WARPED CROSS – im dritten Album mit dem Doom in die Wüste
WARPED CROSS – „RUMBLING CHAPEL“
Veröffentlichungsdatum: 07. Februar 2020
Länge: 57:23 Minuten
Label: Black Sunset / MDD
Genre: Psychedelic / Doom Metal / Hardcore
WARPED CROSS aus Zschopau bereisen seit 2008 Jahr um Jahr viele Bühnen und präsentieren ihre Musik, die sie selbst als Psychedelic Doomcore betiteln. Trotz der mannigfaltigen Bühnenpräsenz und zwei Alben sind die vier Zschopauer bisher komplett an mir vorbei gegangen. Nun aber haben sich die Herren vom verzogenen Kreuz eine Zeit von Shows ferngehalten, um im Chemnitzer Larox Studio aufzunehmen. Was dabei herausgekommen ist, trägt den Namen „Rumbling Chapel“ und wurde in ein schönes Artwork des Leipziger Tätowierers The Sepp eingehüllt. Auf fast einer Stunde präsentieren WARPED CROSS elf neue Tracks, die ab 07. Februar über Black Sunset / MDD erhältlich sind.
Stampfend durch die schwarze Wüste
Während das letzte Album „Abbot of Unreason“ noch sehr kratzig und metallen war, haben WARPED CROSS für ihr neues Album ein paar Stellschrauben justiert. Der Doom ist noch allgegenwärtig, das Suffix Metal schwindet jedoch leicht. Dafür bleibt die psychedelische Komponente bestehen und mischt sich mit dem für die Band typischen Hardcore Einschlag, der gerne auch in Richtung Rock’n’Roll abdriftet. Den stampfenden Beats wird auf „Rumbling Chapel“ viel tiefer Desert Rock untergemischt, was teilweise an Künstler wie CROWBAR, DOWN oder SPIRITUAL BEGGARS erinnert.
Einheizen in Einheitstempo
In ihrem behäbigen aber doch sehr kraftvollen Stil walzen sich WARPED CROSS über die elf Tracks auf „Rumbling Chapel“. Ein massives Schlagzeug, ein wummernder Blues Bass, tief gestimmte Gitarren und ein kräftiger Gesang tun ihr übriges, um das zu gewährleisten. Die post-apokalyptische Soundlandschaft wird durch einige geschickt eingesetzte Effekte und eine sehr starke Produktion unterstützt. Dennoch ist das Gesamtkonzept von der rumpelnden Kapelle in erster Linie durch Minimalismus gekennzeichnet. Mit diesem Minimalismus fahren die vier Zschopauer gut, auch wenn Tempo, Themen und Motive gerne etwas mehr Abwechslung vertragen könnten.
Highlights im Detail
Die Höhepunkte von „Rumbling Chapel“ liegen definitiv im letzten Drittel des Albums. Der Track „Ride into Fall“ bringt durch seinen galoppierend-doomigen Ausklang, der ein bisschen an DOZERs „Exoskeleton“ erinnert. Und auch die darauf folgende Nummer „Over the Sea“ gehört zu den melodischen Highlights des Albums. Für das Heavy Metal Feeling wiederum tut das Lied „Bite the Wire“ gut und „Terminate Hate“ dient ein schönes Training für die Nackenmuskulatur. Ja, es gibt Variation auf „Rumbling Chapel“ und WARPED CROSS setzen durchaus einige Höhepunkte ein. Diese gehen nur gerne im recht eintönigen Tempo sowie hinter der brachialen Wand aus Sound etwas verloren, was sehr schade ist.
Autorenbewertung
Vorteile
+ brachialer Sound auf düster-heißer Atmosphäre
Nachteile
- sehr einheitlich und wenige Highlights
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