TANTRUM rauschen über altbekannte Pfade
TANTRUM – „NO PLACE FOR THE DAMNED“
Veröffentlichungsdatum: 30. August 2024
Label: Eigenveröffentlichung
Länge: 57:13
Genre: New Wave of British Heavy Metal / New Wave of Traditional Heavy Metal
Der Name TANTRUM kann viele Assoziationen aufrufen. Viele denken sicherlich an das gleichnamige Getränk aus der Serie HOW I MET YOUR MOTHER, und auch in den Sphären der Musik taucht der Name oft auf. Es geht hier allerdings weder um die Post Hardcore Band aus Montpellier, noch um die japanische Hardcore Punk Band, und auch nicht um die Thrash Metal Band aus Sri Lanka. Es geht um TANTRUM aus Glasgow, um Mark Riches (Schlagzeug), Chris Horne (Bass), Micah Snow (Gitarre), Baz Fitzsimmons (Gitarre), und Mark Reid (Gesang). Nach „Melt It Down“ (2018) und „Another Life“ (2023) veröffentlicht die schottische Band mit „No Place For The Damned“.
Dreifaltigkeit und Zerstörung
Schon auf ihren vorigen Releases haben TANTRUM gerne lyrische Themen eingebaut, die sich über mehrere Lieder erstrecken. Im Falle des vorliegenden Albums ist das die Trinity Trilogie, die in den Stücken „Manifest Destiny“, „Hellbound Planet“ und „Traveller“ erzählt wird. Um dieses Narrativ herum handeln acht weitere Stücke von düsteren Zeiten, sowohl im Kleinen als auch im ganz Großen. Es geht um depressive Episoden und Suizidalität, um die Zerstörung unseres Heimatplaneten, um Gewalt, Krieg und Zerstörung. Wahrlich sind das keine Gute-Nacht-Geschichten, die uns TANTRUM hier präsentieren. Stattdessen zeigt das Quintett nüchtern und kompromisslos auf viele Dinge, die auf unserem Planeten und in der menschlichen Gesellschaft schief läuft.
Tradition und Nostalgie
Auf musikalischer Ebene bewegen sich TANTRUM in den Gefilden des Heavy Metal mit gewissen Ausflügen in Richtung Power Metal. Eine genauere Eingrenzung führt in Regionen wie New Wave of British Heavy Metal oder New Wave of Traditional Heavy Metal. Wer also musikalisch vor allem den britischen Sound der 1970er und 80er liebt, wird hier sicherlich frohlocken, den VoKuHiLa bürsten und die Jeansweste mit den IRON MAIDEN– und JUDAS PRIEST-Patches aus der Kammer holen (oder natürlich mich für diese hart vereinfachte Stereotypisierung rügen).
Das soll heißen „No Place For The Damned“ bereitet auf weiten Strecken wirklich viel Freude, und lädt zum Headbanging und zum Feiern einer unsterblichen Musikkultur ein. Allerdings bleibt in der Nachlese wenig hängen. Mit „Manifest Destiny“, „The Darkest of Times“ und „The Judge“ hat „No Place For The Damned“ wahrlich einige Highlights vorzuweisen. Originalität oder Alleinstellungsmerkmale sucht man jedoch vergeblich. So ist das dritte Album von TANTRUM für lange Strecken im Fortbewegungsmittel der Wahl sicherlich eine gute Hintergrundbeschallung, und taugt auch garantiert prima als musikalische Untermalung für einen Abend in der Bar. Abgesehen davon klingt „No Place For The Damned“ nach einem generischen Heavy Metal Album, einem lauwarmen Aufguss von unzähligen Releases der letzten 50 Jahre.
Das Promomaterial wurde uns mit freundlicher Unterstützung von Metal Devastation Radio zur Verfügung gestellt.
Autorenbewertung
Vorteile
+ sehr unterhaltsam
Nachteile
- insgesamt sehr nichtssagend
- kein Wiedererkennungswert
Du liest diesen Beitrag, weil unsere Autoren lieben, was sie tun - wenn du ihre Arbeit liebst, kannst du uns, wie andere schon, unterstützen. Wie? Mit einem kleinen monatlichen Beitrag über Patreon
Keine Kommentare