Titten raus, es ist… Summer Breeze 2016
Ich besuche das Summer Breeze noch nicht sehr lange – erst seit 2014 – und dennoch ist es in diesen wenigen Jahren zu einem meiner liebsten Festivals geworden. Zumindest aus der Perspektive eines Besuchers. Dass sich der Fokus dann doch etwas ändert, wenn man dort arbeitet, habe ich in diesem Jahr gemerkt. Bis kurz vor knapp war es fraglich, ob ich hinfahre oder nicht. Aber scheiß drauf, Breeze ist nur einmal im Jahr …
Mittwoch, 17.08.2016
Warum ist die gesamte deutsche Autobahnlandschaft eigentlich grade eine einzige Baustelle? Dank A9 und zahlreicher Staus, Umleitungen, Sperrungen, Verzögerungen und Wartezeiten verpasse ich bereits MANTAR, was mich ziemlich wurmt. Na prima.
Aufgrund dessen ist die erste Band, die ich an diesem Mittwoch sehe, NOVELISTS aus Frankreich. Leider sind die Jungspunde weit weniger progressiv, als es im Vorfeld angekündigt wurde. Zwar wird hier eine agile Bühnenshow gezeigt, allerdings erscheint mir diese so, als wäre sie mit der Show jeder anderen Band im Core Sektor austauschbar. Warum macht man 2016 noch solche Musik?
Wenig später spielen DOWNFALL OF GAIA, die mich erst zum Ende ihres Sets wirklich fesseln können. Drummer Mike Kadnar, der auch bei BLACK TABLE spielt, ist ein absolutes Monster und prügelt und bangt sich durch das gesamte Set. Der Sound ist anfangs eher lasch und hindert den Aufbau der Stimmung, um den sich die Jungs hier bemühen. Dennoch haben sich viele Fans vor der Camel Stage eingefunden, die den Post Black Metal der vier Jungs feiern.
Danach heißt es: „Eskalation! Dekonstruktion!“ Als letzte Band des Tages sehe ich FÄULNIS. Und von der ersten bis zur letzten Sekunde zieht mich Seuche in seinen Bann. Jeder Song schafft Atmosphäre und gräbt sich tief unter die Haut, unterstützt von der (für August unfassbaren) Kälte, die sich mittlerweile über das gesamte Gelände gelegt hat. „Metropolis” stimmt bereits auf das kommende Album ein, bevor „Weiße Wände” das viel zu knapp bemessene Set beendet. Mein erstes Highlight dieses Festivals.
Die kommende Nacht ist eisig! Und dabei bin ich sonst keine Lusche, was das Wetter angeht. Nach Wacken dachte ich eigentlich, alles gesehen zu haben, doch so etwas habe ich diesen Sommer noch nicht erlebt! Selbst mehrere Schichten Kleidung plus Schlafsack plus Decke plus Pennen im Auto schaffen es nicht, die Nacht noch irgendwie gemütlich zu gestalten. Doch es kommt noch schlimmer…
Donnerstag, 18.08.
Zuweilen ist das Leben nicht fair: manche Bands verpasst man, andere muss man ungewollt ertragen. Nach einer beschissenen Nacht wird der Morgen nicht sehr viel besser, denn: es hat auch ungeahnte Schattenseiten, dass ich in der direkten akustischen Einflugschneise der Hauptbühnen zelte. So versauen mir TOXPACK mein Frühstück. Ich kann mit solcherlei Musik aus einer Vielzahl von Gründen einfach absolut nichts anfangen. Doch diese aufzuführen würde nochmal einen ganz eigenen Artikel ausmachen. Ich hoffe, dass der Tag trotzdem noch gut werden kann…
Es ist schon eine Weile her, seitdem ich die San Diego Death Grinder von CATTLE DECAPITATION das letzte Mal gesehen habe. Demnach freue ich mich besonders auf den Auftritt der Band, die heute zu meiner Überraschung mit einem zusätzlichen Liveklampfer (Belisario Dimuzio) auftrumpfen. Somit werden die ohnehin brutalen Songs, die ausschließlich von den letzten beiden Alben „Monolith of Inhumanity” und „The Anthropocene Extinction” stammen, noch härter aufgefahren. Allerdings ist der Sound so unoptimal, dass man manchmal erst nach Minuten merkt, welcher Song einem da eigentlich gerade um die Ohren ballert. Trotzdem bieten die Mannen um das nicht zu bremsende Frontschwein Travis Ryan die vermutlich energiegeladenste Show, die ich abseits der Camel Stage sehen kann.
