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THE UNGUIDED – Papa Schatten

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The Unguided – „Father Shadow“

Veröffentlichungsdatum: 09.10.2020
Länge: 59:25 Min.
Label: Napalm Records
Genre: Melo-Death

Kennt ihr das? Man freut sich wochen- oder auch monatelang auf ein neues Album und wenn es dann draußen ist, scheint man unter einem Stein zu leben und verpasst es. Gut, das sind in meinem Fall jetzt zwar „nur“ ein paar Tage, aber ich frage mich trotzdem wie das nun wieder passieren konnte?! Es dreht sich um „Father Shadow“, dem frischen Langspieler der Schweden von THE UNGUIDED. Möglicherweise liegt es daran, dass ich mich ja sonst in anderen, musikalischen Gefilden herumtreibe. Aber der (Modern) Melo-Death ist so eine Sache, um die ich eigentlich keinen Bogen machen kann. Besonders nicht bei dieser Kombo. Egal, entschuldigt bitte meine dezente Verspätung, umso interessierter bin ich jetzt am Album. 

FREUNDSCHAFT OHNE SCHATTEN

Drei Jahre liegt das erste Werk mit der neuen Stimme von Jonathan „And The Battle Royale“ nun schon zurück und ich höre es immernoch sehr gern. Ich war auch damals schon recht begeistert von der Entwicklung und bin sehr gespannt, ob das noch einmal gesteigert werden kann. Bereits vor einem Jahr haben die Schweden mit der „Royalgatory“ EP nachgelegt und 2 Songs abgeliefert, die mindestens genauso überzeugend waren. Dieses Jahr folgte dann mit „Crown Prince Syndrome“ der erste Vorbote zum neuen Album, inklusive Musikvideo mit Cameo-Auftritten von Roland (ehem. Gesang) und Henric (Bass). Letzterer hat in dieser Zeit nämlich leider auch die Band verlassen. Allerdings finde ich es wirklich schön, welch freundschaftliches Band die Mitglieder verbindet, denn genau das sieht man besonders gut in besagtem Video: 

THE VOICES OF SWEDEN

Eine Band, die untereinander so gut harmoniert, auch mit ehemaligen Mitgliedern, arbeitet natürlich auf einem Niveau, das man am Sound und dem Songwriting hören kann. Das wurde bis zum Relaese von „Father Shadow“ noch mit 2 weiteren Songs demonstriert. „Never Yield“ und „Stand Alone Complex“ bekamen Lyric-Videos spendiert und dienten als weitere Appetithappen. Und Appetit haben beide Singles durchaus gemacht! Wie schlagen sich also die verbleibenden Tracks? 

Zunächst einmal muss ich absolut lobend erwähnen, dass das Album eine Spielzeit von knapp einer Stunde hat. Sowas findet man irgendwie nicht mehr so häufig. Ein anderes Album, das ich momentan sehr gern höre, schafft es mit mehr Songs auf wesentlich weniger Zeit. Aber das nur mal am Rande. Musiklisch gibt es genau das, was ich an THE UNGUIDED und dem Genre als solches so schätze: Feinste Ohrwurm-Melodien, gepaart mit technisch ausgereifter Spielweise, gewürzt mit Synthiesounds, die meine irgendwo vergrabene Electro-Seele vor Freude jauchzen lassen. Und wieder ist es ein ruhiger Song, der mich am meisten begeistert. „Where Love Comes To Die“ ist mein persönliches Highlight des Albums! Hier wird noch einmal deutlich, welche Qualitäten Jonathan am Mikro hat. Auch kann ich hier von einer weiteren Steigerung seiner Leistung sprechen. Gerade der Wechsel mit Richard steht der Band vorzüglich zu Gesicht und lässt für mich persönlich endgütltig keinen Grund mehr, den „alten Zeiten“ nachzutrauern. 

Als weiteres Schmankerl möchte ich noch „Breach“ erwähnen, welches eine herrlich verspielte Melodie hat und damit wirklich im Ohr kleben bleibt. Auch wenn ich zugeben muss, dass mir auf dem Vorgänger ein paar Songs mehr hängen geblieben sind, so wirkt „Father Shadow“ perfekt ausbalanciert und ausgereift. Besonders das Mastering ist über jeden Zweifel erhaben. Abgerundet wird das Album von den beiden Songs der oben genannten EP, und als besonderen Leckerbissen und Hommage an frühe Tage gibt es noch 3 Coversongs (kann man das in dem Fall eigentlich so nennen?) der Vorgängerband SONIC SYNDICATE, von denen „Denied“ für mich die Kirsche auf der Sahne darstellt. Die Nummer war mein Liebling seinerzeit. Geändert hat man an den Songs quasi nichts, sie wurden nur eben an THE UNGUIDED angepasst. Kann ich mich sehr gut mit anfreunden. Tack! 

Eine Sache noch zum Schluss: Was ich abseits der Musik auch bei allen Veröffentlichungen der Band klasse finde, sind die Artworks. Jedes für sich ist ein kleines Kunstwerk. Auch dieses ist wieder ein Augenschmeichler! 

www.the-unguided.com

Autorenbewertung

8
"Father Shadow" kann auf ganzer Linie überzeugen und ist für Genre-Fans definitiv ein Pflichtkauf! Auch wenn mir persönlich der Vorgänger etwas besser gefallen hat, so besticht das Album durch seine Produktion, seine gesangliche Entwicklung und die netten Bonustracks.
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8 / 10 Punkten

Vorteile

+ top Produktion
+ gesangliche Steigerung
+ toller Fanservice bei den Bonustracks

Nachteile

- nicht ganz so starke Ohrwürmer wie beim Vorgänger

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