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THEM MOOSE RUSH – Kontrastreicher Hörgenuss
THEM MOOSE RUSH – „Don’t Pick Your Noise“
Veröffentlichungsdatum: 09.03.2018
Dauer: 44:26 Min.
Label: TMR Records
Genre: Progressive Rock
Während sich meine bisherigen Rock- und Metal-Erfahrungen aus dem osteuropäischen Raum meist auf relativ stumpfen Hardcore beschränkten, freut es mich, dass mir die raue Seite unseres Kontinents nun ein Album mit viel Potential auf den Schirm bringt. Also: Bikini an und ab in das Fortbewegungsmittel deiner Wahl! Denn es geht nicht etwa in den kalten Teil des Ostens, sondern ins warme und malerische Städtchen Bjelovar im Norden Kroatiens. Diese Stadt ist nicht nur bei Urlaubern beliebt. Stattdessen will sie auch mit dem Progressive-Rock-Trio MOOSE THEM RUSH an die Genrespitze stürmen. Nachdem 2013 bereits ihre Debut-Platte erschienen ist, soll im April der zweite Longplayer „Don’t Pick Your Noise“ an die großartigen Ansätze des Erstlings anknüpfen.
Zwischen den Elementen
Über die gesamte Spieldauer des Albums kreiert das Trio einen einzigartigen Stil. Der wechselt immer wieder zwischen extrem langsamen, melodiösen und gitarrendominierten Abschnitten zu schnelleren, oftmals thrashig anmutenden Teilen. Als Kirsche auf der Torte serviert THEM MOOSE RUSH allerdings einen Sänger, der in perfekter Verbindung zu den teilweise recht verzwackten Instrumentals steht. Die an Jack White, den Sänger von THE WHITE STRIPES erinnernde Stimmfarbe von Nikola Runjavec säuselt dabei gekonnt ruhige Töne über groovige, basslastige Parts oder schreit dir unglaubliche Höhen über aufjaulende Gitarren entgegen. Der Song, welche diese beiden Elemente am besten verdeutlicht, ist „Dumadu Honey„.
Das ist jedoch noch nicht alles. Es wäre kein wirklich progressives Album ohne diese kleinen Spielereien und genreübergreifenden Einflüsse, die den Progressive Rock so vielfältig machen. Gekonnt legen die drei Kroaten leichte Effekte über die Stimme ihres Sängers, ohne seine herausragenden Fähigkeiten einer zu starken Veränderung zu unterwerfen. Ebenfalls bleibt das Verhältnis zwischen handgemachten und synthetischen Klängen stets auf einem angenehmen Level. Das kommt daher, weil die künstlichen Klänge nie in stumpfe, bienenschwarmartige Background-Basslines ausarten, sondern als dezente und kurzweilige Highlights gesetzt werden.
Einziges Haar in der ansonsten auf den Punkt zubereiteten progressiven Suppe ist die oft wiederkehrende Songstruktur. Die fällt besonders bei mehrmaligem Hören auf. So kommt es, dass Songs meist mit schnellem Tempo beginnen, bevor genau das stark verringert wird und zum Ende erneut anschwillt. Passagen mittleren Tempos treten verhältnismäßig sehr selten auf.
Hier gehts zu THEM MOOSE RUSH auf Facebook und auf Bandcamp.
Autorenbewertung
Vorteile
+ technisch anspruchvolle Instrumentierung
Nachteile
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