WOLFHEART schaue ich mir danach eigentlich nur an, weil ich „Routa Pt. 2” so geil finde. Nach dem Song habe ich streng genommen aber auch bereits alles gesehen. Wer BLACK SUN AEON, BEFORE THE DAWN und die anderen Projekte von Toumas Saukkonen kennt, kannte und mochte ist auch hier richtig. Typisch finnisch, d.h.: melancholisch, melodisch und dennoch hart dröhnen die Songs durch das Zelt, leider auch bei nur mäßigem Sound. Trotzdem gelingt es den Skandinaviern, Stimmung aufzubauen.
Obwohl ich TRIBULATION schon letzte Woche auf dem P.S:O:A gesehen habe, begebe ich mich heute erneut ins Zelt, um den dürren Schweden zu lauschen. Und wieder enttäuschen die Progressive Black Metaler nicht. Erneut ist die Agilität, die hier auf die Bretter gelegt wird, kaum zu überbieten. Allerdings ist der Zauber, der beim ersten Mal noch auf mich wirkte, diesmal schon nicht mehr ganz so krass, objektiv betrachtet bleibt die Show dennoch fehlerfrei.
Was mich danach auf der Camel Stage erwartet, ist der absolute Abriss. Die Belgier von STEAK NUMBER EIGHT sind so etwas wie ein Geheimtipp. Trotzdem finden sich einige Fans ein, um den atmosphärischen Sludge der vier Jungs zu feiern. Und was hier abläuft, ist die restlose Eskalation – sowohl vor, als auch auf der Bühne. Sänger Brent Vanneste zerreißt sich und seine Stimmbänder förmlich, befindet sich zwischenzeitlich mehr im Publikum als auf der Bühne und bewegt sich völlig irre zu den vielschichtigen Songs. Diese sind mal fies und aggressiv, dann wieder warm und groovend. Zu jedem Zeitpunkt der kurzen Spielzeit sind die Belgier krass, präzise und vor allem: durchweg authenthisch! Normalerweise scheue ich mich vor überschwänglichen Ansagen dieser Art, aber: dieser Auftritt war einer der heftigsten, die ich in der bisherigen Festivalsaison miterleben durfte! Was vielleicht auch an dem noch jungen Alter des Quartetts liegen kann. Ende diesen Jahres werden die Jungs nochmal durch Deutschland touren. Wenn ihr Zeit habt: seht sie euch auf jeden Fall an!
Im Anschluss sehen Alex und ich die Belgier von SAILLE, die uns beide gleichermaßen mit symphonischen Black Metal ohne Kitsch begeistern können. Die Jungs scheinen genauso große Fans von Cthulhu zu sein wie wir, denn viele ihrer Songs behandeln Lovecraft’sche Themen, wodurch sie vor allem für Alex Sympathie Bonus bekommen. Wie bei sogut wie allen Bands auf der Camel Stage ist jedoch auch hier die Spielzeit äußerst begrenzt, wobei ich gern noch etwas mehr Zeit gehabt hätte, um mich in die Songs einzufinden und die Stimmung wirken zu lassen.
Gefühlte neun Stunden später – kurz nach zwei (!) – spielen dann SWALLOW THE SUN im Zelt. Im Vergleich mit anderen Bands, die ich zu solch einer Uhrzeit schon dort gesehen habe, will der Funke diesmal nicht so wirklich überspringen, was auch daran liegen kann, dass ich mit den neuen Songs der Jungs nicht mehr wirklich vertraut bin. Der Sound ist in Ordnung und selbst zu dieser Uhrzeit sind noch überraschend viele Leute im Zelt UND auf den Beinen. Der Sound der Finnen ist für mich indes weder Fisch noch Fleisch: nicht aggressiv genug, aber trotzdem zu hart, um wirklich zum Schwelgen zu verleiten. So rauscht das Konzert leider derart an mir vorbei, dass ich es bereits vergessen habe, als ich das Zelt verlasse und mich auf den Weg zu meinem Camp begebe. Welches Konzert?
