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Tut nicht weh, weil es nicht berührt – NORÐ
NORÐ – Alpha
Veröffentlichungsdatum: 03.03.2017
Dauer: 23 Min.
Label: Inverse Records
Stil: Unausgegorenes mit Prog-Ambitionen
Normalerweise bleibt bei allen Bands, über die ich hier so schreibe, wenigstens eine Kleinigkeit hängen, wegen der ich irgendwann noch einmal reinhöre. Und sei die Scheibe noch so plump, hat sich bislang immer der eine Song oder Part gefunden, der dann doch wieder im Kopf rumschwirrt und zum erneuten Hören verleitet. Natürlich kann ich an dieser Stelle nur Vermutungen aufstellen, aber bei NORÐ könnte sich das erstmals ändern.
Banalität ist der Feind
So mies? Jein. Was NORÐ auf ihrer Debüt-EP „Alpha“ abliefern, ist keinesfalls gut. Andererseits gibt es aber auch weitaus schlimmere Werke, zumal die Dänen ihre Instrumente richtig herum halten. Ambitionen kann man der Truppe auch unterstellen, schließlich versuchen sie sich an progressiven Klängen, was ja nun nicht die einfachste Baustelle ist. Das Problem von „Alpha“ ist, dass daran einfach nichts so richtig gut ist, für einen coolen Trash-Faktor aber auch einfach der Charakter fehlt.
„Alpha“ ist, um es kurz zu fassen, fürchterlich nichtssagend. Das liegt zum einen an der Produktion, die wirklich nicht gut ist. Die EP wirkt beim Hören kraftlos und billig, was selbst bei gutem Songwriting ins Gewicht fallen würde. Aber auch in dieser Hinsicht kranken NORÐ, denn die Songs dümpeln alle halt so irgendwie vor sich hin. Typisches Beispiel von „Teil reiht sich an Teil“, faszinierende Gesamtbilder entstehen so auf keinen Fall. Das alles hat diesen bemüht proggigen Touch – man kauft die Sache einfach nicht ab.
Hilfeschreie?
Selbst wenn man sich mit den Songs an sich irgendwie abfinden kann und dem Sound eine Chance gibt, hat man noch nicht alle Hürden überwunden. Da wäre nämlich noch der Frontmann, der durchaus um technische Vielfalt bemüht ist. Teilweise macht ihm der lasche Sound einen Strich durch die Rechnung, so klingen die Growls etwa – wie so ziemlich alles auf „Alpha“ – vollkommen kraftlos. Stören tun sie zwar nicht, aber darüber hinaus erbringen sie keinen echten Mehrwert. Wobei das einleitende Grunzen auf „Omega“ eher belustigt: Halbherzige Pigsqueals hätte ich in dieser Sparte jedenfalls nicht erwartet.
Abseits der Growls halten aber auch sehr bemüht klingende Schreie und unsicherer Clean-Gesang Einzug. Hat alles so einen Hauch von SYSTEM OF A DOWN gone wrong. Nein, auch in dieser Hinsicht können NORÐ nicht punkten. „Alpha“ klingt in jeder Hinsicht amateurhaft – was bei einer ersten Veröffentlichung durchaus zu verzeihen ist! Es fehlt aber auch der eine Ansatz, wo sich der Hörer sagen kann: „Da haben sie was gezimmert! Mehr davon, und ich bin dabei!“ Als Appetithappen versagt „Alpha“ eigentlich auf ganzer Linie. Positive Punkte behält der Hörer kaum zurück, und wenn, dann höchstens etwas im Stil von „Immerhin bluten meine Ohren nicht, und sie sind nicht den einfachsten Weg gegangen.“
NORÐ auf Facebook.
Autorenbewertung
Vorteile
Nachteile
- mauer Sound
- Gesang nervt auf Dauer
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