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So sollte ein Sängerwechsel ablaufen! – The Unguided
THE UNGUIDED – Brotherhood EP
Veröffentlichungsdatum: 23.12.2016
Dauer: 07:34 Min.
Label: NAPALM RECORDS
Genre: Melodic Death Metal/Modern Metal
Was? Es ist noch nicht einmal ein Jahr seit der Veröffentlichung ihres dritten Longplayers „Lust and Loathing“ her und schon haben die Herren von THE UNGUIDED (bestehend aus ehemaligen SONIC SYNDICATE-Mitgliedern) eine neue EP rausgehauen. Seitdem hatte es die Band nicht leicht, denn nach dem Verlust des Sängers und Gitarristen Roger Johannson musste jemand Neues her. Dieser ist ein nahezu unbeschriebenes Blatt und hört auf den Namen Jonathan Thorpenberg. Dabei kennt man ihn jedoch sogar, wenn man die Schweden auf ihrer Europatour im Frühjahr des letzten Jahres gesehen hat. Dort hat er eine hervorragende Leistung als Ersatz abgeliefert, doch kann er die Fußstapfen seines Vorgängers gut genug ausfüllen?
Zwei Lieder, die Lust auf mehr machen
Die „Brotherhood“-EP besteht aus zwei Songs – „Nighttaker“ und „Daybreaker“. Ersterer leitet die Platte ein und das in klassischer UNGUIDED-Manier. Wir bekommen einen treibenden Gitarrenriff vorgesetzt, aufgepeppt mit einer erfrischenden Portion Techno-Synthies. Nach dem Intro, das Lust auf mehr macht, hört man schon die Stimme von Jonathan. Erster Eindruck? Er klingt deutlich höher und „cleaner“ als Rogers Gesänge vorher. Zugegebenermaßen ist das ein wenig gewöhnungsbedürftig, da der Cleanpart für mich eine der größten Stärken der Band ist. Wie gewohnt bleiben jedoch die hohen Screams Richard Sjunnessons, der schon seit SONIC SYNDICATE für mich als einer der besten Sänger des Genres gilt. Doch trotz gutturalem Gesang kommt mir „Nighttaker“ recht soft vor.
Im zweiten und letzten Song des Kurzspielers geht es dafür wieder schneller und härter zur Sache. Ein schneller Beat, gepaart mit Richards Screams wirken zusammen schon jetzt für mich wie ein perfekter Song, zu dem man live abgehen könnte. Zum Refrain wird es jedoch wieder sehr soft und im Hinblick auf den vorangegangenen Titel etwas langweilig. So macht sich trotz starkem Ohrwurmpotenzial ein wenig Enttäuschung breit, denn laut eigenen Umfragen auf ihrer Facebook-Seite wollte man nun wieder eher in eine härtere Richtung gehen.
Lernen THE UNGUIDED aus den Fehlern des letzten Albums?
Zum Schluss lässt mich die „Brotherhood“-EP mit einem gemischten Gefühl wieder los. Einerseits erfüllt die Platte alle THE UNGUIDED-typischen Merkmale: treibende Riffs, der spielerische Einsatz von Synthies, eine gute Produktion, sowie die Wechsel aus cleanem Gesang und hohen Screams. Doch ich bin trotzdem nicht ganz zufrieden damit und das liegt keinesfalls am neuen Sänger, denn dieser ist wirklich gut, wenn auch gewöhnungsbedürftig. Grund dafür ist vielmehr, dass ich schon jetzt das Gefühl habe, ihr nächster, auf der EP aufbauende, Langspieler wird noch mehr auf den Negativpunkten von „Lust and Loathing“ anknüpfen, welche primär ein sehr repetitives Gerüst waren und somit für Langeweile bei einem eigentlich ziemlich guten Album sorgten. Das scheint sich schon hier zu wiederholen. Nun bleibt zu hoffen, dass meine Befürchtungen sich nicht erfüllen, sondern es einfach nur ein Problem von „Brotherhood“ bleibt.
Autorenbewertung
Vorteile
+ erfüllt alle THE UNGUIDED-typischen Merkmale, die sie vorher schon von anderen Bands abgegrenzt haben ...
Nachteile
- ... jedoch auch die negativen Seiten.
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