Freitag, 19.08.
Auch heute Morgen schallen mir von der Hauptbühne aus Töne entgegen, um die ich nicht gebeten habe. Das, was ich von VERSENGOLD so mitbekomme, zeugt von guter Instrumentalarbeit, vielen Zuschauern zu früher Stunde und Texten, die spätestens nach dem zweiten Song jeden Reiz für mich verloren haben. Leider wird es in nächster Zeit nicht sehr viel besser werden, da auch vieles von dem, was im Anschluss folgt, so garnicht meinen Geschmack trifft.
Somit sind DYING FETUS die erste Band, die ich heute freiwillig sehe. Was mir dabei besonders positiv auffällt, ist, dass das Trio aus Maryland ein anderes Set spielt als noch letzte Woche. So hat es heute „One Shot, One Kill” ins Set geschafft, und auch sonst mangelt es nicht an Klassikern wie „Your Treachery Will Die With You”, „Killing on Adrenaline” und „Praise The Lord”, die technisch über jeden Zweifel erhaben sind. Resultat dessen ist, dass das Publikum ähnlich euphorisiert abgeht wie letzte Woche, auch wenn der Sound einige Nuancen besser hätte sein können.
Leider verpasse ich die Progressive/Tech Deather von OBSCURA, was ich zwar verschmerzen kann, mich aber dennoch ärgert. Somit sind ARCH ENEMY die nächste Band, die ich sehen kann. Ich komme ohne Umschweife mal sofort auf das zu sprechen, was alle wissen wollen: ja, Alissa sah sehr gut aus. Interessiert irgendwen wirklich was anderes?
Ich freue mich sehr darüber, dass es MASTODON dieses Jahr endlich nach Dinkelsbühl geschafft haben, nachdem die Jungs 2015 kurzfristig absagen mussten. Mit „Tread Lightly”, dem Eröffnungstrack der letzten Platte „Once More’Round The Sun“, beginnt das Set der lässigen Typen aus Atlanta. Besonders Gitarrist Brent Hinds, der in weißer Fransenjacke auf die Bühne kommt, begeistert das Publikum durch deutsche Ansagen und das Balancieren seiner Gitarre auf dem Kopf. Sowohl alte, als auch neue Songs haben es ins Set geschafft, das so sehr ausgewogen erscheint, bevor das Konzert (10 Minuten zu früh?!) mit „Leviathan” endet. Dennoch hat sich das Warten seit letztem Jahr gelohnt.
Tatsächlich sehe ich SLAYER heute zum allerersten Mal. Das Set der Thrash Titanen beginnt geil, endet geil und hängt in der Mitte ziemlich durch. Tom Araya ist gut bei Stimme, schwächelt jedoch mit zunehmender Setlänge hin und wieder. Trotzdem ist und bleibt der Auftritt für mich einer der besten des Festivals, da besonders zum Ende ein Hit dem anderen folgt. Mehrfach während der Show wird das Backdrop geändert und wechselt so zunächst vom „Repentless” Cover, zu einem Schädelmotiv, bis schließlich bei „Angel of Death” ein Backdrop zu Ehren von Jeff Hanneman erscheint. Ich feiere besonders die alten Songs, im Vergleich zu anderen SLAYER Shows soll der Auftritt aber verhältnismäßig schwach gewesen sein.
Meine Fresse! Was ist bloß mit dieser Camel Stage los?! GOROD liefern neben STEAK NUMBER EIGHT noch so einen wahnsinnig energetischen Auftritt ab. Die französischen Tech Deather bringen die Meute zum bangen, moshen und im Kreis rennen. Sänger Julien Deyres ist unfassbar sympathisch, und stachelt die Meute, teils auf englisch, teils auf deutsch an, ihr Letztes zu geben. Dieser Bitte kommt das Publikum besonders bei „Birds of Sulphur” bedingungslos nach. Für mich die letzte Band des Tages und ein herrlicher Abriss!
