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VOLDT – Heavy Metal von der Waterkant

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VOLDT – „Vandalism“

Veröffentlichungsdatum: 08.04.2022
Länge:  42 Min. 24 sek.
Label: Blood Blast Distribution
Genre: Heavy Metal

Obwohl sich einige Bands in den letzten zwei Jahren aufgelöst haben, sind drei Hamburger mutig genug, den Versuch zu starten, sich einen Namen zu machen. VOLDT nennen sich die Jungs und haben am 08.04. ihr Debütalbum „Vandalism“ veröffentlicht. Ganz neu sind sie allerdings nicht, denn 2019 hatten sie bereits eine EP mit dem Namen „Voken“ veröffentlicht.

Die Fakten

VOLDT besteht aus den drei Musikern Alexander ’Al‘ Shirazi, Johannes Horas und Wanja Gröger. Die Band durchlief einige Phasen der Veränderung, bis sich schlussendlich das heutige Projekt VOLDT herausbildete. Ihr Debütalbum umfasst 8 Songs, läuft ca. 42 Min. und stellt ihre Interpretation des Modern Heavy Metals dar.

Ein wilder Ritt durch gesellschaftliche Themen

Der erste Track der Platte heißt „The great command“ und hat sogar schon ein zugehöriges Video. Das Intro legt direkt los und bestimmt gleich, wo es für den Song lang gehen soll – und das ist direkt nach vorne. Sehr prägnant ist auch die Stimme des Sängers Alexander. Textlich behandelt man hier einen größenwahnsinnigen Machthaber, der seine Macht ausnutzt und sich darüber erfreut, seine Soldaten immer wieder in den sinnlosen Tod zu schicken. Ein Song, der nicht aktueller sein könnte.

Beim zweiten Song „Headless haunting hound“ gefallen mir die Gitarrenparts echt gut. Das geht klanglich für mich stellenweise vom Heavy Metal in den Power Metal über. An ein oder zwei Stellen wirkt das gesamte Soundpaket etwas chaotisch überladen, aber ich glaube, dass es sich hierbei um ein Stilmittel handelt. Denn in dem Track geht es darum, was passiert, wenn man dem eigenen Schweinehund in sich erliegt, und wie befreiend und gleichzeitig verdammend es sich anfühlen kann. Dieses Stilmittel sorgt aber auch dafür, dass man den Song nicht einfach nebenbei, sondern bewusst hören muss, womit VOLDT ihre Zuhörer direkt an die Musik binden.

„Killing at the speed of light“ hat passenderweise ein paar Gesangsparts, die deutlich in Richtung Screams gehen. Passend deswegen, weil hier die Bereitschaft zu grenzenloser Gewalt unter dem Vorwand übergeordneter Ideologien besungen wird. Meines Empfindens nach hebt sich der Song auch rhythmisch vom Rest der Tracks ab. „Symphony of suicide“ hingegen spricht ein sehr heikles Thema an. Das Wesen in diesem Song ist eine Metapher für eine Angst, die den Protagonisten letztendlich in den Selbstmord treibt. Ich finde, das Thema wird sehr gut beschrieben und auch musikalisch gut umgesetzt. Passend zum Schluss verklingt der Song in ausgedehntem Hall. Gefällt mir gut.

Weiter gehts…

„Monsters of the sea“ ist die dritte Videoveröffentlichung von VOLDT. Auch wenn es ein sehr seltsames Video ist, das sich nicht wirklich verändert – aber seht lieber selbst. Hier haben VOLDT eine Art Ballade mit viel Raum für die Melodie geschaffen. Der Song selbst verlegt die Echsenmenschen-Story unters Meer. Ein interessanter Ansatz, der mir als Lovecraft-Fan natürlich gefällt. 

In „Teachings“ wird dafür wieder sehr viel Fahrt aufgenommen, aber auch hier kommt die Melodie nicht zu kurz. Auch die Gesangsstimme ist nicht ganz so prägnant und omnipräsent wie in den meisten anderen Songs, was dem Track aber gut tut. Und auch hier befasst man sich verschnörkelt doch irgendwie mit aktuellen Themen, denn hier geht es um die kryptische Eingebung eines apokalyptischen Vorboten. Solcherlei Personen laufen derzeit ja mehrfach durch die Gesellschaft.

Bei „Servant“ wird die Geschwindigkeit stellenweise wieder runtergefahren und mehr auf Melodie denn auf Rhythmus gesetzt. Das bedeutet allerdings nicht, dass es dem Song an Kraft fehlt, denn auch hier gibt es genug Platz, um Bass und Schlagzeug gezielt einzusetzen. Shame or Glory“ wiederum thematisiert den Kreislauf des Lebens und fasst das Album damit noch einmal zusammen. Auch werden hier Melodien aus vorherigen Songs des Albums aufgegriffen, was das Album sehr gut abrundet.

Zur Bandcamp-Seite von VOLDT geht es hier.

Autorenbewertung

8
Die Stimme von Alexander erinnert mich stellenweise an Johannes von AVATAR. Und der Sound klingt mit drei Instrumenten sehr direkt und Roh, was ich durchaus erfrischend finde. Hier wird gezeigt, dass weniger durchaus auch mehr sein kann. Und ein großer Dank geht an Alexander für den Einblick in ihre Interpretation der Songs raus.
ø 4.9 / 5 bei 1 Benutzerbewertungen
8 / 10 Punkten

Vorteile

+ Frischer Wind durch "alten" Sound in neuem Gewand
+ Sound recht roh und ungeschliffen

Nachteile

- Manchmal ist die Stimme zu sehr im Fokus
- Modernes Gewand "ja", Neuerfindung "nein"

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