auch eine Single zur Veröffentlichung nicht fehlen. Die bekommen wir von den gut aussehenden und wohl riechenden Spielleuten von SALTATIO MORTIS gemeinsam mit den schottischen Piraten von ALESTORM präsentiert. Ja – diesmal sind es nicht die PULVERAFFEN. „Gardyloo“ heißt die Nummer, die man bereits aus dem Live Programm kennt. Der Begriff „Gardyloo“ wurde im 17./18. Jahrhundert in Schottland genutzt um Leute zu warnen, bevor man Unrat aus dem Fenster geworfen hat. Abgeleitet vom französischen Ausdruck „Gardez l’eau!“ („Hütet euch vor dem Wasser!“).
RAPHAELS FREITAG
Im Jahr 2019 hat Danny Boyle mit „Yesterday“ einen Film produziert, der eine alternative Realität darstellt, in der es THE BEATLES nie gegeben hat. Stellen wir uns mal vor, wie eine Welt aussähe, in der John Michael Osbourne niemals Musik gemacht hätte. Unmöglich? Für mich schon. Als erster und letzter Sänger von BLACK SABBATH, als Solomusiker, als Ikone, als Vorbild und Anti-Held, und als unkaputtbares Stehaufmännchen hat OZZY die Welt der Musik und der Unterhaltung nachhaltig auf den Kopf gedreht. Traurig, dankbar, und voll Empathie für Familie, Freund*innen und Hinterbliebene nehmen wir Abschied.
Auf dem Weg zur Veröffentlichung ihres dritten Studioalbums „Gilgamesh“ am 26. September bei M-Theory präsentieren KORYPHEUS aus Kyiv diese Woche eine weitere Single. Viereinhalb Minuten lang tanzen Prog und Djent mit melodischen Leads und epischer Stimmung.
BRAUNKOHLEBAGGER schaffen es in ihrer neuen Single „Visionen“, progressiven Rock und Metal mit scharfem und atmosphärischen Post-Hardcore aneinander zu nähen. In dem Lied befasst sich die Band mit Fundamentalismus und dessen gefährlichen Folgen für Psyche und Umwelt. Das Lied wird auf dem Album „Angstapparat“ vertreten sein, das am 12. September im Eigenvertrieb erscheint.
Die schwedische Band DEATH BY HORSE hat für den 19.09. ein neues Album angekündigt: es wird „Liminal State“ heißen und bei Sunny Bastards erscheinen. Die Vorab-Single „It’s Alright“ ist eine aktivierende Anti-Hymne, die uns daran erinnert, dass es vielleicht nicht immer die beste Idee ist, den Erwartungen von Anderen genügen zu wollen.
MERLINS FREITAG
VINTERSORG bringen Ende September ihr neues Album „Vattenkrafternas Spel“ heraus und präsentieren uns diese Woche eine zweite Single daraus: „Efter Dis Kommer Dimma“. Die Mischung aus Black- und Folk-Metal kommt hier besonders episch daher. Die Schweden von VINTERSORG kombinieren Schrei- und Klargesang, klirrende Keyboardriffs und eindringliche Gitarrenakkorde. Das ergibt einen gewaltigen Sound, abgerundet von einer starkem Frauenstimme. Überzeugt euch selbst:
Noch dichter als bei VINTERSORG steht uns allerdings die Veröffentlichung des neuen Albums von SUOTANA bevor. „Ounas II“ erscheint am 29. August, und heute könnt ihr euch bereits den dritten Song daraus geben. Schnell und gewaltig ist „The Crowned King of Ancient Forest“, mit einem sehr eingängigen Gitarrenriff. Gesungen wird bei SUOTANA, na klar, auf Finnisch. Gönnt euch diese feine Mischung aus Melodeath, Black- und Powermetal:
Und last, but not least, bringen auch HERETOIR dieses Jahr noch ein neues Album heraus. Bis zum 19. September müssen wir uns auf „Solastalgia“ noch gedulden, eine erste Single ist am Montag aber bereits veröffentlicht worden. „The Ashen Falls“ fügt sich perfekt in den HERETOIR-typischen, atmosphärischen Black-Metal ein. Melodienschwer, gespickt mit blast-beats und der gewissen Portion Melancholie. Der Gesang ist dabei erstaunlich gut zu verstehen. Aber hört selbst:
OIMELS FREITAG
OZZY bzw. ehrlich gesagt BLACK SABBATH haben unbewusst eine Schlüsselrolle eingenommen – lange bevor ich das selbst einschätzen konnte. In den wilden 00er Jahren fanden sich nach diversen Lan-Partys ja immer ausgetauschte Ordner mit Musik auf dem PC wieder. Neben Nu Metal, SCOOTER ersten Punk-Kontakten und Gothic-Musik waren da auch 2 Lieder die einfach „War Pigs“ und „Paranoid“ hießen und mir sehr gefielen. Somit war das mein Metal-Erstkontakt, lange bevor ich das hätte benennen können.
