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SUICIDE FOREST – Mir geht es ja so schlecht!

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SUICIDE FOREST – Descend Into Despair
Veröffentlichungsdatum: 07.07.2017
Dauer: 48:05 Min.
Label: Folkvangr Records
Stil: DSBM

Hurra! Ich habe wieder in die Scheiße gegriffen! Wenn ich gewusst hätte, was mich bei der „neuen“ CD von SUICIDE FOREST erwartet, dann würde dieses Stück Rohstoffverschwendung noch heute ungespielt in irgendeinem Bunker verschimmeln. SUICIDE FOREST haben nämlich 2016 beschlossen, sich ins Leben (haha!) zu rufen und werkeln seitdem fleißig an neuen Foltermethoden, die sie dann unter der Menschheit verteilen können. Bei „Descend Into Despair“ handelt es sich eigentlich um eine Compilation aus den ersten beiden EPs, die bis jetzt an mir vorbei gegangen sind.

Auch live verfügbar: SUICIDE FOREST

Erweckt das Intro noch durch seine schummrigen Effekte mein Interesse, so ändert sich dies schlagartig mit dem Beginn von „The Embrace Of Solitude“. Statt hochkarätiger Trauerstunde lässt das Stück den Hörer eher durch seine mittelmäßige Tonqualität und den Dienst von Angelo Sasso leiden. Allein die ersten Töne auf der Gitarre klingen wie von XASTHUR geklaut. Dazu rumpelt und humpelt der Drumcomputer wie ein Pirat nach seiner Amputation beider Beine mit hölzerner Akustik. Lediglich die Gesangsleistung ist passabel, aber wenn Alleinkämpfer Kruger anfängt zu jaulen, wird es nur peinlich.

Der Zug ist für SUICIDE FOREST abgefahren

Alles an dieser Scheibe klingt dermaßen nach 2007. Da tauchen, wie erwartet, Klavier und Keyboards als altbekanntes Stilmittel natürlich irgendwann auf („This Silence“), aber verkommen zu langweiligem Beiwerk, das mit der Belegung von nur 1 (EINS) Taste abgespeist wird. Am schlimmsten sind dabei die abrupten Taktwechsel, die nahezu ohne Übergänge lieblos aneinander geklatscht werden. Das raubt jegliche Agilität.

„Not For A Lack Of Trying…“ hingegen lässt zwischen dem unnötigen Geklöppel dann doch kurz aufhorchen. Wenigstens kommt hier ein wenig Stimmung zwischen den Songs auf, obgleich das Stück nicht herausragend ist. „Woods Of Indifference“ stapft dafür im typsich langsamen DSBM-Tempo. Doch die „Snare“ matscht kraft- und ziellos umher und die Gitarren bieten alles andere als fesselnden Stoff. Und selbstverständlich ändert sich auch in den letzten beiden Songs nichts daran. Die Einsätze von Doublebass und Keyboards sollen wohl „spooky“ und „eerie“sein, aber ihr könnt euch ja denken, wie das Resultat klingt.

Zusammenfassung

Irgendwie sind nahezu 80% der Ein-Mann-Projekte im Depressive Black Metal dazu verdammt, nur uninspirierten Mist in die Welt zu pusten. Es ist ja löblich, wenn man als Einfluss die großartigen THY LIGHT und MAKE A CHANGE…KILL YOURSELF nennt, aber so ein Level an Schmerz und Verzweiflung wird auf „Descend Into Despair“ keinesfalls erreicht. Vielleicht sollte die „Band“ sich Verstärkung an den Instrumenten suchen.

HIER auf eigene Gefahr der Ödnis lauschen.

Bild mit freundlicher Genehmigung von Jeff May

Autorenbewertung

2
Alles was relevant ist, wurde oben gesagt. Hierbei handelt es sich um Musik, die nur sehr wenige mögen werden. Erst recht, wenn sie so miserabel umgesetzt wurde.
ø 0 / 5 bei 0 Benutzerbewertungen
2 / 10 Punkten

Vorteile

+ zwischendurch gibt es Klavierstücke, die ganz okay sind

Nachteile

- schlechte Produktion
- nervtötender Drum-PC
- keine herausragenden Ideen

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