STARCHILD – Galaktische Dystopien
Ein starker Klassiker
STARCHILD – „Killerrobots“
Veröffentlichungsdatum: 18.01.2019
Länge: 44:04
Label: Self-Release
Genre: Power Metal
Sandro Giampietro ist ein Vollblutmusiker. Kein reiner Metaller, das nimmt der Musiker aus Bremen auch nicht für sich in Anspruch – doch einer, der an der Gitarre, am Mikrofon, im Studio und auf der Bühne 100% Profi ist und einfach ganz genau weiß, was er tut.
STARCHILD ist das 2012 gegründete Baby von Giampietro, der unter anderem als Gitarrist von Helge Schneider bekannt wurde. 2014 brachte die Band ein erstes Album heraus und konnte noch im gleichen Sommer auf dem Wacken Open Air spielen sowie auf Tour mit EDGUY gehen. Auf dem Debütalbum befindet sich auch ein Duett mit Ausnahmestimme Michael Kiske. Alle Einnahmen, die mit diesem Song namens „Black And White Forever“ generiert wurden oder werden, gehen an die Krebshilfe.
Überraschungen in Form von Gitarrensoli
Nun geht es also weiter mit dem Projekt STARCHILD und seinen großen Namen. Das zweite Album trägt den Titel „Killerrobots“ und verrät schon damit zu großen Teilen, worum es geht: Eine dunkle aber energetische Dystopie, in der Killerroboter die Macht an sich gerissen haben und die Menschheit um ihr Überleben kämpfen muss. Gleich vorweg: Viele Überraschungen bietet das Power Metal-Album nicht. Außer vielleicht dem ein oder anderen Gitarrensolo. Denn die Soli wechseln von clean, hoch und schreddernd zu tief, verzerrt und klagend in einem Bruchteil von Sekunden.
Es ist ein Album auf hohem Niveau, das sich elegant an anderen deutschen Powermetal-Szenegrößen wie HELLOWEEN oder eben EDGUY orientiert. STARCHILD spielen treibende Rhythmen und erzählen dazu abenteuerliche Geschichten, gesungen von professionell trainierten Stimmen. Auch wenn die Songs harmonisch-melodisch sind, kehrt Dank des Beats nie eine richtige Ruhe rein. Wer gut zuhört, wird vor allem beim Titelsong „Killerrobots“ genaue Bilder im Kopf haben. So als würde ein Science Fiction-Film vor dem inneren Auge ablaufen. Der Musik wird außerdem ein Hauch IRON MAIDEN nachgesagt, was ich bestätigen kann. Den ein oder anderen Scream lässt sich Giampietro, der bei diesem Projekt selbst am Mikrofon steht, nicht nehmen. Im Line-Up befinden sich außerdem Kai Stringer, Benedikt Zimniak und Alexander Landenburg – alles gestandene Musiker mit viel Erfahrung an ihren jeweiligen Instrumenten. Wären diese Instrument nicht so schnell und laut unterwegs, hätten viele Songs übrigens einen melancholischen Balladencharakter. Das hört man zum Beispiel bei „Spine“. Vor allem aber die akustischen Stücke am Ende der Platte machen klar: Sandros Songs transportieren nicht nur Zerstörung, sondern auch all die Gefühle, die durch diese Zerstörung ausgelöst werden.
Catchy Opener
Mein persönlicher Favorit des Albums ist tatsächlich der Opener „Ghostbridge“, den es am Ende auch nochmal als gefühlvolle Akustikversion gibt. Es muss sowohl an dieser ruhigeren Nummer liegen, die einem irgendwie nach einem ganzen Album Vollpower sowie an der eingängigen Hook fehlt. Doch der Song bleibt hängen. Der Rest ist durchweg stark gespielt und geschrieben, nur eben etwas eintönig auf Dauer.
Die Inhalte von „Killerrobots“ sind ein Spiegelbild unserer Zeit, nur auf das nächste Level gehoben: Persönlich bin ich von der technischen Entwicklung fasziniert. Doch wer weiß, wozu sich die K.I. in den kommenden Jahren entwickelt. Uns angreifende Roboter sind eben eine klassische, in naher Zukunft mögliche Vorstellung unserer Gesellschaft.
Dies ist ein Gastautorenartikel von: Karla the Fox
Autorenbewertung
Vorteile
+ Ein Thema, das zum Denken anregt
+ Tolles Songwriting
Nachteile
- Zu starker 'Projektcharakter'
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2 Kommentare
„Es ist ein Album auf hohem Niveau, das sich elegant an anderen deutschen Powermetal-Szenegrößen wie HALLOWEEN oder eben EDGUY orientiert.“
Helloween schreiben sich aber immer noch mit E 😉
Danke dir! Ist korrigiert… Wir waren wohl noch zu sehr vom Fest beeinflusst 😀