Samstag, 20.08.
Hatte ich schon erwähnt, dass zum Zeltplatz teils wirklich schlimme Musik schallt? Die letzten Tage waren in der Hinsicht zwar nicht angenehm, aber erträglich. Was GOITZSCHE FRONT heute aber abliefern, ist nicht nur völlig austauschbar mit all diesen anderen inoffiziellen ONKELZ Coverbands, sondern auch so stumpf, platt, billig und proletenhaft, dass es mir schwer fällt, mich in gemäßigter Art und Weise dazu zu äußern. Dass diese Band auch noch aus meinem Bundesland stammt, macht die Sache nicht besser und sorgt dafür, dass ich mich nicht mehr nur noch fremd- sondern auch richtig schäme. Bei so einem Exportprodukt möchte man glatt die eigene Herkunft verleugnen, den eigenen Tod vortäuschen, das Aussehen und die Identität ändern, sich auf ’ne Insel verschanzen, und sonst noch auf allen menschenmöglichen Wegen dafür sorgen, nie wieder mit dieser Region in Verbindung gebracht zu werden. Bei sowas platzt mir wirklich der Zopf! Alle Bands, die ich wirklich sehen will, treten erst gegen Abend auf, weswegen ich erstmal ein paar Stunden zur Erholung hab. Ein Glück.
Es ist das dritte oder vierte Mal, dass ich HARAKIRI FOR THE SKY mittlerweile live sehe. Die Österreicher treten auf der Camel Stage auf und spielen heute sowohl Songs der ersten beiden, als auch der neuen Platte, wobei mich letztere bislang noch nicht umfassend packen konnte. Solide spielt die live zum Quintett heranwachsende Band ihre 30 Minuten Spielzeit durch. Und dennoch ändert auch dieser Auftritt nichts daran, dass ich HARAKIRI live nicht so eindrucksvoll finde wie auf Platte, wobei die Show alles andere als schlecht ist.
Auf der Hauptbühne spielen danach STEEL PANTHER. Zwar sind einige Ansagen und die Setlist deckungsgleich mit der von vor zwei Wochen in Wacken, und dennoch sind die Amis unterhaltsam wie eh und je. Dass die Show insgesamt mehr aus Ansagen und Gags als aus Songs besteht, stört hier niemanden.
Zeitgleich spielen die Dänen von ILLDISPOSED im Zelt und sind dabei nicht ein Fünkchen weniger unterhaltsam als STEEL PANTHER. Bo Summer ist wie immer zum Scherzen aufgelegt und haut einen lässigen Spruch nach dem anderen raus. Zu diesem Zeitpunkt sehe ich das Zelt so stark gefüllt wie noch nicht zuvor. In welchem Maße der Regen dafür verantwortlich ist, kann ich jedoch nicht sagen. Der Sound ist leider wieder nur bescheiden, was vor allem die extrem tiefen Gitarren in Mitleidenschaft zieht.
Da ich nicht überall gleichzeitig sein kann, stammen die Worte zu BLUES PILLS und PARKWAY DRIVE aus der Feder von Alex:
BLUES PILLS. Wurden sie auf dem Rock Hard Festival 2014 noch als Mittagsband verwurstet und eher mäßig bis lauwarm empfangen, reicht es nach dem neuen Silberling „Lady In Gold“ und dessen grandioser Chartplatzierung (Platz 1 der deutschen Albumcharts ) mittlerweile wohl für die Painstage zur Abenddämmerung. Nuclear Blast sei Dank. Ich möchte keineswegs mangelnde musikalische Qualität vorwerfen und stimmlich war alles dort, wo es sein sollte, doch gelang es der 70er Jahre Gedächtniskapelle leider nicht, einen ebenso feierbaren Retrocharme zu entfalten, wie die von PARKWAY DRIVES Winston McCall als „mehr 80er als die 80er selbst“ titulierten STEEL PANTHER. Nach der Hälfte des Auftritts fielen mir die Augen zu. BLUES PILLS stellten sich als Party-Dämpfer heraus.
