VOLA und die Freunde des Phantoms
VOLA – „FRIEND OF A PHANTOM“
Veröffentlichungsdatum: 01. November 2024
Label: Mascot Records
Länge: 40:57
Genre: Progressive Metal
Über 3 Jahre ist es nun her, seit VOLA mich Coreknaben mit ihrem letzten Album „Witness“ komplett umgepustet haben. Und doch fühlt es sich an, als wäre es gestern gewesen. Warum? Weil ich das Album nach wie vor regelmäßig höre und es dadurch einfach permanent aktuell ist. Nun erscheint am 1. November der Nachfolger „Friend Of A Phantom“ und nach den starken Vorabsingles könnte meine Spannung kaum größer sein.
FÜGT ZUSAMMEN, WAS ZUSAMMEN GEHÖRT
Die Band entdeckt hatte ich – wie hier im Review zu „Witness“ geschrieben – 2021 durch einen Instapost von IN FLAMES Sänger Anders. Wie sehr sich das nun gefügt hat, konnte man bei der Single „Cannibal“ bestaunen. VOLA sehen IN FLAMES als großen Einfluss und Anders mag die Band. Was liegt da also näher, als ein Feature? Eben! Dass dieser extra von Schweden nach Dänemark gereist ist, um im Video mitzuwirken untermauert diese Symbiose. Bis dahin gab es aber auch schon 3 grandiose Singles, die bereits zeigten, dass auch „Friend Of A Phantom“ wieder eine spannende Reise werden wird.
Von besagten Singles hatte es mir „I Don’t Know How We Got Here“ besonders angetan, denn der Song spielt so schön mit den Erwartungen des Hörers, bleibt allerdings stets auf einem eher ruhigen Level. Ein schöner Kontrast zu den schweren Riffs und flinken Beats eines beispielsweise „Break My Lying Tongue“, welches aber mit einer elektronischen Leadmelodie aufwartet, die sich ins Ohr bohrt. Genau diese Mixturen haben mich vor 3 Jahren an VOLA gefesselt. Und genau diese Mixturen wurden auf dem Nachfolger nochmal um einige Schaufeln angehäuft.
Zugegeben, ich war skeptisch, ob mich auch dieses Album so aus den Latschen hauen würde. Aber was soll ich sagen? Ja verdammt, das tut es gar sehr! Kein Song fühlt sich deplatziert an, nichts unpassend oder too much, nein – auch hier stimmt wieder alles. Es gibt wieder Ohrwürmer noch und nöcher, und es gibt erneut diese ganz besonderen Überraschungen. Und davon reichlich. Wurmbeispiel gefällig? – „Bleed Out“. Und das war schon schwer auszusuchen. Ok, noch eins – „We Will Not Dispand“. Dann gibt es dem gegenüber diese ruhigen Momente, diese Songs, die einen gefangen nehmen und nicht mehr loslassen. Da muss es nicht rumsen, da gibt’s einfach nur Erpelkutte überall. Beispiel gefällig? – „Tray“. Noch eins? – „Glass Mannequin“. Ihr merkt schon, ich bin wieder hin und weg…
Wie soll man ein Album beschreiben, das die Erwartungen aufgrund seines überragenden Vorgängers so erfüllt und übertrifft? Was soll man da sagen? Fantastische Produktion, atmosphärische Sounds wohin man auch hört, ein Sänger, der das alles trägt, als hätte er nie etwas anderes getan? Ist dies hier alles vorhanden? Na, was denkt ihr denn?! Ich bewege mich hier eigentlich immer auf meinen vertrauten Corepfaden, finde auch sonst nicht solch ausgefeilte Bands, wie eben VOLA im Prog, aber was die Herren abliefern (schon wieder!), macht mich einfach nur sprachlos und überglücklich. „Friend Of A Phantom“ ist genau so ein Album, das man am besten abgeschottet von äußerlichen Einflüssen mit Kopfhörern genießen sollte. Ich verspreche euch, ihr werdet immer wieder neue Details entdecken.
Und wenn ihr damit fertig seid, gibt es genau 2 Möglichkeiten:
- entweder nochmal von vorn, oder
- direkt „Witness“ hinterher.
Chapéu!
Die Band geht auch pünktlich zum Release auf Europatour, hier gibt’s mal alle Infos. Man, was würde ich gern dahin, aber nix passt terminlich 🙁
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Promomaterial in freundlicher Zusammenarbeit mit Mascot Records.
Autorenbewertung
Vorteile
+ erneutes Gesamtkunstwerk
Nachteile
- gar nichts
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2 Kommentare
Wird da der Core-Knabe etwa zum Prog-Snob? Ja, komm auf die vertrackte Seite, mein Junge! Hier gibt es viel zu entdecken! 🙂
Mit ner 10/10 machst du mich jetzt aber reichlich neugierig. Vola lieferten bisher immer solide ab, aber direkt ne Bestnote verteilt? Der Snob in mir ist – wie immer – skeptisch, aber zuversichtlich, dass das eine verdiente Bewertung ist.
Das is für mich echt ne Ausnahmeband, eben weil Core-Knabe und so :p Was sagst denn mittlerweile selbst zum Album?