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VASSAFOR – Neuseelands Krypta
VASSAFOR-Malediction
Veröffentlichungsdatum: 13.10.2017
Dauer: 54:01
Label: Debemur Morti Productions
Genre: Death/ Black Metal
Für das zweite Album haben sich VASSAFOR fünf Jahre Zeit gelassen. Und der Prozess hat sich trotz Personalwechsel gelohnt: 54 Minuten lang gibt es mit der groben Kelle eine Tracht Prügel, die sich gewaschen hat.
ÜBERLANGE SONGS
Das haben sich die Neuseeländer auf die Fahne geschrieben und gehen die Sache sehr theatralisch an. So dauert es stolze 6 Minuten, bis im epischen „Devourer Of A Thousand Worlds“ (17 Minuten lang und seit 2012 in Entwicklung) überhaupt die Geschwindigkeit angezogen wird. Ganz im Stil der Bestial Black Metal-Vorreiter BLASPHEMY und deren Zöglingen DIOCLETIAN und ANTEDELUVIAN wird auf eine polierte Produktion verzichtet. Stattdessen spucken mir VASSAFOR mit herrlicher Verächtlichkeit ihren modrigen Sound ins Gesicht.
Ein Blick hinter die Kulissen verrät, dass einige Songs zum Teil schon vor Jahren ohne Drummer BP entstanden sind. Das höre ich aber nicht heraus, da sich der Kollege sehr gut in die Welt von VASSAFOR einfügt. Er verdrischt die Felle vorzüglich und verzichtet auf modernen Schnickschnack wie Trigger-Sounds („Emergency Of An Unconquerable One“), was sich sehr angenehm auf die Songs auswirkt.
Hervorzuheben sind auf „Malediction“ auch die Tremolo-Pickings, die sehr an alte Klassiker von SLAYER erinnern. Im Gegensatz zu den Amerikanern zeigen VASSAFOR jedoch mehr denn je die Zähne, denn abartig geile Gemeinheiten wie „Elegy Of The Accuser“ sorgen für Freudentränen bei Fans des Old School Death Metals. Laut Gitarrist und Sänger VK entstand der Song in gerade einmal 90 Minuten während einer Session und weist eine frappierende Ähnlichkeit zum griechischen Black Metal auf. Den Bass verzerrt die Band hierbei bewusst und huldigt eher der rohen Gewalt, anstatt sich in technischem Gefrickel zu verlieren.
VASSAFOR SIND BARBARISCH …
… und zwar zu jeder Zeit und bis zum finalen Anschlag.
Selbst in den letzten 25 Minuten klingt „Malediction“ unfassbar verrottet und durch und durch böse. Keyboards oder gar trendige Auswüchse sucht man immer noch vergeblich.
Von „Black Winds Victoryant“ wurde schon Ende der Neunziger eine Ursprungsversion aufgenommen (und trotzdem hört sich der Song unverbraucht an). Im Stück wechseln sich störrisch Uptempo und stampfende Momente ab; ohne Unterlass wird man von dieser Lärmorgie überrannt.
Das Schlusslicht schimpft sich dann „Illumination Of The Sinister“ und beginnt mit sakralem Raunen und geflüsterten, unheimlichen Worten, die sich mit Glockenschlägen in den Katakomben von VASSAFOR verlieren. 120 Sekunden später ballert es nur so aus den Boxen, dass der Putz von der Decke bröckelt. Da bleibt kaum Zeit zum Luftholen.
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Autorenbewertung
Vorteile
+ epische Strukturen und simple Grooves
Nachteile
- Produktion ist an manchen Stellen zu dumpf
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