STAND ATLANTIC – Zum Weglaufen?
STAND ATLANTIC – „F.E.A.R.“
Veröffentlichungsdatum: 06. Mai 2022
Länge: 38:09
Label: Hopeless Records
Genre: Pop-Punk
Zwei Jahre nach Veröffentlichung ihres Albums „Pink Elephant“ meldet sich die australische Pop-Punk Band STAND ATLANTIC mit neuem Material zurück! „F.E.A.R.“ heißt das nunmehr dritte Album der Gruppe aus New South Wales und ist unter anderem das Resultat der strikten Corona Beschränkungen, die es nahezu unmöglich machten Konzerte zu spielen. STAND ATLANTIC haben sich dementsprechend ins Studio zurückgezogen und liefern nun 14 neuen Songs mitsamt einigen spannenden Features ab. Der abgekürzte Titel steht übrigens für „Fuck Everything and Run“ – nachdem die bereits veröffentlichten Singles der Platte allerdings sehr vielversprechend waren bleibt zu hoffen, dass der Rest des Albums nicht zum Weglaufen ist.
DEM UNTERGANG GEWEIHT…
… war wohl die mentale Gesundheit vieler während der Pandemie. Dem ist auch Sängerin Bon Fraser nicht entgangen und das spiegelt sich in den Lyrics des mitreißenden Eröffnungsstücks „doomsday“ sowie dem Rest des Albums wider. Mitreißend ist eine passende Beschreibung für die Musik von STAND ATLANTIC, denn auch der nächste Song gibt musikalisch Vollgas. „pity party“ wurde vor knapp 3 Monaten veröffentlicht und featured die Elektro-Pop Sängerin ROYAL & THE SERPENT. Nicht nur in „pity party“, sondern über das gesamte Album hinweg machen sich Pop- und Elektro Einflüsse in Form verschiedenster Effekte bemerkbar. Störend wirkt das keinesfalls, im Gegenteil, die musikalischen Experimente sind stimmig platziert.
Außerdem bieten Songs wie „van gogh“ den Punkelementen genügend Spielraum. Die Mischung macht’s – das beweist übrigens auch „dumb“ ganz wunderbar. Obendrein kommt der Song noch mit einem Feature von TOM THE MAIL MAN daher, was besagte Mischung mit etwas Emo-Rap abrundet. Energiegeladen geht es weiter mit den bereits veröffentlichten Songs „hair out“, „deathwish“ und „switchblade“. „deathwish“ liefert mit einem Feature von NOTHING, NOWHERE. eine explosive Kombination aus Pop-Punk und Emo-Rap. Wer an einer Auto-Tune Aversion leidet, wird an dem Song allerdings weniger Freude haben. Insgesamt aber laden die drei Songs regelrecht dazu ein die Boxen ordentlich aufzudrehen und die Nachbarn an dem musikalischen Spektakel teilhaben zu lassen.
SORRY, NACHBARN.
Tatsächlich lädt „F.E.A.R.“ generell dazu ein, (sehr) laut gehört zu werden. Auch Songs die im ersten Moment ruhig wirken, wie „nails from the back“ drehen ordentlich auf und klingen abwechslungsreich. Emotional wird es mit „bloodclot“, eine mitreißende Ballade im Pop-Punk Stil, die in typischer STAND ATLANTIC-Manier vor Energie strotzt.
Mit „don’t talk to me“ nimmt das Album wieder mehr Geschwindigkeit auf, spielt mit einem poppigen Refrain und Synth-Elementen. Ähnlich wie in „deathwish“ und anderen Songs könnten diese elektronischen Spielereien manchen Hörern sauer aufstoßen.
„x o“ ist ein kleines Überraschungspaket und definitiv ein Anspieltipp, aber auch hier sind die elektronischen Elemente recht dominant. Die musikalischen Überraschungen setzen sich mit „cabin fever (feat. my literal mum)“. STAND ATLANTIC kombinieren hier Rap-Elemente mit deutlich aggressiveren Vocals und Screams. Langweilig wird es mit „F.E.A.R.“ also definitiv nicht. Das beweist auch der letzte „richtige“ Song des Albums, „molotov [OK]“. Der Song wurde bereits vor circa 5 Monaten veröffentlicht und verzichtet auf Synth-Einflüsse, stattdessen stehen hier die Gitarren im Vordergrund. Moshpit-Potenzial ist hier garantiert!
„i wonder what kind of garlic bread they eat at MENSA“ ist quasi das Outro des Albums und kein richtiger Song. Knoblauchbrot wird mit keiner Silbe erwähnt, aber Hunger darauf habe ich jetzt trotzdem.
FAZIT
Mit „F.E.A.R.“ knüpfen STAND ATLANTIC an ihre Vorgängeralben an und legen sogar noch eine Schippe drauf! Zum Weglaufen ist „F.E.A.R.“ also keinesfalls. Vielmehr ist es eine Platte, die vor Energie und Live-Potanzial strotzt – und am besten laut gehört wird. Für einige mögen die Einflüsse von Pop, Elektro, und Emo etwas viel und eventuell abschreckend sein. Wer aber offen ist für frischen Wind im Genre, der wird mit STAND ATLANTIC viel Freude haben!
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Autorenbewertung
Vorteile
+ Konsequent energiegeladen und mitreißend
+ Die Vielzahl an musikalischen Einflüssen machen die Platte umso spannender
Nachteile
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