Was der Großvater noch wusste: SpitAnger
Veröffentlichungsdatum: 05.02.2016
Dauer: 47.57min
Label: Fast Beat Records
Wenn man die Welt logisch betrachtet würde man zu dem Schluss kommen, dass eine Band wie SpitAnger eigentlich gar nicht existieren dürfte! Die Idee, dass 4 Typen im mittleren Alter alles hinschmeißen und nochmal von null anfangen um eine Band zu gründen erscheint nicht direkt einleuchtend. Auf der anderen Seite: Warum eigentlich nicht?! Scheiß auf Vorurteile. Die Jungs (oder Herren) von SpitAnger interessiert das einen feuchten Dreck, sie machen es einfach.
Doch was ist SpitAnger überhaupt? Als ich die CD gesehen habe, habe ich unweigerlich an Limp Bizkit in den besten Jahren denken müssen. Aber ihr müsst keine Angst haben: mit Limp Bizkit hat das ganze nichts zu tun (was ich persönlich ja schade finde).
SpitAnger ist Rock und Grunge und viele andere Dinge die zusammengefügt kaum mit etwas anderem vergleichbar sind. Obwohl sie Bausteine von Bands wie Pantera, Testament, Slipknot, Deftones und sogar Alice In Chains in sich vereinen, haben SpitAnger eine eigene Identität.
Was da aus den Boxen dröhnt klingt auf jeden Fall nicht alt und gesetzt, sondern frisch und wild. Es groovt schön und der Sound ist fett! Möchte aber bitte auch so sein, schließlich wird Gitarrist Rasmus Toftlund auch von ESP gesponsert. Und die werden ja nicht irgendeinen dahergelaufenen Möchtegern unterstützen. Wir halten also fest: Gitarren sind fett und grooven schön!
Auch Schlagzeug und Bass klingen sehr fett. Der Sound macht auch Spaß, die Musik knüppelt wunderbar auf einen ein! Also alles prima!?
Nicht so ganz.
Da die Band wie anfangs erwähnt viele musikalische Vorbilder hat, sind auch die Songs nicht sehr konstant. Zwar sehr abwechslungsreich, aber nicht so richtig zum eingrooven. Man stellt sich auf das eine ein, bekommt aber Sekunden später wieder etwas anderes. Naja, zumindest wird es nicht langweilig. Und irgendwie beeindruckt mich der „Gesang“ von Sänger Mario Giovagnoli nicht so sehr. Ganz speziell seine Growls sind auf Dauer etwas anstrengend. Sobald der Herr am Mikrofon jedoch seine „Pantera-Stimme“ rausholt, wird es besser. Und clean singen kann er auch noch. Sogar so richtig mit Gefühl.
Man darf bei der Platte auf keinen Fall den Fehler machen, sie nach dem ersten Song abzustempeln. Besonders gegen Ende kommt noch die ein oder andere Überraschung (die Jungs können auch Clean und Akustik…sehr fett und irgendwie schön). Man darf sich nur nicht zu viel Zeit nehmen: das Album ist schneller vorbei als man glauben mag, denn urplötzlich ist es zu Ende.
Aber wie immer: am besten selber reinhören und sich ein OHR machen.
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