VOODUS – auf Nödtveidts Spuren

VOODUS – „Open the Otherness“

Veröffentlichungsdatum: 26. Juni 2020
Länge: 24:26 Minuten
Label: Shadow Records / Regain Records
Genre: (Melodic) Black Metal

 

„Open the Otherness“ ist der Titel des neuesten Werks der schwedischen Black Metal Kapelle VOODUS. Die Band, die ursprünglich unter dem Namen Jormundgand unterwegs war, ist zuletzt vor zwei Jahren in Erscheinung getreten. Im Jahr 2018 erschien das erste und bisher einzige Langspielalbum von VOODUSInto the Wild„.

Die Entdeckung des Longtracks

Seitdem war die Band nicht untätig, sodass es ab 26. Juni auf LP, MC und CD ein neues Werk zu hören gibt. Bei „Open the Otherness“ handelt es sich um ein Mini Album, dessen Konzept gleichzeitig minimalistisch und ausschweifend ist. Zwei Anspieler hat die neue Veröffentlichung. Beide Stücke sind wiederum lang genug, um jeweils einen großen Raum auf einer 12“ Platte einzunehmen.

Auf einmal elf und einmal dreizehn Minuten versorgen VOODUS die Zuhörenden mit melodischem Black Metal. Es wird viel Spannung aufgebaut, Atmosphäre geschaffen und zwischendrin ordentlich auf die Instrumente eingedroschen. VOODUS klingen auf ihrem neusten Output melodischer denn je zuvor. Dennoch behalten sie ihre eisige Kälte bei.

Zwischen Permafrost und Wärme

Das Konzept auf „Open the Otherness“ läuft nach einem klaren Schema. Beißend kalte Stakkato Attacken gehen mit viel Zerre und schreienden Vocals einher. Demgegenüber stehen die ruhigen und melodischen Passagen, die durch warme Klänge und tiefen, manchmal geflüsterten Gesang geprägt sind. Die Übergänge zwischen diesen Parts sind oft durch klare Abgrenzungen definiert.

Nödtveidts Erben?

Es lässt sich nicht vermeiden, bei den zwei neuen Tracks von VOODUS an DISSECTION zu denken. Ähnlich wie einst bei den Szenegrößen des melodischen Black Metal werden die Elemente verknüpft. Der Anteil gemächlicher und ruhiger Stellen ist allerdings auf „Open the Otherness“ noch größer als auf jeglichen DISSECTION Alben. Wenn die Lead-Gitarre zum Ende der beiden Stücke zum behäbigen Solo ausholt, werden sogar noch ein paar Heavy Metal Einflüsse hörbar.

Autorenbewertung

5
Das Mini Album fesselt und macht viel Freude beim Zuhören. Allerdings bleibt wenig hängen. Für melodischen Black Metal ist es eine sehr gute Veröffentlichung, die aber leider zu sehr nach Dissection klingt, um eigenständig zu sein.
ø 0 / 5 bei 0 Benutzerbewertungen
5 / 10 Punkten

Vorteile

+ kalte Atmosphäre
+ spannende Aufbauten
+ musikalisch anspruchsvoll

Nachteile

- Übergänge sind oft zu abrupt
- stellenweise langatmig
- klingt zu sehr nach Dissection Cover Band

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