Ich wurde geweckt vom einsetzenden Regen und einer harten Faust aus Australien, die mit dem Album „Ire“, das in Australien Gold holte, in Deutschland den 8. Platz erreichte. Glücklicherweise trotzen tausende Fans dem Platzregen, was PARKWAY DRIVES Sänger Winston mit sympathischen Ermutigungen belohnte. Bewegung, Bewegung und nochmals: BEWEGUNG! Jedes Brett, das während der Bandgeschichte zusammengeschrieben wurde, warf man nach den Fans, während die Jungs selbst mit einer mehrstufigen und mit LED-Lichtern ausgestatteten Bühnenkonstruktion in Szene gesetzt wurden. „Dark Days“, „Karma“, „Wild Eyes“ und eine Reihe von Songs vom neuen Album waren dabei. Und an dieser Stelle muss erwähnt werden: „Crushed“ ist der mächtigste Song, den diese Band zu bieten hat – und dabei hat sie generell eine Menge breakdown-getriebene Energie auf dem Kasten! Das große Finale wurde umso größer, als plötzlich hinter der Bühne ein großes Feuerwerk punktgenau zum letzten Breakdown einsetzte. Spektakulär!
KATATONIA spielen als letzte Band auf der Pain Stage. Aufgrund niedriger Temperaturen, beschissenem Wetter und beendeten Headliner Shows sind verhältnismäßig wenige Zuschauer zugegen, was Jonas Renkse und seine Kumpanen nicht stört. Mehrfach bedankt sich der sympathische Schwede (Alliteration, verdammt! Ich schweife in „Bauer sucht Frau“ Schemata ab) bei denen, die noch wach geblieben sind und dem Wetter trotzen. Zum Dank dafür wird Hit um Hit geliefert, wodurch sich die Show für mich zu einer sehr kurzweiligen entwickelt. „Deliberation“, „My Twin“, „July“ hier fehlt es an kaum etwas, und auch die beiden neuen Mitglieder an Schlagzeug bzw. Gitarre integrieren sich super in die Band.
Die allerletzte Band des Festivals ist BATUSHKA. Da mir „Litourgiya“ ziemlich gefallen hat, blicke ich dem Auftritt mit Spannung entgegen. Als wäre es jedoch nicht schon heftig genug, dass die Band von 2:15 bis 3:00 spielen soll, verzögert sich der Beginn des Sets sogar noch. Grund dafür: Kerzen anzünden, Sound checken und Bühnenbild herrichten. Endlich beginnt die Show der anonymen Polen – mit einer Viertelstunde Verzögerung! Schnell stellt sich bei mir jedoch deutliche Ernüchterung ein, denn die Gitarre ist kaum zu hören. Vielleicht liegt das an den tiefen Frequenzen der acht-saitigen, wie dem auch sei: die klanglichen Defizite rauben der Show deutlich den Charme. Insgesamt ist der Auftritt von ziemlich viel Trara um relativ überschaubare Substanz gezeichnet, was dazu führt, dass ich das Zelt noch vorzeitig verlasse und mir „Litourgiya“ weiterhin wohl nur auf Platte geben werde…
Wieder ist ein Festival vorbei. Und bei dem dritten innerhalb von drei Wochen merke ich so langsam, dass es mir an die Substanz geht. Das Summer Breeze war für mich aufgrund von Wetterkapriolen, hartem Boden, teils chaotischer Organisation und anderen Strapazen das bisher anstrengendste.
Seit jeher ist es so, dass mich in Dinkelsbühl maximal ein Viertel der Bands interessiert, was in der Theorie immernoch über 30 Bands sind. Jedoch sind das sowohl prozentual als auch in realen Zahlen immer noch mehr Bands, die ich sehen will, als auf manch anderen Festivals zusammen. Angenehm ist für mich auf dem Summer Breeze nach wie vor, dass im krassesten Falle drei Shows parallel stattfinden können, was so gut wie immer dazu führt, dass ich mich entscheiden kann.
