Vogelfrey – Fast ausverkaufter Tourauftakt im Hamburger Logo
Fast ausverkaufter Tourauftakt im Hamburger Logo
Freitag 24.02.2023 in Hamburg. Die Tour zum VOGELFREY Album „Titanium“ beginnt. Die Review zum Album könnt ihr hier lesen. Der Abend begann dunkel, kalt und nass. Denn erstmal heißt es draußen im Nieselregen anstehen. Und die Schlange ist tatsächlich lang. Ist halt Heimspiel für beide Bands und das sieht man auch.
Professionell wie man bei VOGELFREY ist, lässt man natürlich auch den hauseigenen Fotografen Speetzen, dessen Bilder ich hier auch nutze, einmal mit der Kamera an der Schlange vorbei laufen.
Dann geht’s endlich los. Pünktlich um 19:00 Uhr öffnet sich der Einlass und die Schlange bewegt sich und dann sind wir im Logo.
Als erstes fällt auf, dass man hier neben dem typischen Merchstand auf der linken Seite, eine weitere Bar vorfindet.
Meine Frau und ich suchen uns erstmal einen Platz, möglichst weit Vorne. Die Atmosphäre weiter hinten ist einfach nicht so intensiv wie in der Front Row. Platz gefunden, Platz gesichert. Hin und wieder müssen wir immer mal wieder Platz für die Fotografen machen. Leute, macht es denen nicht zu schwer, die machen nur ihren Job.
Vorteil im Logo ist, dass man ohne Wellenbrecher direkt an die Bühne kann. Was mir vor Showbeginn einen Blick auf die Setlist von INCANTATEM gewährt. Und da sind verdammt viele Songs für einen Support drauf. 10 Stück. Standard für einen Support sind um die 30 Minuten. Aber hier kommt was längeres auf uns zu. Das freut mich, denn ich habe die Band diese Woche erst für mich entdeckt.
Let’s get started
Als es los geht, ist das Logo bereits auffällig voll. Sonst kennt man es ja, dass die Konzertlocation zu Vorbands gerne mal recht leer ist. Hier scheint es eher, als ob bereits alle der 328 Besucher bereits da sind. INCANTATEM betreten die Bühne und legen direkt mit dem Kracher „Das Monster in mir“ los nur um direkt im Anschluss ohne Ansage, außer einem „Hallo Hamburg!“ direkt etwas Geschwindigkeit rauszunehmen und ihr Heinrich Heine basiertes „Loreley“ zum Besten zu geben.
Und so führt ihr Auftritt durch ihr Schaffenswerk und zeigt eindrucksvoll knapp 50 Minuten ihr Können. Immer mal wieder unterbrochen von Ansagen und typisch Hamburger Flachwitzen. Bei seiner ersten Ansage verspricht sich Sänger Malte und entschuldigt sich, dass er Krank war. Daraufhin hieß es von Seiten der restlichen Band „Du bist doch immer krank.“
Maltes Reaktion darauf ein liebevolles „Ihr Schweine.“
Oder auch die Frage: „Wollen wir ein G Spielen? Erst gehst du, dann geh ich?“ Dem vorwiegend Hamburger Publikum gefallen die Späße und so gehen auch immer wieder Lacher durch die Menge.
Und auch das Einbeziehen des Publikums können die 5 Musiker bereits sehr gut. Dazu gehört das Animieren des Publikums zum Klatschen, während „Diamant“ wie auch das Mitsingen während einiger Refrains.
Der Vorletzte Song im Set „Die Räuber“ wird dann mit dem Intro von VOGELFREYS „Heldentod“ eingespielt und steht auf der Setlist auch als „Räubertod„.
Zum Schluss stellt Malte, dann erstaunt fest, dass man ja noch einen Song spielen kann. Und so endet der Auftritt mit dem Song „Mara„. Einziges Manko beim Auftritt waren leider Tonschwierigkeiten. Kein Plan ob es am Mikrophone oder der Box auf der linken Seite lag, aber hin und wieder war der Ton des Sängers weg. Wie froh ich war, so nah an der Bühne zu stehen.
Ansonsten gibt es am Auftritt nichts auszusetzen und die Band hält Einzug in meine Spotify Mediathek. Ich freue mich schon auf mehr.
Dann Umbaupause und während INCANTARTEM ihre Instrumente und Technik abbauen, machen VOGELFREY ihre für den Auftritt fertig.
In der Zwischenzeit läuft RAMMSTEIN vom Band. Und zwar nur RAMMSTEIN.
VOGELFREY betreten die Bühne
Dann ist die Musik vom Band aus. Nebel wird auf die Bühne gepustet und alles in blaues Licht getaucht. Dann geht das Live Intro los und VOGELFREY betreten die Bühne. Runde 2 für Johanna, die ja schon bei INCANTATEM am Cello stand. Aber auch für Danyo, denn der INCANTATEM-Bassist, ist als Ersatz für Chris am Start, der aus terminlichen Gründen leider erst in Leipzig zur Band stoßen kann.
Begonnen wird der 90 Minütige Auftritt mit dem neuen Song „1000 Jahre Bier„. Ein richtiger Stampfer, der direkt mitreißt. Aber die Stimmung ist auch direkt eine andere. Ich kann es nicht erklären, da beide Bands richtig gut sind, aber bei VOGELFREY herrscht eine gewisse Leichtigkeit vor, während INCANTATEM eher ernstere Themen bedienen. Sänger Jannik kommt mit LED umrahmter Brille und Laserpointern an den Fingern auf die Bühne. Zum dritten Song „Der Abschaum“ gibt es dann auch die erste richtige Ansage.
Dominik schlägt schon den Takt und das Publikum klatscht mit. „Hamburg, macht mal Lärm.“ Und Hamburg macht Lärm. „Es ist schön wieder im Logo zu sein.“
VOGELFREY hat allerlei Accessoires mit dabei. Einen Strick zum „Galgenvogel“ mit dem Jannik rumspielt. Später taucht Jannik mit blutiger Fleischerschürze und Fee mit leuchtflügeln auf der Bühne auf und besingt das „Feenfleisch„.
Und auch die LED Brille und Laserpointer Finger kommen später nochmal zum Einsatz. Schön auch zu sehen, die erste Reihe, die immer wieder am Headbangen ist. Wilde Mähnen, die umhergewirbelt werden. Es taucht alles immer mal wieder auf und wird gezielt zur Bespaßung des Publikums und zur Untermalung der Atmosphäre eingesetzt, wie zum Beispiel auch der Nebel. Insgesamt 16 bunt gemischte Songs servieren uns VOGELFREY. Gespannt bin ich auf „Sawney Bean„, den einzigen englischen Song der Band. Einziges Problem eines jeden Konzertes, auf dem eine Ballade gespielt wird, das Publikum schafft es nie die Klappe zu halten und einfach zu lauschen.
Das gleiche Problem beim Abschluss Song des Abends „Unsterblich„. Aber das Problem hat jede Band mit ihren Balladen.
Aber die Einleitung von Jannik, die zuerst wie eine Liebesgeschichte klingt, ist sehr schön.
VOGELFREY schafft es übers komplette Konzert das Publikum zu begeistern und mitzureißen und dabei eine bunte Mischung aus alten und neuen Songs zu präsentieren. Traurig bin ich, dass VOGELFREY „Walhalla“ aus dem Set gestrichen haben.
Dies war ein wirklich gelungener Tourauftakt. Also kauft euch Karten für den Rest der Tour. Es lohnt sich. Tickets gibt es hier.
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