Metal schwamm dann immer nebenbei im Hintergrund, irgendwo – und kam erst viel viel später voll in meinen Fokus. Ab da wusste ich auch, wer diese Lieder gesungen hat. Heute will ich die Musik natürlich nicht mehr missen.
Abgesehen von dieser persönlichen Geschichte, ist neben seinen vielen wilden Skandalen sein Abgang einfach nur Gänsehaut: letztes Konzert, letzte Kraft, festgeschnallt auf seinem Thron um noch einmal on Stage zu sein – und 190 Millionen Euro für den guten Zweck eingenommen. Danach konnte er anscheinend in Frieden gehen. Eine verrückte Person – ein großer Abgang! Rest in Peace OZZY!
SEBASTIANS FREITAG
Dass BLACK SABBATH richtungsweisend für unser täglich Metal sind, muss man keinem einigermaßen informierten Menschen sagen. Was mich an ihrer Musik begeistert, sind nicht nur die melodischen und instrumentalen Einflüsse, sondern auch die Texte, die bis heute nicht an Aktualität verloren haben. „War Pigs“ ist eines der Lieder, die sich gegen Krieg und Bevormundung richten, das ich regelmäßig höre und das mich immer wieder begeistert. Danke, OZZY! Unvergessen.
JAY’s FREITAG
Als voll und ganz der Millenial-Generation zugehörig, kam ich mit OZZY OSBOURNE nicht über seine Musik in Kontakt – sondern mit seiner Family-Reality-Soap „The Osbournes“, welche damals noch auf MTV lief. Lieder von OZZY OSBOURNE und BLACK SABBATH? Kannte ich – irgendwie – aber mir war lange nicht bewusst, wer hinter diesen Songs steckte. Das änderte sich natürlich ab dem Alter, als ich auf Konzerte und in den einschlägigen Rock- und Metalkneipen des Ruhrgebiets ein- und ausging. 2011 hatte ich dann die Ehre, OZZY live auf meinem ersten Wacken-Festival zu sehen. Ich war kein Fan (und bin es grundsätzlich auch irgendwie von niemandem), habe mich aber immer gern mit den Biografien von Künstlern beschäftigt und war fassungslos – und auch traurig – wie Menschen über ihn sprachen. Damals offensichtlich bereits an Parkinson erkrankt, lief er zwar zitternd auf die Bühne und fiel durch verwaschene, stammelnde Sprache auf. Bemerkungen, ob er denn nicht wisse, wann gut ist und wie man sich so kaputt saufen und koksen könne, machten die Runde. Damals war der Mann gerade einmal Mitte 50 – wieso sollte er aufhören, wenn er doch aber ablieferte? So erscheint es absolut nicht komisch, dass, auch wenn er oft tod gesagt war, er nach seinem finalen Konzert starb – wie er es sich immer gewünscht hat und als hätte er genau das noch zu erledigen gehabt. Mir persönlich hat es noch einmal bewusst gemacht, wie sehr wir dazu neigen, mit zweierlei Maß zu messen. Denn während ein Michael J. Fox für seine Auftritte und seinen Einsatz rund um die Parkinson-Erkrankung gelobt wird, hieß es bei OZZY stets „Ja, aber er hat ja auch konsumiert“. Mein liebstes Lied von ihm, könnte daher mit „I’m Coming Home“ wohl nicht passender sein.
Und damit haben wir die Woche auch wieder geschafft und verbleiben wie üblich mit: Schönes Wochenende!
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