Walking Dead on Broadway – Aeshma

Suicide Silence haben offenbar Deathcore-Ausbildungsplätze angeboten, denn anders kann ich mir nicht erklären, wieso mich das erste Full-Lentgth „Aeshma“ der Leipziger Gruppierung „Walking Dead on Broadway“ so stark an sie erinnert.

Aber offenbar gehören die Jungs zu den Klassenbesten, denn technisch stehen sie ihren vermeintlichen Dozenten in nichts nach. Vielmehr noch ist hier ein Unterschied zu hören, mit dem sich die Band offenbar ein wenig von diesem musikalischen Vergleich zu distanzieren versucht.

Technische Spielereien sind hier immer wieder fein eingestreut um sich von der Eingängigkeit der Amerikaner abzuheben. Auch der düstere Grundton ist sehr gut getroffen, der sofort mit einem Intro das direkt einem Horrorfilm entsprungen sein könnte (oder gar ist?) festgezurrt wird.

Danach tut die Platte nur noch eins: Durchprügeln, unerbittlich, erbarmungslos.

Erst beim Titelgebendem Song „Aeshma“ ist eine kurze Atempause gestattet, die einem aus dieser brutalen Ansage reißt, ja reißt… denn erwartet habe ich das gewiss nicht mehr.

Generell macht die Platte hier einen Cut und erscheint etwas Abwechslungsreicher was besonders Schade ist, da sie sich hier dem Ende neigt.

Leider bleibt beim einmaligen durchhören absolut nichts hängen, kein Riff dass unbedingt nochmal gehört werden wollte oder Lyrics die mir das Blut in den Adern gefrieren ließen. Tatsächlich empfand ich letzteres als die Gemüse-Beilage, die man beim Schnitzel im Restaurant einfach links auf dem Teller liegen lässt. Die Lyrics sind genauso durch den Gehörgang gedonnert wie der Rest der Platte. Schade.

Autorenbewertung

6
Brutalen Deathcore machen können die Jungs definitiv, aber um es so köstlich wie die Meister hinzubekommen bedarf es noch etwas Erfahrung. Hier ist weniger die Technik als vielmehr das Gefühl gefragt.
ø 2.6 / 5 bei 6 Benutzerbewertungen
6 / 10 Punkten

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