Silence Musicfriday #256
Herzlich willkommen zum Wochenendeinklang, hier, beim Magazin eures Vertrauens. Beim Musicfriday geben wir euch an besagtem Wochentag einen kleinen Überblick über die erschienen Singles, Musikvideos oder Alben, die unsere Autoren bewegen. So soll es hier nicht darum gehen, ALLES zu präsentieren, was so in der Metalwelt und knapp daneben veröffentlicht wurde, auch wird sicher nicht jede Woche für jeden etwas dabei sein, aber vielleicht stolpert ihr durch unsere Redaktion ja über das ein oder andere Schätzchen, das ihr sonst nicht entdeckt hättet? Viel Spaß bei Ausgabe Nummer 256!
Alle Songs des Musicfridays findet ihr auch in der zugehörigen Playlist bei Spotify. Und wenn ihr Bock habt mit uns zu quatschen, könnt ihr auch gern im Silence Discord vorbeischauen.
JACQUELINES FREITAG
Mit „Instrument of War“ liefern die Beatdown-Ninja von PALEFACE SWISS und die lang etablierte US-Hardcore-Kombo STICK TO YOUR GUNS einen Track, welcher trotz seines starken Drives mit einer ausgeprägten düsteren Tiefe und Melancholie einhergeht. Das kurze, punkig geprägte Intro trägt unverkennbar die Handschrift von STYG, bevor der Song schnell von der Energie und den messerscharfen Vocals von Marc „Zelli“ Zellweger (PALEFACE SWISS) übernommen wird. Die Breakdowns reißen den Hörer immer wieder mit und wirken, als hätten die Bands die Songstruktur bewusst auf Live-Momente ausgelegt – perfekt, um 2026 auf ihrer gemeinsamen Tour die Bühne zum Beben zu bringen. Jesse Barnetts (STYG) flehender Refrain „Make it stop, before I go too far“ könnte zwar auch als Drohung verstanden werden, wirkt aber eher wie ein verzweifelter Hilfeschrei und verstärkt die intensive, emotionale Spannung innerhalb des Songs. Überraschend endet das Ganze mit heulenden Gitarren, fast schon Oldschool-Metalcore à la CALIBAN oder PARKWAY DRIVE – ein Experiment, das beiden Bands hörbar guttut. Zwar fällt der Song etwas kurz aus, doch er vereint das Beste beider Bands und zeigt, wie stark die Kollaboration funktioniert: beide sind unverkennbar repräsentiert, und dennoch entsteht daraus etwas völlig Neues, das auch für sich allein bestehen kann.
DANIELS FREITAG
Bei mir war die Woche nich so viel los, aber dafür haben mich MENTAL CRUELTY ziemlich aufhorchen lassen. Haben sie bisher eigentlich auch eher den Blackened Deathcore bedient, kommen sie nun mit “Helheim” scheinbar mit Viking Deathcore um die Ecke. Also zumindest würd ich das so nennen, ich weiß nich, obs das bis dato schon gab. Falls nicht, zeigt es, wie mutig man in dem Bereich noch agieren und etwas ganz spezielles schaffen kann. Ich finds wirklich geil!
Und wir bleiben in dem etwas aggressiveren Bereich und schnörkellosem Deathcore. Denn diesen liefern uns BURIAL PATH mit ihrer taufrischen Single “Magnum Opus”. Wer mal den Kopf freikriegen möchte, ist hier bestens bedient. Danke Raphael 🙂
SVENS FREITAG
Immer mal wieder tauchen Songs wie „Rasputin“ von BONEY M. in irgendwelchen Reels auf. Und obwohl ich schon einige Metal Cover kenne, fehlt mir noch das eine richtig geile Metal Cover! Eins, das sehr nah an „richtig geil“ rankommt, ist der immer grinsende und somit ein Wohlgefühl vermittelnde Eric 331EROCK Calderone. Dieser hat die Original Tonspur genommen und mit Metal unterlegt. Leider gibt es den Song nur auf YT oder seinem Patreon Kanal.
Ja, Willy Blaze und Drew Jacobs haben natürlich nicht so eine prägnante Stimme wie Dolores O’Riordan (gestorben 2018) und sie fügen in ihrer Version als STATE OF MINE feat. DREWJACOBMUSIC dem Song „Zombie“ nichts neues hinzu. Sie machen den Song nicht besser, aber auch nicht schlechter! Und auch bei dieser Version habe ich Gänsehaut bekommen, was durch die Bilder im Video von zerbombten Häusern verstärkt wurde.
ASENBLUT besingen heute die „Bruderschaft“. Ein Viking Melodic Death Metal Brett wie es im Buche steht! Und eventuell die ersten Zeichen für ein neues Album in 2026?
RAPHAELS FREITAG
Schon am Mittwoch erschien das Debutalbum „Storm, Obey No Masters“ von VORAGOTH aus Zagreb. Die kroatische Band bringt Einflüsse aus (Melodic) Death und Black Metal mit einer guten Prise Folk Metal zusammen. Das Ergebnis ist durchaus partytauglich.
Einen noch wilderen Genremix geben ZHAAT aus Leipzig diese Woche zum Besten. Auf ihrem Album trifft Post Hardcore auf Doom Metal, Psychedelic Rock auf Math Rock, und federleichte Hypnose auf massiven Groove. Das Album „Other Prophets“ steckt voller Überraschungen und Spannungen, und wurde am 2. Oktober bei Noisolution veröffentlicht.
Romuald und Guillaume aus Nantes produzieren zusammen trockenen, staubigen und düsteren Sound. Heute erscheint das neue Album der BIRDS OF NAZCA, und es trägt den Namen „Pangaea“. Fast vierzig Minuten dauert die psychedelische und eindrucksvolle Reise über die Weiten des Superkontinents.
Ebenfalls doomig aber mit deutlicher Schlagseite in Richtung Death Metal versorgen uns diese Woche CULTIC aus Pennsylvania. Das Trio stellt sein neues Album „Lore“ vor, welches heute bei Eleventh Key Records erscheint. Fast eine Stunde lang liefern CULTIC schwergewichtigen Death Doom Metal aus den finstersten Kellern.
Neben seiner Tätigkeit als Gitarrist und Sänger bei CELELALTE CUVINTE ist CĂLIN POP auch als Solokünstler alles anderes als untätig. Heute erscheint das siebte Soloalbum des Musikers aus Rumänien. Über eine Stunde intelligenten und kraftvollen Prog gibt es auf „Neștiute“ zu hören.
Nach vielen Besetzungswechseln und einige Releases erfüllen sich CONSTRICT aus Potsdam heute einen Traum, denn sie veröffentlichen zum ersten Mal auf Vinyl. In Zusammenarbeit mit 7Degrees Records, Loner Cult, und 783 Label erscheint heute die EP „Kadavergehorsam“, deren sieben Tracks maximal Schutt und Asche zurücklassen. Im Spannungsfeld zwischen Grindcore, Death Metal und Powerviolence tobt hier ein zerstörerisches und äußerst schönes Unwetter.
Und damit haben wir die Woche auch wieder geschafft und verbleiben wie üblich mit: Schönes Wochenende!
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