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STALLION – Platzhirsche im Heavy Metal
STALLION – From The Dead
Veröffentlichungsdatum: 30.06.2017
Dauer: 44:34 Min.
Label: High Roller/Soulfood
Wenn ich an deutschen Heavy Metal denke, dann habe ich ehrlich gesagt seit Jahren keine Band mehr gehört, die mich voll und ganz überzeugte. Zuletzt ging es mir bei METAL INQUISITOR und IRON KOBRA so. Und das ist auch schon ein wenig her. Also nahm ich es mir zur Aufgabe, die Jungs aus Baden-Württemberg einem Hörtest zu unterziehen. Schließlich habe ich mich ja noch nicht wirklich mit STALLION vorher befasst, aber nur Lob und Anerkennung über sie gelesen.
HIER die Matte kreisen lassen
Der Hengst prischt los!
Mit gewohnt bollernder Doublebass, schwirrenden Gitarren und herrlich eigenwilligem Gesang legen STALLION mit „Underground Society“ auf einem hohen Niveau los. So dauert es auch nicht lange, bis der Fuß von alleine wippt und sich das gewisse „Gefühl“ der Freude im Bauch ausbreitet. Der Song besticht durch einen eingängigen, leicht heroischen Refrain und lässt manchmal auch Referenzen an KING DIAMOND wach werden. Die Nummer bietet auf jeden Fall einen guten Einstieg in das Album und hat ordentlich Schmackes. Übrigens handelt der Text von der Engstirnigkeit einiger „Szene-Gurus“, die mit ihrer festgefahrenen Meinung der Ansicht sind, dass nur sie beurteilen können, was true und was falsch ist. Ich sollte mal wieder meine Scheuklappen lockern.
Danach wird es betont rockig, denn jetzt haben STALLION ordentlich Kraft getankt und kreisen mit „Down And Out“ ordentlich die Hüfte, um ab der Hälfte wieder das Tempo anzuheben. So, meine Damen und Herren, muss ehrlicher Stahl geschmiedet sein. Haare auf und ab damit! Auch sein Nachfolger „Hold The Line“ kracht ordentlich im Gebälk, weil die Hengste aus Baden-Württemberg vollends den teutonischen Hammer auspacken. Hut ab, der Song könnte glatte von ACCEPT stammen.
STALLION – Speerspitze im deutschen Heavy Metal
Während jetzt die meisten Alben mit Lückenfüllern aufwarten (ich sage nur Song 5 und 6 …), schmieden die seit 2013 aktiven Kerle ohne Unterlass weiterhin mitreißende Stücke. An gewissen Stellen darf auch mit dezenten Keyboards für angenehme Farbtupfer gesorgt werden („Waiting For A Sign“). Doch ihr braucht keine Bedenken zu haben, dass STALLION jetzt endgültig im Rock versacken. Denn nach der ruhigen Einleitung im Titeltrack wird wieder das Tempo angezogen. Hier begeistern erneut die Gangshouts, einem schön gedrosselten Rhythmus und einprägsamen Hooklines.
Für ein politisches Ausrufezeichen sorgt das ultrakurze und gerade mal 17 Sekunden dauernde „Kill Fascists“ (Heavy Metal Grindcore?). Auf jeden Fall ein deutliches Statement, das ich bis jetzt nicht oft im Heavy Metal gehört habe. Im Grunde bietet auch der Rest weiterhin erstklassige Unterhaltung. Egal ob es die viehische Geilerei „Step Aside“ mit den treibenden Gitarren ist, oder der Überknaller „Awaken The Night“ am Ende.
Autorenbewertung
Vorteile
+ authentisch
+ jeder Song ein Treffer
Nachteile
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