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THE RUN UP – Good Friends, Bad Luck

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THE RUN UP – „Good Friends, Bad Luck“

Veröffentlichungsdatum: 28.09.2018
Länge: 14 Min.
Label: Uncle M Music / Real Ghost Records
Genre: Punk-Rock/Melodic Punk

Kennt ihr die Melodic-Punk Band THE RUN UP aus dem fernen Bristol?

Wenn nicht, solltet ihr sie jetzt besser kennenlernen.

Die neue Fünf-Track-EP der Jungs aus England trägt den Namen „Good Friends, Bad Luck“ und ihre erste Single „The Upside Of Being Down“ lässt auf sehr hohe Qualität hoffen.

Direkt der Opener, welcher mit „Good Friends, Bad Luck“ ebenfalls der Titeltrack ist, überrascht sehr. Dieser Song ist nämlich eine Art Intro zu ihrer bereits genannten Singleauskopplung. Die fünf Jungs lassen den Hörer hier direkt wissen, dass man eher traurige und schlechte Zeiten auch mit fröhlichen und sehr hellen Melodien unterlegen kann. So startet das Intro melodisch und eingängig mit einem Konvolut aller Instrumente und im ersten „richtigen“ Song setzt dann auch der Sänger, Larry, ein. Die Vocals des Frontmanns unterstreichen dabei die Instrumentierung noch einmal sehr fett und kreieren durch rausgerufene Lyrics und ein durchgehend fröhliches Gitarrenspiel, eine musikgewordene Freude.

Beim ersten Durchhören bleibe ich sogar direkt an einem Song hängen, „Chasing Ghosts“ packt mich und lässt mich einfach nicht mehr los. Ich verspüre immer wieder den Anflug von Gänsehaut, sobald eben dieser läuft. Der Song erinnert mich stark an die Zeit, in der ich Punk entdeckt habe. Damals liefen Bands wie RISE AGAINST und ZSK rauf und runter – und dieser Song wirkt wie aus dieser Zeit gegriffen, mit seinen temporeichen Gitarren und dem perfekt passenden Gesang.
„Chasing Ghosts“ hebt sich auch durch seinen hervorragenden Refrain ab, welcher nach dem zweiten Durchlauf in einer Bridge mündet. Diese lässt mich einfach nur sprachlos zurück, schon das erste Mal als ich sie hörte. Die Instrumente werden reduziert und Larrys hervorragende Stimme damit unterstrichen. Das ist nicht nur emotional, sondern auch musikalisch fantastisch, da es sehr lang im Kopf hängenbleibt.

Leider fällt dadurch der Song „Captain“ etwas in den Hintergrund – was keineswegs schlimm ist, da er allein von seiner Qualität sehr zum Gesamtkonstrukt passt. Er hebt sich nur nicht genug ab, um mit den anderen mithalten zu können. Abgeschlossen wird die EP dann nach knapp 14 Minuten mit „Keep Going“, welcher mich zwar zufrieden, aber auch etwas unruhig zurücklässt. Ich fühle mich von der Länge der EP dann doch etwas überrumpelt.

Keep Going“ hört sich sehr nach einem letzten Song an und hat eine leichte Farewell-Stimmung: Es ist ein Lied, welches man hört, wenn man in einem Zug sitzt und ein letztes Mal auf den Ort blickt, aus dem man gerade herausfährt.

Ein Fazit zu ziehen, fällt mir nun recht leicht.

THE RUN UP schaffen es, mich mit 4 Songs und einem Intro zu überzeugen und ich möchte am liebsten direkt noch mehr hören. Die Texte sind wundervoll geschrieben, die Instrumente passen hervorragend zu der Stimme und eben diese setzt der Scheibe durch ihre Emotionskeule eine Kirsche auf das Häubchen. Alles zusammen ergibt ein sehr melodisches Punk-Konstrukt, welches man heute in dieser Form doch etwas länger suchen muss.

Meine einzige Kritik ist, dass man nach dem Hören einfach Lust auf mehr hat. Die EP ist nämlich mit vier Songs (plus Intro) etwas kurz geraten!

 


Dies ist ein Gastbeitrag von: Dave M.

Autorenbewertung

7
The Run Up mögen noch recht klein sein, brauchen sich deswegen aber definitiv nicht vor ihren offensichtlichen Vorbildern wie HOT WATER MUSIC oder THE FLATLINERS zu verstecken.
ø 0 / 5 bei 0 Benutzerbewertungen
7 / 10 Punkten

Vorteile

+ musikalisch schon ganz groß
+ Instrumente und Stimme sind sehr gut aufeinander abgestimmt
+ man bekommt sofort gute Laune
+ es macht Lust auf mehr

Nachteile

- etwas kurz geraten

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