THE DIVIDED LINE – Besänftigung und Härte in Harmonie
The Divided Line – „Paramnesia“
Veröffentlichungsdatum: 23.02.2018
Länge: 27:28 Min.
Label: Self-released
Genre: Hard Rock/Soft Grunge
Was haben Platon, die Stadt Toronto und Grunge gemeinsam?
Wer sich jetzt einen Luftgitarre spielenden antiken Philosophen vorstellt, liegt knapp daneben. Stattdessen war das Liniengleichnis Platons, in dem die sinnlich wahrnehmbare Welt vom rein geistigen Gedankengut getrennt wird, Inspiration für den Bandnamen der kanadischen Rockband THE DIVIDED LINE.
Die neue Platte „Paramnesia“ enthält teils meditative Klänge, ebenso wie progressive Elemente. Doch auch melodiöse, sogar radiotaugliche Passagen erhalten ihren Platz.
So ganz dem Mainstream beugen will sich das Viergestirn jedoch nicht. Der Kern des Stils entstammt den alternativen Pfaden der Neunziger und bewegt sich irgendwo zwischen Alternative Rock (VERTICAL HORIZON) und Grunge (SOUNDGARDEN). Die Truppe erinnert an ein schlammigeres PUDDLE OF MUDD oder an die dunkleren Stücke von INCUBUS, während Greg Caves Vocals sich stimmlich an die von Jacoby Shaddix annähern.
Düster, zäh und eine Mischung, die in jede Situation passt. Leider verschwimmt der Radiosound der EP viel zu schnell zum bloßen Hintergrundgeräusch. Wo bleibt der Überraschungseffekt? „Paramnesia“ bleibt insgesamt also eher eine Scheibe zum Nebenbeihören als zum richtig tief darin versinken. So sehr ich es auch versuche, richtige emotionale Mitgerissenheit will sich einfach nicht einstellen.
Autorenbewertung
Vorteile
+ geschmeidige Übergänge
+ gute Produktion
Nachteile
- Titel bleiben einfach nicht hängen
Du liest diesen Beitrag, weil unsere Autoren lieben, was sie tun - wenn du ihre Arbeit liebst, kannst du uns, wie andere schon, unterstützen. Wie? Mit einem kleinen monatlichen Beitrag über Patreon
Keine Kommentare