SLOMOSA – In der Wüste wenig Neues
Veröffentlichungsdatum: 28. August 2020
Länge: 37:54
Label: Eigenveröffentlichung
Genre: Desert Rock / Stoner Rock
Es gibt Dinge, die passen einfach zusammen. Und manchmal ist auf den ersten Blick gar nicht so klar, warum die eigentlich so gut zusammen passen. Eines dieser Phänomene ist Stoner und Desert Rock aus Skandinavien. Es braucht keinen akademischen Abschluss in Geographie um zu erkennen, dass die Heimatstadt von SLOMOSA Bergen recht weit von der Wüste entfernt ist. Und dennoch kommen gerade aus den skandinavischen Ländern einige der besten Wüstenrock Bands unserer Zeit. DOZER, GREENLEAF, BRUTUS und SPIRITUAL BEGGARS sind nur einige Beispiele dafür.
In dieser Reihe darf sich nun auch Bergen’s Quartett SLOMOSA wähnen. Die vier Musiker aus der zweitgrößten Stadt Norwegens platzten in diesem Sommer mit ihrem selbstproduzierten und selbstbetitelten Debut auf den Musikmarkt. „Slomosa“ ist standesgemäß mit einem Kamel auf dem Cover geschmückt, und kann seit Ende August Digital, auf CD oder auf Vinyl erworben werden.
Melodischer Wüstenfuzz
Somit leisten sich SLOMOSA einen soliden Einstand. Dabei reichen die Einflüsse von den schwerfälligen Desert Rock Giganten THIN WHITE ROPE über den krachigen Desert Fuzz à la SLOBURN bis zum zackigen und melodischen Skandivavien Blues, wie BRUTUS ihn spielen. Die Strukturen sind eingängig, aber nicht langweilig und mit ihrer bunten Klangwelt erzeugen SLOMOSA eine farbenfrohe Atmosphäre zum Autofahren, Duschen und Tanzen. Zackig, fuzzgeladen und mit angenehmer Dynamik bewegt das Album den Körper. Herausstechend ist hier die Akzentuierung im Song „Just to be“, die einen flotten Blues in ausgefallene Richtungen verschiebt.
Kalte Wellen und Wanderdünen
Im Zentrum steht der hypnotisierende Gesang, der sich gekonnt von den rauen und harmonischen Arrangements absetzt. Die Musik auf „Slomosa“ bewegt sich mal wie eine schroffe Brandung bei Flut und ist andermal dezent wie Sandanhäufungen in der Wüste. SLOMOSA verstehen es, die Zuhörenden an sich zu fesseln und mitzureißen. Da könnte man manchmal ganz vergessen, dass das Album an sich gar nicht soooo innovativ ist. Der Desert Rock wird weder neu erfunden noch revolutioniert. Nichtsdestotrotz bereitet es wirklich viel Freude, dieses kurzweilige Album mehrfach durchlaufen zu lassen.
Autorenbewertung
Vorteile
+ motivierend
+ harmonisch
Nachteile
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2 Kommentare
Brutus sind aus Belgien, nicht aus Skandinaviens…
Der Name Brutus ist recht häufig. Ich beziehe mich in meinem Text auf diese Band aus Schweden: https://brutusscandinavia.bandcamp.com/