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Warum nicht mehr Biss?

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IRON FIRE – Among The Dead
Veröffentlichungsdatum: 16.09.2016
Dauer: 47 min
Label: Crime Records

Irgendwann um die Veröffentlichung ihres Albums „To The Grave“ im Jahr 2009 muss es gewesen sein, als ich mit IRON FIRE zum ersten Mal in Berührung gekommen bin. Anfangs ganz gefällig, hat es für die Dauerrotation nie gereicht, trotzdem sind mir ein paar Songs wie ‚The Demon Master‘ bis heute im Gedächtnis geblieben. Nach so vielen Jahren eine beachtliche Leistung! Mit den beiden Nachfolgern habe ich die dänische Power Metal-Band dann aber aus den Augen verloren, umso mehr habe ich mich über dieses Wiedersehen gefreut. „Among The Dead“ heißt der neueste – und bereits achte – Streich dieser alteingesessenen, aber nie über den Status des Geheimtipps so wirklich hinausgekommenen Band.

Mittlerweile zum Trio ausgedünnt, spielen IRON FIRE nach wie vor härteren und eher klassisch gehaltenen Power Metal. Ein paar Thrash Metal-Elemente sind durchaus mit an Bord, außerdem hört man hin und wieder ein paar Growls. Nach einem belanglosen Intro startet der Titeltrack vielversprechend ins Album: Ein schwerer Groove leitet den Song ein, darüber thront eine zackige Lead-Gitarre und der Gesang startet ebenfalls hart. Lange dauert es nicht, bis aus dem untypischen Einstieg ein klassischer, aber gelungener Power Metal-Song wird. Der Refrain ist ganz in Ordnung, hauptsächlich geht das Ding gut nach vorne. Auch im nachfolgenden „Hammer Of The Gods“ kommt ein ordentlicher Schuss Härte zum Tragen, wobei auch hier eine richtig griffige Melodie eine Aufwertung bedeutet hätte.

Diese bleiben IRON FIRE leider über weite Strecken schuldig. Wo nämlich die Soli und die derberen Passagen punkten können und auch teilweise über die Genre-Standards hinauswachsen, fehlen den Dänen die großen Momente und die Abwechslung. Gut, mit „Tornado Of Sickness“ ist ein kleiner Ohrwurm dabei, auf der anderen Seite gibt es aber auch erschreckend viel Standardkost. Zum einen agiert Frontmann Martin Steene nicht gerade abwechslungsreich, deckt er doch ein eher überschaubares Spektrum ab und wagt auch kaum Experimente. Auf der anderen Seite ist das Riffing zum Teil einfach ausgelutscht, und auch die meisten Soli setzen stumpf auf Schnelligkeit. Das ermüdet auf Dauer. Als Hörer kann man irgendwann blind vorhersehen, wann wieder die Double-Bass hereinbricht, oder an welchem Punkt sich der nächste Song von der dreckigen Seite zeigt.

Da hätte es schon geholfen, das kitschige aber ruhigere „When The Lights Go Out“ nicht am Ende des Albums zu platzieren, sondern mit dieser Nummer gezielt die Mitte aufzubrechen. Als kleines Extra wurde noch ein Cover von METALLICAS „For Whom The Bell Tolls“ an die letzte Stelle gepackt. Dieses bewegt sich nahe am Original und klingt auch richtig gut, wo wir aber auch beim Knackpunkt wären: Es überzeugt deutlich eher als der gleichförmige Rest des Albums. IRON FIRE haben ein stabiles Werk mit guter Produktion abgeliefert, dem mehr Mut zu neuen Ideen oder zumindest ein paar griffige Melodien zu mehr Klasse verholfen hätten.

Autorenbewertung

5
Eine Bauchlandung sieht natürlich anders aus, aber "Among The Dead" bleibt hinter seinen Möglichkeiten zurück. Es fehlt das Besondere, sodass aus den soliden Power Metal-Nummern schnell belanglose Standardkost wird.
ø 2.6 / 5 bei 5 Benutzerbewertungen
5 / 10 Punkten

Vorteile

+ Guter Sound
+ Härtere Passagen und Growls als Auflockerung
+ Gutes Metallica-Cover

Nachteile

- Insgesamt zäh und belanglos
- Vorhersehbar
- Kaum Langzeitwirkung

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