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VOLA – Zeugen von Veränderung

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VOLA – „Witness“

Veröffentlichungsdatum: 21.05.2021
Länge: 44:10 Min.
Label: Mascot Label Group
Genre: Prog. Rock / Modern Metal

Ich hatte es bereits beim Musicfriday #27 erwähnt, kürzlich bin ich durch einen Instapost von IN FLAMES-Sänger Anders über die Band VOLA gestolpert. Sozusagen habe ich mich influencen lassen. Die Einen eben Schminke und LEDs für die Kauleiste, die Anderen Musik.  Jedenfalls hatte mich die Band aus Dänemark/Schweden sofort in ihren Bann gezogen. Am 21. Mai erscheint mit „Witness“ nun ihr drittes Album, in das ich vorab reinhören durfte. 

NICHT VON DIESER WELT

Nachdem besagtes Influencing stattgefunden hat, hab ich mich zunächst durch die beiden vergangenen Alben gehört. Da war mir eigentlich schon klar, dass das zwar für meinen regulären Musikgeschmack irgendwie völlig untypisch ist, mich aber komplett gefangen nimmt. Größter Unterschied zu meinen Playlists: praktisch keine Screams oder sonstwie aggressive Parts. Stattdessen cleane Vocals und Melodien, die nicht von dieser Welt zu sein scheinen. Die aktuellen 4 Singles, allen voran „These Black Claws“ haben diese Faszination nochmals eine Stufe gehoben. Gerade weil dieser Song so kreativ und abwechslungsreich daherkommt und mit Shahmen einen Rap-Gastpart beinhaltet. Der Mann ist mir zwar völlig unbekannt, fügt sich in den Song aber durchaus stimmungsvoll ein. Was die Nummer aber besonders mitreißend macht, ist der nahezu epische Chorus, der den perfekten Kontrast bildet. Wer da nicht wenigstens große Augen macht, sollte wohl doch eher das Genre wechseln. 

Der blonde Mann, der hier so in die Kamera grinst, ist übrigens Frontmann und Sänger Asger. Seine Stimme verleiht jedem, der insgesamt 9 Songs eine weitere markante Note. Denn er hat eine Art zu singen, mit der er die Geschichten beinahe verträumt zum Leben erweckt. Apropos Geschichten, denn diese sind zentrales Thema auf „Witness“. Hier werden Charaktere erschaffen, die sich als Zeugen großer Veränderungen verstehen. Die Themen sind dazu weitreichend. Ich ziehe da filmische Bezüge, denn beim Hören der Musik fühle ich mich praktisch durchgängig in einer anderen Welt. Für mich stellt dieses Gefühl den Reiz von VOLA dar, denn auch auf den anderen zwei Alben bekomme ich diese Stimmung. Auf „Witness“ allerdings noch ausgefeilter und detailreicher als bisher.

Jeder einzelne Song punktet mit Sounds, Details und Melodien, die den Hörer auf die gewollte Reise mitnehmen. Das passiert meist mit starken Riffs und kräftigen Drums wie in „Napalm“, kann aber auch mal auf einer ganz ruhigen Ebene stattfinden, wie bei „Freak“. Dieses ist teilweise praktisch nur akustisch, steigert sich aber auch nochmal und spielt mit elektronischen Fetzen, die den Sound der Band generell ergänzen. Von den wunderschönen Gitarrensoli mal ganz abgesehen. Alles in allem kann ich den Stil von VOLA wirklich nicht genau einordnen, und das ist auch das Besondere. Was ich aber sagen kann: Wenn ich vom Sound einer Band so gefangen genommen werde, kann ich auch gut und gern auf Screams und Breakdowns verzichten, das ist im wahrsten Sinne des Wortes ganz großes Kino

Und weil „These Black Claws“ schon im Musicfriday war, und es praktisch vollkommen egal ist, welchen Song ich jetzt hier hin stelle, gibt es jetzt „Straight Lines“. Auch weil es mich persönlich noch zusätzlich durch das Video berührt:

Danke an Euroblast für den freundlichen Kontakt! 

VOLA


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Bild mit freundlicher Genehmigung von NIKOLAI LINARES

Autorenbewertung

10
"Witness" ist ein Paradebeispiel für Kunst auf musikalischer Ebene. VOLA verweben soviele Elemente in ihren Sound, dass es nicht möglich ist, diese Band irgendwo einzuordnen. Das Album ist damit eine Empfehlung für jeden, der Musik nicht nur als Hintergrundbeschallung benutzt. Ganz klarer Kandidat auf mein persönliches Album des Jahres.
ø 4.6 / 5 bei 2 Benutzerbewertungen
10 / 10 Punkten

Vorteile

+ unzählige Elemente
+ herausragende Melodien
+ spannendes Gesamtkunstwerk

Nachteile

- selbst wenn ich wöllte, ich finde nichts.

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1 Kommentar

  1. […] der Welt. Und ich kann nur sagen: hört da unbedingt rein! Meine Meinung dazu findet ihr übrigens hier. Stellvertretend für dieses Meisterwerk hier mal der grandiose Abschlusstrack des […]

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