SINISTRAL KING – Die Alternative zu Ostern?
SINISTRAL KING – „Serpent Uncoiling“
Veröffentlichungsdatum: 24.04.2020
Länge: ca. 40min.
Label: Vendetta Records
Genre: Black Metal
Was passiert, wenn sich drei Musiker aus unterschiedlichen Bands und Ländern zusammentun, um gemeinsam Black Metal zu machen? Die Antwort auf diese Frage liefern uns SINISTRAL KING mit ihrem brandneuen Debüt „Serpent Uncoiling“! Die langhaarigen Kapuzenträger wandeln auf den Spuren des okkulten Black Metal und bekämpfen mit dunklen Mächten die aufkeimende Frühlingssonne.
Vorhang auf, Bühne frei!
Der opener ist zugleich der Titeltrack, „Serpent Uncoiling“. Ein Appetithappen, der dem Hörer gleich in den ersten Takten unmissverständlich klarmacht, was ihn die nächsten 40 Minuten erwartet: Finsterer, mystischer Black Metal. Wer mit Zeremoniell und sakralen Elementen nichts anfangen kann, der wird mit diesem Album nicht glücklich werden. Was aber nicht heißen soll, dass SINISTRAL KING nicht auch für eine Überraschung gut wären!
Der zweite Track „Nahemoth“ hat sich genau deshalb zu meinem Favoriten gemausert – weil dort etwas passiert, mit dem ich nicht gerechnet habe. Nachdem „Nahemoth“ den Stil von „Serpent Uncoiling“ zunächst kompromisslos weiterführt, und ich die Schublade „Okkult Black Metal“ gerade schließen will… kommt nach knapp 6 Minuten auf einmal die E-Gitarre raus und schmettert sich die Seele aus dem Leib! Leider nur für wenige Takte, dann kommt schon ein relativ harter break, und schwupps sind wir wieder beim Spirituellen.
Auch die verbliebenen drei Tracks bleiben dem düsteren, mystischen Stil treu. Es ist aber immer genug Abwechslung dabei, dass man nicht Gefahr läuft, im Sekundenschlaf aus Versehen in die Opferschale zu kippen. Irgendwo im dritten Song „Isheth Zenunim“ ist beispielsweise eine schöne Wall of Sound versteckt.
Ich muss gestehen: So ganz packt mich „Serpent Uncoiling“ nicht. Liegt vielleicht daran, dass ich es bei sommerlichen 22 Grad auf dem Balkon entdeckt habe. Das Album harmoniert vermutlich besser mit kühlen Herbst- oder Wintertagen (alternativ mit alten Gemäuern). Nichtsdestotrotz schadet es nicht, auch bei Sonnenschein mal reinzuhören – dann aber bewusst. Denn zumindest für mich ist „Serpent Uncoiling“ ein Werk, auf das man sich wirklich konzentrieren muss, um es schätzen zu lernen. Beim „Nebenbeihören“ lässt einen das Album leider nur selten aufhorchen.
Autorenbewertung
Vorteile
+ unerwartete, aber sehr gut passende Gitarreneinlage in "Nahemoth"
Nachteile
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