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SOUL GRINDER – Alles plattmachen, aber groovy!

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SOUL GRINDER – „Sadistic Parasite“

Veröffentlichungsdatum: 14.12.2018
Länge:
15:24 Minuten
Label:
Silenced Soul Records / MDD – Black Sunset
Genre:
Death Metal

Weihnachten, die Zeit der Ruhe und Einkunft? Nicht bei uns! Wenn sich beim Nachbarn HELENE FISCHERs neueste Weihnachtshits vom Plattenteller quälen, testen wir die letzten musikalischen Zuckerstückchen des dahinschwindenden Jahres. Und da ist nochmal ordentlich was dabei!

Die Herren, deren EP mir so kurz vor Jahresende in die Hände gefallen ist, sind durchaus keine Unbekannten. Wer sich dieses Jahr auf einigen Veranstaltungen mit schwarzmetallischem Anstrich herumgetrieben hat, dem dürften CTULU wenigstens das eine oder andere Mal über den Weg gelaufen – oder besser: auf der Bühne erschienen sein. Hier hat sich Klampfer und Sänger Mathias mit NEVERSUN-Kopf Jan W. zusammengetan. Und auch aus der Vikingszene gibt es Unterstützung: ASENBLUT-Drummer Balrogh steht seinen Kollegen schlagkräftig zur Seite. Und gemeinsam haben sie diesen Monat ihre erste EP unters Volk gebracht – hören wir doch direkt mal rein!

Dieses Mal kein Black Metal…

Um das Werk der drei Herren aus Bremen so richtig genießen zu können, sollte man zu allererst alles vergessen, was man aus ihren anderen Projekten gehört hat, denn SOUL GRINDER machen ihr ganz eigenes Ding. Und das ist: Death Metal. Von der groovigen, ballernden Variante, natürlich. Vier Songs haben es auf den Kurzspieler geschafft, und von vornherein wird klar: Hier ist kein Platz für Schnickschnack. Von der ersten Sekunde an geht es mit dem Titeltrack „Sadistic Parasite“ in die Vollen. Das Riffing ist kreativ und groovy und die verbauten Tempowechsel machen echt Laune. Lediglich die Becken klingen im Hintergund noch ganz schön schepperig und auch insgesamt hat der Sound noch wenig Tiefe – das wird man auf dem Debütkurzspieler allerdings mal vergessen dürfen.

Das Growling gefällt mir vor allem ab dem 2. Song „Red Horizon“ richtig gut. Zwar klappern die Becken immer noch vor sich hin, dafür ballert mir der Song aber schön die Flusen aus den Gehörgängen. Das ist genau die Mucke, die ich in den Player schmeißen würde, wenn ich in einer postapokalyptischen Zukunft Untote umfahren wollen würde: Das stampft, das hat Druck und das macht vor allem richtig Spaß.

Zombies klatschen? Dafür ist die EP von SOUL GRINDER genau das richtige.

 

… dafür den Soundtrack für den nächsten Zombie-Splatter!

In „The Plague“ sind die Drums endlich mal angenehmer abgemischt und mit dem doch sehr dominanten Basslauf startet der Song direkt mal ein bisschen heavy. Auch nett! Der Song hält einige verfrickelte Rhythmuswechsel bereit, denen man zwar nicht immer sofort folgen kann, aber das ist den leidenschaftlichen Headbangern nach dem 7. Bier eh egal. Sehr vorbildlich hat man hier den Gesang abgemischt, leider ist der restliche Sound nach wie vor nicht so fett.

Aber noch bevor man darüber noch mehr Gedanken verschwenden kann, zeigen SOUL GRINDER noch einmal, das wirb in naher Zukunft hoffentlich Großes von ihnen erwarten dürfen. „Devourer Of Life“ folgt dem Beispiel seiner Vorgänger, das bedeutet: Intros sind für Loser! Der Song wird dominiert von farbenfrohen Stampf-Riffs und für die Liebhaber der Saitenzauberei hat man kurz vor Schluss noch ein schönes Gitarrensolo platziert. Nicht zu dudelig, nicht lieblos, sondern genau richtig, wie und wo es ist. Der Song hat den coolsten Flow der Scheibe, ist also mein klarer Favorit.
Hier könnt ihr euch selbst von der neuen Kombo überzeugen:

SOUL GRINDER zieht es 2019 auch auf die Bühne:
09.02.19 – Bremen; 15.02.19 – Hamburg; 16.02.19 – Frostfeuernächte; 20.04.19 – Berlin; 27.07.19 – Burning Q Festival

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Autorenbewertung

7
Death Metal geht immer! Umso mehr freue ich mich, dass die Bremer Todesmetallmusikanten SOUL GRINDER mir so kurz vor Silvester nochmal ein richtiges musikalisches Schmankerl aufgetischt haben. In den Topf geworfen haben sie alles, was für mich guten Death Metal ausmacht: Packende, brutale Riffs, zu denen man sich gerne die Nackenwirbel runterschreddert, stabiles Growling und bloß nicht zu viele Dudeleien. Genau richtig abgestimmt wirkt dieser Kurzspieler des Trios auf mich, das sich erst Anfang diesen Jahres zusammengefunden hat. Da freue ich mich doch sehr auf die Fortsetzung, an der aktuell gearbeitet wird!
ø 4.2 / 5 bei 1 Benutzerbewertungen
7 / 10 Punkten

Vorteile

+ kreative, markante Riffs
+ Energie und Druck durch die Scheibe weg
+ macht Spaß zu hören, angenehme Länge

Nachteile

- Mix noch ziemlich platt, fehlende Tiefe
- Drums an ein paar Stellen unschön abgemischt

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