So konnte ich auch in diesem Jahr viele gute Bands sehen, wobei klar betont werden muss, dass es vermehrt die kleinen Shows sind, die durchschlagen und fesseln.
Wie überall ist der Anstieg der Preise auch auf dem Summer Breeze kritisch zu betrachten, was jedoch viele Ursachen hat. Fest steht: billiger wird wohl nichts. Ich bin gespannt, wie sich diese Situation zum nächstjährigen 20sten Jubiläum entwickeln wird. Denn bereits jetzt wird mit einigen extrem großen Überraschungen geworben. Ich bleibe gespannt, wir halten euch auf dem Laufenden.
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8 Kommentare
[…] passierte es mir dann, dass ich meinem Summer Breeze Nachbericht ein Titelbild verpasste, was nur bedingt mit dem Inhalt des Artikels zu tun hatte. Abgetippt, […]
[…] gut dagegen waren GRAND MAGUS auf der diesjährigen Ausgabe des Summerbreeze. Zeltbühne, früher Abend. Der Sound war top, die Band präsentierte sich stark und souverän. Ein […]
Kleiner Tipp: Mach das nächste Mal Green Camping. Dann kannst du nachts gut schlafen und hast auch mal deine Ruhe wenn dich keine Band interessiert. Ach ja und ich fand es überhaupt nicht kalt nachts. Zelt und Schlafsack war absolut ausreichend. Hatte nichts weiteres gebraucht. Vielleicht anderen Schlafsack kaufen.
Danke für den Tipp! =)
Guter Bericht, ich habe ihn sogar fast zu 95% gelesen. Danke
Klasse Bericht.
Mal zu Arch Enemy:
Alissa auf der Bühne rumhüpfen zu sehen ist ja schön und gut. Die Band sollte aber mal darüber nachdenken in ihre Songs auch mal Cleane Gesangspasagen einzubauen. Also nicht nur so wie bei Avalanche, sondern auch längere.
Denn ich finde, dass ihr gutturaler Gesang irgendwann nervt und es anstrengend wird zuzuhören. Da hilft auch ihre Bühnenpräsenz( welche überragend ist) und das Bühnenoutfit nicht.
Nicht das sie das nicht kann, aber ihr Klar Gesang ist um einiges besser. Das würde auch mehr Abwechslung in die ganze Sache bringen.
Danke dir! =)
Mein Kommentar zu Arch Enemy war zunächst mal ziemlich polemisch. Sowohl Jeff Loomis, als auch Michael Amott sind herausragende Gitarristen und auch sonst ist der Band technisch nichts vorzuwerfen. Aber letzten Endes wissen die Jungs sicher selbst, dass sie sich Alissa auch aus optischen Gründen ins Bott geholt haben.
Dass sie gesanglich weit mehr kann, als sie bei Arch Enemy 99% der Zeit zeigt, seh ich ganz genau so! Ich fand die frühen THE AGONIST Sachen ziemlich geil und da ist viel hochwertiger Clean Gesang vertreten. Allerdings ist der stilistische Weg bei ARCH ENEMY ein etwas anderer und vielleicht lassen sie das deswegen nicht zu. Wer weiß.
Dass Alissa hinter ihren Möglichkeiten zurück bleibt, ist uns denk ich beiden klar. =)
Dass Alissa hinter ihren Möglichkeiten bleibt, ist uns beiden klar, ja ^^ Und hoffentlich auch jeden anderen, der sie mal bei The Agonist oder Kamelot hat singen hören 🙂
Ich find die Stimme einfach wunderbar. Es wird auch glaub ich( wenn ich richtig informiert bin) an neuem Material gearbeitet. Ne DVD und ein neues Album( korrigiert mich bitte wenn das falsch ist).
Vielleicht sind ja auf dem kommenden Album paar Lieder drauf in denen auch Klar Gesang vorkommt. Würde( zumindestens mich) sehr freuen ^^